Die Philadelphia Flyers haben dem amtierenden Stanley Cup Champion Florida Panthers am Montagabend im Wells Fargo Center ein Bein gestellt und dank einer Aufholjagd mit 4:3 gewonnen. Noah Cates avancierte mit einem Doppelpack zum Matchwinner, doch ein Check von Garnet Hathaway brachte Philadelphia erst so richtig in Fahrt und startete die erfolgreiche Aufholjagd.

Reinharts fünfter Shorthander

Erstmals seit Mitte Dezember feierten die Flyers wieder zwei Siege in Folge. Auf ein 6:0 gegen die Anaheim Ducks am Samstag ließen sie jetzt den Triumph gegen die Panthers folgen.

„Das war wichtig. Zwei Siege hintereinander zeugen von einer reifen Leistung“, sagte Cates. „Insbesondere gegen so eine gute Mannschaft, dem amtierenden Stanley Cup Champion. Genau so müssen wir weitermachen.“

Den besseren Start erwischten allerdings die Gäste aus Florida: Unterzahl-Experte Sam Reinhart erzielte sein fünftes Unterzahl-Tor in der laufenden Saison (8.). Uvis Balinskis erhöhte auf 2:0 (10.).

FLA@PHI: Reinhart startet in Unterzahl durch und erzielt einen Shorthander

Erst Check, dann Tor: Hathaway sorgt für die Wende

Der Wendepunkt für Philadelphia passierte im zweiten Drittel, als Garnet Hathaway einen heftigen Check gegen Niko Mikkola austeilte, den Panthers-Verteidiger in der Ecke rückwärts aufs Eis schickte und damit seine gesamte Mannschaft mitriss.

„Wir waren ziemlich weich im ersten Drittel“, so Cates. „So anzufangen hat uns in Fahrt gebracht.“

Hathaway selbst besorgte daraufhin den 1:2-Anschlusstreffer (28.). Noch viel wichtiger war, dass die Flyers das Momentum an sich gerissen hatten und diesen Abschnitt mit 14:6 Schüssen dominierten.

„Ich glaube, im zweiten Drittel hatten wir mehr Puckverluste als Torschüsse. Dadurch haben wir den Spielfluss verloren“, haderte Panthers-Trainer Paul Maurice. „Es sah so aus, als würden sie schneller skaten und wir wären langsamer gewesen. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber jedenfalls sind wir dafür verantwortlich.“

Comeback-Qualitäten

Im dritten Durchgang glich Cates im Powerplay auf 2:2 aus (43.). Auch vom erneuten Rückstand - Reinhart traf nur 94 Sekunden später in Überzahl zum 3:2 für Florida (44.) - ließen sich die Flyers nicht beirren: Morgan Frost (46., im Powerplay) und Cates (55.) drehten die Partie zu Gunsten von Philadelphia.

FLA@PHI: Frost zieht zum Tor und drückt die Scheibe im Powerplay über die Linie

Die Flyers erzielten erstmals seit fast sechs Jahren wieder mehrere Powerplay-Tore in aufeinanderfolgenden Spielen, schon gegen Anaheim hatten sie zwei Überzahl-Treffer gelandet. Für Philadelphia war es außerdem der sechste Saison-Sieg trotz eines Rückstands nach zwei Dritteln, was den Top-Wert zusammen mit den Vegas Golden Knights darstellt.

Frost erzielte zum zweiten Mal in seiner NHL-Karriere Tore in drei Spielen in Folge. Hathaway traf erstmals seit Dezember 2023 wieder in aufeinanderfolgenden Spielen. Im Rampenlicht aber stand zweifelsohne Cates, der erst der vierte Flyers-Spieler in den letzten 20 Jahren ist, der im dritten Drittel sowohl den Ausgleichs-, als auch den Führungstreffer erzielten konnte. Er steht damit in einer Reihe mit Brayden Schenn (am 10. Dezember 2016), Claude Giroux (am 19. Dezember 2013) und R.J. Umberger (am 16. November 2006).

FLA@PHI: Cates macht eine Forhand-Rückhand-Bewegung und trifft zum 4:3

Cates bekommt mehr und mehr Verantwortung

Überhaupt zeigt die Formkurve von Cates steil nach oben: Er erzielte sieben Tore in seinen letzten 13 Spielen. In seinen ersten 27 Partien waren ihm gerade einmal zwei Treffer gelungen. Diese positive Entwicklung ist auch seinem Trainer John Tortorella aufgefallen, der den 25-Jährigen Stürmer mit deutlich mehr Eiszeit versorgt. In besagten Zeiträumen verbesserte sich die Spielzeit des US-Amerikaners von durchschnittlich 12:52 Minuten auf 16:26 Minuten pro Partie. Cates wurde sogar in 2:03 der letzten 2:26 Minuten aufs Eis geschickt, um die Führung gegen die Panthers zu verteidigen.

„Jeder Spieler möchte Verantwortung übernehmen und wir übertragen ihm diese jetzt“, erklärte Tortorella. „Für ihn sind alle Türen geöffnet, was seine Eiszeit angeht.“

„Ich denke, dass ich in allen Bereichen und in allen Zonen voll drin bin und bekomme meine Chance im 4-gegen-4, im Powerplay oder im Penalty Killing. Ich bin konzentriert und fühle mich in allen Aspekten des Spiels gut eingestellt“, so Cates.

Hochspannung im Osten

Philadelphia (19-20-5) ist Sechster in der Metropolitan Division und hält durch den jüngsten Aufschwung das Rennen um die Stanley Cup Playoffs spannend: Der Rückstand auf einen Wildcard-Platz in der Eastern Conference beträgt nur drei Punkte. Diesen haben aktuell die Columbus Blue Jackets (46 Punkte) inne, doch werden sie gefühlt vom kompletten Osten gejagt: Mit den Ottawa Senators (45), Detroit Red Wings (44), Montreal Canadiens (44), Pittsburg Penguins (44), Flyers (43), New York Rangers (42) und New York Islanders (41) sind gleich acht Teams nur maximal sechs Zähler voneinander getrennt.

Entsprechend bedeutungsvoll ist das anstehende Auswärtsspiel in Columbus am Dienstag (7 p.m. ET; Mittwoch, 1 Uhr MEZ; NHL.tv), in dem Cates & Co. wieder liefern wollen.

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