Mikael Backlund #11 of the Calgary Flames looks on from the bench during warmup prior to the game against the Minnesota Wild at Scotiabank Saddledome on April 11, 2025 in Calgary, Alberta, Canada. (Photo by Gerry Thomas/NHLI via Getty Images)

Bis zum Schluss erledigten die Calgary Flames ihre Hausaufgaben, feierten am Dienstag sogar einen 5:4-Sieg n.P. beim Pacific-Division-Spitzenreiter Vegas Golden Knights. Doch die Wildcard-Plätze sind für die Flames rechnerisch nicht mehr zu erreichen, weil sowohl die St. Louis Blues (6:1 gegen den Utah Hockey Club) als auch die Minnesota Wild (3:2 n.V. gegen die Anaheim Ducks) ihre Spiele gewonnen haben. Dass Calgary überhaupt bis zum letzten Spiel um den Einzug in die Stanley Cup Playoffs 2025 kämpfen würde, hatte vor Saison wohl niemand für möglich gehalten. Trotzdem wiegt die Enttäuschung verständlicherweise schwer.

„Zu Beginn der Saison hatte niemand an uns geglaubt. Wir haben aber seit Tag eins der Vorbereitung an uns geglaubt. Jeder hat etwas beigetragen, und wenn man fest an sich glaubt, dann kann man große Dinge erreichen. Leider haben wir es nicht bis in die Playoffs geschafft. Wir haben bis zum Ende gekämpft, waren die ganze Saison widerstandsfähig und haben füreinander gespielt“, sagte Flames-Stürmer Mikael Backlund.

„Wir hätten schon vor einem Monat aus dem Rennen sein können. Das zeigt, wie hartnäckig wir sind. Ich hatte das Gefühl, dass für uns etwas drin gewesen wäre, wenn wir es in die Playoffs geschafft hätten, denn wir hatten viel Momentum und gutes Eishockey gegen ein paar starke Gegner gespielt. Natürlich stinkt uns das jetzt“, stimmte Angreifer Nazem Kadri mit ein.

„Ich bin mir sicher, dass jetzt jeder sagen wird, wie enttäuschend und traurig das ist. Für mich war es einfach nur ein Wahnsinnskampf“, blieb Verteidiger Mackenzie Weegar positiv. „Ich bin stolz auf diese Mannschaft. Jeder hat sich für den anderen aufgearbeitet. Das ist das Wichtigste. Ich muss diese Mannschaft loben: Wir haben mit allem gekämpft, was wir hatten.“

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      Die Gründe für das Aus

      Dass es nicht ganz gereicht hat, lag augenscheinlich an der Offensive. Durchschnittlich gerade einmal 2,65 Tore/Spiel bedeuten den drittschlechtesten Wert in der gesamten NHL. Hier war ganz klar die Effizienz ein Problem, denn in Sachen Torschüsse gab Calgary mit im Schnitt 29,4 Schüssen/Spiel die sechstmeisten in der Liga ab.

      Auch kam zu wenig Produktion von den Verteidigern, die in Sachen Tore (32; T-21.) und Punkte (138; T-24.) noch viel Luft nach oben haben. Nur Rasmus Andersson (11-20-31) traf zweistellig. Lediglich Weegar (8-39-37) kam mit 0,59 über einen Schnitt von 0,4 Punkten pro Partie.

      Der Schuh drückte aber auch beim Stürmer-Scoring: Lediglich drei Spieler übertrafen die Marke von 20 Saisontoren, darunter Kadri (33-32-65), Jonathan Huberdeau (28-34-62) und Matt Coronato (24-22-46). Dahinter fehlte es an Secondary Scoring. Abgesehen von besagtem Trio kam kein anderer Angreifer auf über 40 Punkte. Dass kein Spieler mehr als 65 Scorerpunkte markierte bedeutet auch fehlende Qualität in der Spitze.

      Ausbaufähig waren auch das Faceoff-Spiel (46,1 Prozent; 30.), Penalty Killing (76,2 Prozent; 25.), Disziplin (750 Strafminuten; 24.) und der Umgang mit Führungen: Die Flames konnten nur 18 Spiele gewinnen, in denen sie nach dem ersten Drittel vorne waren (T-19.). Nur 23 Siege waren es, wenn nach zwei Dritteln ein Vorsprung auf der Anzeigetafel stand (22.).

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          COL@CGY: Huberdeau nutzt das Powerplay im dritten Spielabschnitt

          Was für die Zukunft optimistisch stimmt

          Mit Dustin Wolf weiß Calgary einen künftigen Franchise-Goalie in seinen Reihen. Der gerade erst 24-jährige Torwart aus Gilroy/Kalifornien erlebte eine grandiose erste volle NHL-Saison. In 53 Spielen brachte er es auf 28 Siege, 2,64 Gegentore/Spiel, 91,0 Prozent Fangquote und drei Shutouts. Besonders aussagekräftig ist die Fangquote, die weit über dem Liga-Durchschnitt von genau 90 Prozent liegt. In besonders gefährlichen Bereichen, also unmittelbar vor dem Tor und im Slot, kommt der US-Amerikaner auf 82,6 Prozent Fangquote, was sogar noch deutlich höher über dem NHL-Schnitt (80,3 Prozent) liegt. Der 1,83 Meter große Linksfänger ist sehr mobil und beweglich. Sein Entry-Level-Vertrag läuft noch bis 2026.

          Mit Coronato ist der drittbeste Torjäger und viertbeste Scorer der Flames gerade einmal 23 Jahre alt. Calgarys Erstrunden-Pick aus dem Draft 2021 (13. Stelle) hat überragende Hände, einen blitzschnellen Abschluss und zählte wie Wolf in seinem ersten vollen NHL-Jahr zu den ultimativen Leistungsträgern.

          Auf dem Sprung ins NHL-Team stehen mit den Verteidigern Zayne Parekh (19; NHL Draft 2024, 1. Runde, 9. Stelle) und Etienne Morin (20; NHL Draft 2023, 2. Runde, 48. Stelle) sowie den Stürmern Matvei Gridin (19; NHL Draft 2024, 1. Runde, 28. Stelle), Andrew Basha (19; NHL Draft 2024, 2. Runde, 41. Stelle), Jacob Battaglia (19; NHL Draft 2024, 2. Runde, 62. Stelle), Luke Misa (19; NHL Draft 2024, 5. Runde, 150. Stelle), Samuel Honzek (20; NHL Draft 2023, 1. Runde, 16. Stelle), Aydar Suniev (20; NHL Draft 2023, 3. Runde, 80. Stelle), Jaden Lipinski (20; NHL Draft 2023, 4. Runde, 112. Stelle) und William Stromgren (21; NHL Draft 2021, 2. Runde, 45. Stelle) bereits gedraftete Talente. Insbesondere die Prospects-Angreifer könnten die Sturm-Flaute in Calgary bald vergessen machen.

          Für die NHL Drafts 2025 und 2026 halten die Flames stand jetzt jeweils zwei Erstrunden-Picks. Calgary wird seinem Kader kurzfristig also noch mehr Talent hinzuführen.

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