Die Minnesota Wild und die St. Louis Blues haben es spannend gemacht. Erst mit einem Heimsieg im 82. Saisonspiel sicherten sich beide Teams am Dienstag als letzte Vertreter aus der Western Conference die Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs 2025. Minnesota bezwang die Anaheim Ducks mit 3:2 n.V., während sich St. Louis klar mit 6:1 gegen den Utah Hockey Club durchsetzte.

Das Nachsehen im nervenaufreibenden Dreikampf um die zwei Wildcards im Westen hatten die Calgary Flames. Deren 5:4-Erfolg n.P. gegen die Vegas Golden Knights vor eigenem Publikum war zu wenig, um es selbst bei einem doppelten Punktgewinn in der abschließenden Partie am Donnerstag bei den Los Angeles Kings noch über den Strich zu schaffen.

Für die Wild sah es bis 20 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit schlecht aus. Zu diesem Zeitpunkt lagen sie mit 1:2 hinten. Doch mit einem zusätzlichen Feldspieler auf dem Eis gelang den Hausherren der vielumjubelte Ausgleichstreffer durch Joel Eriksson Ek. Mit dem dadurch gewonnenen Punkt hatte Minnesota das Playoff-Ticket gelöst.

In der Verlängerung kochte die Stimmung im Xcel Energy Center von St. Paul aus zweierlei Gründen endgültig über. Zum einen, weil Marc-Andre Fleury für Filip Gustavsson zwischen die Pfosten rückte und so seinen letzten Einsatz während einer regulären NHL-Saison absolvierte. Und zum anderen, weil Matt Boldy 18 Sekunden vor Ablauf der Uhr zum entscheidenden Punch ausholte. Mit einem Handgelenkschuss beförderte er den Puck zum 3:2 in die Maschen.

Wild-Trainer John Hynes zeigte sich erleichtert, dass seine Mannschaft den fehlenden Zähler im Duell mit den Ducks eintütete. „Es hat uns einigen Kampfgeist gekostet, um nach 82 Spielen und 20 Sekunden vor Schluss der letzten Partie die Playoffs klarzumachen. Aber das ist okay so. Ich freue mich unheimlich für die Jungs. Wir haben das ganze Jahr über hart gearbeitet. Jetzt haben wir die Chance, um den Stanley Cup zu spielen“, ließ er verlauten.

Durchatmen war auch beim Schützen des Ausgleichstores angesagt. „Solche Begegnungen mit Mannschaften, für die es um nichts mehr geht, sind alles andere als einfach. Vor allem nicht, wenn man selbst unbedingt punkten muss“, sagte Eriksson Ek. Der Angreifer war erst am 9. April nach einer mehrmonatigen Verletzungspause ins Team zurückgekehrt. Gleiches galt für seinen Stürmerkollegen Kirill Kaprizov.

Beide standen sinnbildlich für das enorme Verletzungspech, unter dem die Wild in dieser Saison zu leiden hatten. Eriksson Ek und Kaprizov fehlten addiert in 87 von 164 Partien. Aber die zwei waren längst nicht die einzigen Akteure, die längere Zeit ausfielen. Jared Spurgeon, Jonas Brodin, Marcus Johansson und Mats Zuccarello verpassten allesamt zehn oder mehr Spiele. Umso höher ist es zu bewerten, dass die Wild den Sprung in die Playoffs geschafft haben.

ANA@MIN: Eriksson Ek gleicht Sekunden vor dem Ende per Abstauber aus

Wie Minnesota musste auch St. Louis einige Widrigkeiten im Saisonverlauf überwinden. Die Mannschaft kam nur schwer in die Gänge, was die Klubverantwortlichen zu einem Trainerwechsel bewog. Am 24. November ersetzte der fünf Tage zuvor von den Boston Bruins entlassene Jim Montgomery den glücklosen Drew Bannister auf der Bank. Doch der Erfolg stellte sich nicht gleich ein. Noch Anfang Februar lag die Postseason-Teilnahme für die Blues ein ganzes Stück entfernt. Acht Punkte betrug seinerzeit der Rückstand auf die Vancouver Canucks und den zweiten Wildcard-Spot im Westen.

Nach der Pause rund um das 4 Nations Face-Off setzte das Team zu einer imposanten Aufholjagd an. Dank einer 15 Spiele umfassenden Siegesserie zwischen 15. März und 5. April schoben sich die Blues zwischenzeitlich sogar auf den ersten Wildcard-Platz in ihrer Conference vor. Trotzdem mussten sie bis zum Ende zittern. Der Kantersieg gegen Utah besiegelte schließlich die Playoff-Qualifikation.

„Die Unterbrechung des Spielbetriebs hat uns auf jeden Fall geholfen. Wir konnten dadurch frische Kräfte tanken und uns auf unsere Stärken besinnen“, resümierte Pavel Buchnevich, der mit drei Punkten zum besten Scorer der Partie gegen den Hockey Club avancierte.

Im letzten Spiel ging es für St. Louis wesentlich entspannter zu als für Minnesota. Bereits nach 20 Minuten führten die Blues mit 4:0. Nach einem Gegentor im zweiten Durchgang band Jordan Kyrou mit einem Doppelpack in der dritten Periode den Sack endgültig zu.

„Es fühlt sich wirklich gut an. Ich fand es toll, wie wir das gemacht haben“, sagte Blues-Trainer Montgomery. „In den ersten acht Minuten wusste ich schon, dass wir gewinnen würden, weil wir so entschlossen waren.“

In der Ersten Runde der Playoffs in der Western Conference treffen die Blues auf die Winnipeg Jets. Die Wild bekommen es mit den Golden Knights zu tun.

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