Comeback war eine Überraschung
McDavid hatte sich am 20. März im zweiten Drittel der 3:4-Niederlage in der Verlängerung gegen die Winnipeg Jets eine Verletzung am Unterkörper zugezogen. Auch Draisaitl hatte in der jüngeren Vergangenheit vermehrt mit Blessuren zu kämpfen. Zuletzt verletzte sich der Deutsche am 3. April beim 3:2-Sieg gegen die San Jose Sharks am Unterkörper. Damit musste Edmonton ohne ihre beiden Top-Scorer zurechtkommen.
Vielfach wurde argumentiert, dass nun die übrigen Spieler mehr Spielanteile bekämen und ihre Chance nutzen müssten. Tatsache ist aber: Zuletzt wurden die beiden Spiele ohne McDavid und Draisaitl verloren. Zuerst verloren die Oilers mit 0:3 gegen die Los Angeles Kings, dann am vergangenen Montag mit 2:3 gegen die Anaheim Ducks.
Das Comeback von McDavid gegen die Blues war eine Überraschung. Wenige Stunden zuvor hatte Trainer Kris Knoblauch lediglich gesagt, dass man Draisaitl und McDavid bis zum Ende der regulären Saison zurückerwarte und man von Tag zu Tag schauen müsse. Umso größer die Überraschung für viele Fans, dass McDavid sich vor dem Spiel aufwärmte und dann auch im Lineup stand.
Nach dem Spiel erklärte der Trainer, wie es zum Meinungsumschwung kam: „Er war von Tag zu Tag sehr nah dran. Der Plan war, dass er am Freitag im darauffolgenden Spiel von Anfang an spielen würde. Aber er fühlte sich wirklich bereit und wollte spielen. Uns fehlte jetzt noch ein weiterer Center. Und er wollte spielen. Natürlich hätten wir ihn nicht nur aufgrund eines Gefühls spielen lassen. Das medizinische Personal war aber ebenfalls der Meinung, dass er spielen könne.“
Ein Comeback ist für jeden Sportler mental anstregend
Und wie empfand McDavid seine Rückkehr auf das Eis? „Es fühlte sich an, als hätte ich drei Wochen verpasst. Es ist nicht einfach. Es hat etwas gedauert, bis ich mich eingefunden hatte, aber insgesamt fand ich es gut“, sagte er. „Natürlich ist die Rückkehr nach einer Verletzung für jeden Sportler mental anstrengend, ganz besonders im Eishockey.“ Wichtig sei, „wieder in die Spiele hineinzukommen, den Puck zu spüren und in verschiedene Situationen zu kommen, die nur ein Spiel bieten kann. Timing ist immer das Wichtigste. Das kann man nicht im Training simulieren, schon gar nicht, wenn man alleine trainiert.“
Die Blues gingen zunächst im ersten Drittel in Unterzahl durch Ryan Suter in Führung. Im zweiten Drittel drehten Connor Brown und Vasily Podkolzin den Spielstand zugunsten der Oilers. Im Schlussdrittel glich Jordan Kyrou nach 14 Sekunden aus, Viktor Arvidsson brachte gut eine Minute später Edmonton wieder in Führung. Zwar gelang Pavel Buchnevich der erneute Ausgleich. Doch Brown erzielte 21 Sekunden vor Spielende den Siegtreffer.