Zum Start der Saison 2024/25 gehörten die Nashville Predators rund um ihren Schweizer Kapitän Roman Josi zum engeren Favoritenkreis für den Gewinn des Stanley Cups im kommenden Frühjahr, nachdem der Kader in der Offseason massiv verstärkt wurde. So lautete zumindest die allgemeine Meinung.

Der bisherige Saisonverlauf war für Nashville jedoch eine große Enttäuschung. Trotz hochkarätiger Neuzugänge wie Steven Stamkos und Jonathan Marchessault gelang es den Predators nicht, den gestiegenen Erwartungen gerecht zu werden. Im Gegenteil! Nach 43 absolvierten Hauptrundenspielen kommt das Team nur auf eine Statistik von 14-22-7 und damit auf 35 Punkte. In der Tabelle der Central Division bedeutet das Rang sieben. Nur die Chicago Blackhawks liegen mit 30 Zählern aus 44 Spielen in der Divisions-Tabelle noch hinter Josi und seinen Predators.

Spiele gegen Capitals und Golden Knights als Mutmacher

In einer solchen Situation müssen Kleinigkeiten genutzt werden, um positive Aspekte in den Mittelpunkt des Ligaalltags zu stellen. So betonten alle im Lager der Predators nach der 1:4-Niederlage gegen die Washington Capitals am Samstag, dass die Leistung deutlich besser gewesen sei als das Resultat. Am Dienstag wurde dieser Optimismus auch vom Ergebnis her belohnt. Mit 5:3 besiegte Nashville die Vegas Golden Knights in der heimischen Bridgestone Arena, wodurch frisches Selbstvertrauen nach außen sichtbar wurde.

VGK@NSH: Dorofeyev trifft dreimal für seinen ersten NHL-Hattrick

„Es war toll heute“, befand Stamkos nach dem Erfolg vor den eigenen Fans. „Ich fand, dass die Details unseres Spiels stimmten. Aus meiner Sicht war das eine Fortsetzung der positiven Ansätze aus dem letzten Spiel gegen Washington. Und dieses Mal gingen die Pucks früh ins Netz und gaben uns etwas Selbstvertrauen, etwas Leben“, ergänzte der Neuzugang aus dem vergangenen Sommer, der gegen die Golden Knights zwei Tore und einen Assist beisteuern konnte. Es war sein zweites Multi-Punkte-Spiel an neuer Wirkungsstätte. Zuletzt war ihm ein solches am 17. November gegen die Vancouver Canucks gelungen.

Stamkos dringt in elitären Kreis vor

Insgesamt war es für Stamkos in seiner NHL-Karriere sein 313. Multi-Punkte-Spiel. Damit zog er mit Anze Kopitar gleich, der unter den aktiven Spielern der Liga an sechster Stelle steht. Angeführt wird die Liste von Sidney Crosby (481), Alex Ovechkin (442), Evgeni Malkin (357), Patrick Kane (348) und Connor McDavid (318). Stamkos‘ Saisonbilanz beläuft sich nach 43 Einsätzen für die Predators auf 14 Tore und 14 Assists, also insgesamt 28 Punkte.

Der Glaube ist in Nashvilles Team ungebrochen

Nach dem Erfolg versicherten alle in der Umkleide der Predators, dass der Glaube an eine erfolgreiche Saison in Nashville ungebrochen sei. Die Protagonisten betonten unisono, dass sie sich sicher seien, einen Aufwärtstrend ausmachen zu können, nachdem das Team das neue Jahr mit zwei Auswärtssiegen in Vancouver (3:0) und bei den Calgary Flames (4:1) erfolgreich gestartet habe. Deshalb lasse man sich in Nashville auch nicht durch die Tatsache irritieren, dass von den zuletzt absolvierten Duellen gegen die Winnipeg Jets (2:5), Capitals (1:4) und die Golden Knights (5:3) nur eines gewonnen werden konnte. Stamkos zeigte sich zuletzt sogar überzeugt davon, dass, wenn man den eingeschlagenen Weg beibehalte, die Chancen auf einen erfolgreichen Saisonverlauf gut seien.

