WSH Alex Ovechkin 895 goal

Dennis Seidenberg hat als Höhepunkt seiner Karriere im Jahr 2011 als zweiter Deutscher den Stanley Cup gewonnen. Der heutige Entwicklungstrainer der New York Islanders wird in einer monatlichen Kolumne exklusiv für NHL.com/de seine Ansichten zu Teams, Spielern und brennenden Fragen teilen.

Hier die siebte Ausgabe 24/25:

Es war für mich ein Highlight, dass Alex Ovechkin den NHL-Torrekord von Wayne Gretzky am Sonntag ausgerechnet in unserer UBS Arena gebrochen hat. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und war live dabei.

Es war für die New York Islanders wie ein Auswärtsspiel, da viele Fans ihre Tickets teuer an Fans der Washington Capitals verkauft hatten. Anders war es nicht zu erklären, dass so viele Auswärtsfans da waren. Von Beginn an herrschte eine besondere Stimmung und bei jedem Puckkontakt von Ovi ging ein Raunen durchs weite Rund. Als im 2. Drittel das erste Powerplay von Washington anstand, hatte jeder gehofft, es würde passieren und prompt passierte es. Der Lärmpegel war gigantisch, als ob der Stanley Cup gewonnen wurde.

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      Sky Sport DE: Ovechkin stellt Torrekord auf

      Ich konnte sehen, wie Wayne Gretzky und Gary Bettman in ihrer Loge sofort aufgesprungen sind, um nach unten zu gehen. Ich wusste, dass es eine Zeremonie geben würde, aber das war schon sehr ungewöhnlich mitten im Spiel. Klar, der Moment war historisch und alle haben es akzeptiert, aber in Deutschland wäre so etwas undenkbar gewesen, das Spiel für 20 Minuten zu unterbrechen.

      Ich denke, es ist positiv für die Capitals, dass die Jagd jetzt vorbei ist. So viele Kamerateams haben sie und Ovechkin in den letzten Wochen begleitet, so dass nun Ruhe einkehren sollte. Der Fokus liegt auf den Playoffs, wo sie in diesem Jahr gute Chancen haben werden. Ich glaube nicht, dass sie jetzt in ein Loch fallen, sondern sie werden erst recht durchstarten.

      Super, dass die Islanders das Spiel sehr professionell angegangen und am Ende auch gewonnen haben. Sie kämpfen noch um den Einzug in die Stanley Cup Playoffs und die zwei Punkte hätten wichtig sein können, doch wahrscheinlich ist es schon zu spät. Leider gab es im März eine Schwächephase, die hat es ihnen wohl gekostet.

      So sieht es auch bei den Detroit Red Wings aus. Sehr schade für Moritz Seider, der weiter auf seine erste Playoff-Teilnahme wird warten müssen. Sie konnten den Schwung vom Trainerwechsel Ende Dezember nicht lange genug aufrechterhalten. Spätestens nach dem 4-Nations Break haben sie zu wenige Punkte geholt. Das darf man sich in dieser ausgeglichenen Liga nicht erlauben. Detroits Niederlage am Dienstag gegen die Montreal Canadiens hat das Schicksal für die Red Wings und die Islanders, aber auch die New York Rangers, besiegelt.

      Schön, dass es immerhin für Tim Stützle dafür klappen wird. Die Ottawa Senators haben in der zweiten Saisonhälfte ihre Konstanz gefunden und sich so in den Wildcard-Plätzen festgesetzt. Nach momentanem Stand wäre in der ersten Runde die Toronto Maple Leafs der Gegner. Das wäre ein spannungsgeladenes Derby, in dem ich die Senators als junges Team nicht chancenlos sehen würde.

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          OTT@CHI: Stützle verlängert Punkteserie mit Siegtor in OT auf 13 Spiele

          Mit Leon Draisaitl und Nico Sturm haben wir noch zwei weitere heiße Eisen für die Playoffs im Feuer. Ich hoffe, dass beide wieder rechtzeitig fit werden und ausgeruht durchstarten können. Beide haben mit ihren Mannschaften schließlich die Chance, sehr weit zu kommen. Natürlich ist der Zeitpunkt für eine Verletzung nie optimal, aber der Vorteil so kurz vor den Playoffs ist, dass sich der Körper in Gänze noch einmal erholen kann, bevor es losgeht. Wenn die Verletzung also vollkommen auskuriert ist, dann kann es sehr positiv sein.

          Zum Glück hat sich Leon einen großen Vorsprung in der Torschützenliste herausgeschossen, dass er die Maurice Richard Trophy hoffentlich neu in seinen Auszeichnungsschrank stellen kann. Ein weiteres Kapitel für seine Genialität.

          Ich muss noch auf die St. Louis Blues und ihre kürzlich zu Ende gegangene Siegesserie zu sprechen kommen. Das Ganze erinnert schon sehr an 2019, als sie wie Phönix aus der Asche den Stanley Cup gewannen. Es zeigt wieder sehr gut, wenn sich ein Team findet und Selbstvertrauen hat, dann ist alles möglich. Ich traue den Blues in den Playoffs wieder sehr viel zu und könnte mir vorstellen, dass sie ein äußerst unangenehmer Gegner sein werden, gegen den kaum einer spielen will.

          So oder so warten wieder spannende Playoffs auf uns. Ich freue mich darauf.

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