Zwei Schüsse, zwei Tore – Der Auftakt der Ottawa Senators in ihrem Duell mit den Pittsburgh Penguins am Samstag hätte kaum besser laufen können. Nach etwas mehr als fünf Minuten stand es 2:0 für die Gäste, die bis dahin eine perfekte Schussquote vorweisen konnten. Im weiteren Verlauf des Spiels sollten noch drei weitere Tore folgen. Pittsburgh auf der anderen Seite blieb offensiv ohne zählbaren Erfolg.

Stützle trifft wieder

Ottawa stellte seine Bilanz seit Anfang Dezember auf 10-6-2 und schnuppert weiter an den Playoff-Rängen in der Eastern Conference. Trotz der herausragenden Form konnte Tim Stützle in dieser Zeit, unter Berücksichtigung des Tors von Samstag, nur dreimal einnetzen. Seine Torquote fiel von 0,43 Treffern pro Partie bis Ende November auf 0,17 ab Anfang Dezember.

Der Deutsche musste auch bei den Vorlagen eine schlechtere Ausbeute verkraften. Im gleichen Zeitraum fiel er hier von 0,83 Vorlagen pro Spiel auf 0,56. Trotz der geringeren Produktivität ist Stützle weiterhin der Top-Scorer der Senators. Mit 42 Punkten (13 Tore, 29 Vorlagen) liegt er deutlich vor Brady Tkachuk (38 Punkte, 18 Tore, 20 Vorlagen). Auch in der Assist-Statistik führt Stützle die Rangliste des Teams an.

OTT@PIT: Stützle bezwingt Nedeljkovic und erzielt das 5:0 für die Senators

Selbstvertrauen aufbauen

Die Senators mussten seit Jahresbeginn vier Niederlagen in Folge hinnehmen (0-3-1). Dabei konnten sie nur viermal selbst treffen und blieben zweimal ohne eigenen Torerfolg. Entsprechend angeknackst war das Selbstvertrauen der Spieler – ein Fakt, der vor dem Spiel auch vom Trainerstab thematisiert wurde. „Wir haben vor dem Spiel darüber gesprochen, unser Selbstvertrauen zurückzugewinnen, an uns selbst zu glauben und mit Emotionen zu spielen“, so Coach Travis Green.

Die Mannschaft setzte genau das um, was die Trainer gefordert hatten. Mit viel Energie erzielten sie in den ersten beiden Abschnitten fünf Tore und fuhren so einen sicheren Sieg ein. „Man hofft, dass irgendwann einige Spieler ins Laufen kommen, und es ist schön, in den ersten beiden Dritteln fünf Tore zu erzielen“, freute sich Green auch über das Erfolgserlebnis von Stützle zum 5:0-Endstand.

Der Plan, sich mit einem starken Auftritt das verlorene Selbstbewusstsein zurückzuholen, gelang Ottawa nahezu perfekt. „Ich denke, wir haben ein gutes Spiel gemacht“, resümierte Stürmer Claude Giroux, der bei drei Assists auch das Tor von Stützle auflegte. „Wir hatten Chancen und konnten sie nutzen. Dadurch gewinnt man Selbstvertrauen, und ich finde, wir haben heute über 60 Minuten auf die richtige Weise gespielt.“

Auch Shane Pinto unterstrich, dass man den „Swag“ zurückbekommen müsse, den man auf dem Westküsten-Roadtrip im Dezember gehabt habe. Seit dem Jahreswechsel sei dieser etwas verloren gegangen.

Ottawa Senators v Pittsburgh Penguins

Ein Shutout als Belohnung

„Das ist großartig. Momente wie diese genießt man besonders, und er ist einfach ein toller Kerl, ruhig und gelassen. Wir freuen uns alle sehr für ihn“, gab Giroux nach dem Spiel einen kleinen Einblick in die Gefühlswelt in der Senators-Kabine. Der von ihm so gelobte Mitspieler war Leevi Merilainen, der mit 29 Paraden seinen ersten NHL-Shutout feiern konnte.

Mit 22 Jahren und 151 Tagen war er erst der zweite Goalie in der Franchise-Historie, der im Alter von 22 oder jünger ein gegentorloses Match verbuchen konnte. Der andere war Robin Lehner, dem dieses Kunststück gleich zweimal gelang (20 Jahre, 219 Tage – 22 Jahre 174 Tage).

Der Shutout brachte Merilainen auch ein Sonderlob von Green ein. „Er war großartig, solide, wirkte konzentriert und war den ganzen Abend nie außer Position“, analysierte der Senators-Trainer sachlich.

Merilainen selbst freute sich nach der Schlusssirene sichtlich: „Es fühlt sich natürlich fantastisch an, den ersten Shutout abgehakt zu haben. Der Sieg fühlt sich so gut an, wie jeder Erfolg.“

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