Marchessault zeigt sich emotional

Frischen Schwung verlieh das Kräftemessen mit der Vertretung aus Vegas auch Neuzugang Jonathan Marchessault. Er verbrachte die letzten sieben Spielzeiten beim Team aus Nevada und half den Golden Knights 2023, ihren ersten Stanley Cup Titel zu gewinnen. „Das war definitiv ein besonderes Spiel für mich“, bestätigte er. „Es war seltsam, alle auf der anderen Seite zu sehen, denn das sind alles Jungs, die ich wirklich liebe, und wir haben eine besondere Bindung, die ganze Organisation dort.“

Marchessault verlängerte seine Serie an Vorlagen auf fünf Spiele und wurde der achte Feldspieler, der in seiner ersten Saison bei den Predators eine Serie dieser Länge aufstellte. Die einzigen Spieler aus Nashville, die während ihrer Debütsaison mit dem Klub längere Serien dieser Art vorweisen können, sind Kyle Turris (7 GP in der Saison 2017/18), Gustav Nyquist (2x; 6 GP in der Saison 2023/24), Juuso Parssinen (6 GP in der Saison 2022/23) und Marek Zidlicky (6 GP in der Saison 2003/04). Marchesseault kommt nach 43 Einsätzen für Nashville auf 14 Treffer und 18 Vorlagen, also insgesamt 32 Punkte.

Nashville mit starkem Start gegen Vegas

Die Predators starteten stark in das Duell gegen die Golden Knights. Stamkos brachte Nashville in der 9. Minute mit 1:0 in Führung. Forsberg erhöhte in der 13. Minute mit einem Handgelenksschuss nach einem gewonnenen Bully durch Stamkos auf 2:0. „Ich habe nie an unserem Glauben gezweifelt“, sagte Stamkos. „Wir überlassen euch die Mathematik und all das Zeug. Alles, was wir selber tun können, ist, dass wir rausgehen und alles geben. Am Ende des Tages sind wir Profisportler. Das sind die wettbewerbsfähigsten Menschen der Welt, also gehen wir da raus und versuchen, Spiele zu gewinnen“, ließ er wissen.

„Was auch immer passiert, passiert danach, aber wir arbeiten hart in jedem Training. Das Trainerteam stellt Analysen zusammen. Wir kommen früh hierher und arbeiten an den Dingen. Wir müssen rausgehen und Leistung bringen. Wenn wir so weitermachen wie in den letzten paar Spielen, stehen unsere Chancen gut“, betonte Stamkos.

VGK@NSH: Stamkos steht am zweiten Pfosten goldrichtig und drückt den Puck über die Linie

Justin Barron erhöhte in der 26. Minute auf 3:0, als er einen Pass von Josi direkt verwertete. Stamkos legte in der 29. Minute mit dem 4:0 nach, indem er mit einem Handgelenksschuss nach Zuspiel von Marchessault sein zweites Tor des Spiels erzielte.

Dorofeyev macht das Spiel noch einmal spannend

Wer das Spiel danach für entschieden hielt, wurde jedoch eines Besseren belehrt. Die Golden Knights brachten sich durch einen Hattrick von Pavel Dorofeyev zwischen der 35. und der 56. Minute wieder in Schlagdistanz. Erst Ryan O'Reilly erlöste mit seinem Treffer zum Endstand in den verwaisten Kasten der Gäste zwei Sekunden vor Schluss die angespannten Nerven bei der großen Mehrheit der Fans in der Halle.

Meilenstein für die Franchise-Geschichte der Predators

Am Ende war die Erleichterung über den Heimsieg in Nashville groß. Der Erfolg war zudem der 1000. in der Geschichte der Predators, die damit das 27. NHL-Franchise waren, das diesen Meilenstein erreichte. Nashville (2020 Spiele) ist nach den Philadelphia Flyers (2018 Spiele) zugleich das Franchise, das diese Marke am zweitschnellsten erreicht hat.

Es sind eben die kleinen Dinge, an denen sich die Predators in diesen Tagen erfreuen sollten, um ihr Selbstvertrauen für die kommenden Wochen und Monate weiter zu stärken.

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