Die Winnipeg Jets eilen von Sieg zu Sieg. Am Dienstagabend gelang im Canada Life Centre ein 6:1-Heimerfolg gegen die Vancouver Canucks. Ein lupenreiner Hattrick von Kyle Connor im ersten Drittel ließ die Jets durchstarten. Auch der Schweizer Nino Niederreiter half dabei, das halbe Duzend voll zu machen.

Die Kyle-Connor-Show

Drei Schüsse, drei Tore. Perfekter hätte der Abend für Connor kaum laufen können. Der 28-jährigen US-Amerikaner verbuchte seinen sechsten Hattrick sowie das neunte Vier-Punkte-Spiel (3-1-4) seiner NHL-Karriere. Erstmals überhaupt aber gelang ihm ein lupenreiner Hattrick, also ein Dreierpack in einem Drittel, ohne dass ein anderer Schütze dazwischen spritzt. Seine drei Treffer erzielte Connor innerhalb von 6:38 Minuten.

„Beim ersten Tor bin ich der Empfänger eines schönen Passes von Gabe Vilardi. Beim Zweiten stehe ich einfach am richtigen Ort, wo die Abpraller reingehen. Heute war einer dieser Tage, an dem die Dinger einfach reingehen“, zählte Connor auf.

Besonders sehenswert war sein dritter Streich, als er Canucks-Torwart Kevin Lankinen (27 Saves, 81,8 Prozent Fangquote) bei einem Alleingang austanzte und danach in einem Kappen-Regen badete (14.).

„Du konntest sehen, wie viel Selbstvertrauen Kyle in seinem Spiel, seinen Schuss und seine Stock-Technik bei diesem Alleingang hat“, sagte Mitspieler Cole Perfetti. „Er hatte alles unter Kontrolle. Er hat nicht eine Sekunde an sich gezweifelt. Er hat ganz offensichtlich die Fähigkeit, Tore zu schießen, und er hat ein Händchen dafür. Wenn er diese Chancen bekommt, ist er nicht aufgeregt oder so. Er bleibt einfach ruhig und gelassen.“

VAN@WPG: Connor gelingt mit einem Dreierpack im ersten Drittel ein lupenreiner Hattrick

Nach 45 Partien steht Connor bei 59 Scorerpunkten (26-33-59) und ist mit dieser Ausbeute sechstbester NHL-Scorer sowie drittbester NHL-Torjäger.

„Connors Schuss ist unglaublich“, schwärmte Perfetti weiter. „Das war auch heute wieder zu sehen: Seine Schüsse, seine Alleingänge, seine Hände, die Abstauber, das Empfangen der Pässe mit der Vorhand oder Rückhand und alle diese Dinge. Er kann auf so viele unterschiedliche Arten treffen. Es ist ein Vergnügen, ihm zuzusehen.“

Defensivarbeit ist die Basis für den Erfolg

Auch nach dem Drei-Tore-Vorsprung zur ersten Pause nahm Winnipeg nicht den Fuß vom Gas. 39 Sekunden nach Wiederbeginn erhöhte Verteidiger Neal Pionk mit einem Schlagschuss auf 4:0 (21.). Der Schweizer Nino Niederreiter (1-1-2; +2, sieben Torschüsse, ein Block, drei Checks) staubte auf seinen eigenen Schuss ab und stellte mit seinem zwölften Saisontreffer auf 5:0 (36.).

„Mir hat viel von dem gefallen, was wir im ersten Drittel gezeigt haben. Wir haben direkt zu unserem Spiel gefunden, was heute den Unterschied ausgemacht hat“, befand Jets-Trainer Scott Arniel.

VAN@WPG: Niederreiter lenkt den Puck erst selbst aufs Tor und trifft dann mit einem Abstauber

Im Schlussdrittel baute Mark Scheifele den Vorsprung im Powerplay auf 6:0 aus (42.). Winnipegs Torwart Connor Hellebuyck (23 Saves, 95,8 Prozent Fangquote) war auf Kurs für seinen siebten Saison-Shutout, doch Nils Hoglander gelang der Ehrentreffer für Vancouver zum 1:6-Endstand (50.).

„Wir sind in der Hinsicht gereift, dass wir die Partie so angehen wie es kommt und gleichzeitig jeden Gegner defensiv aus dem Spiel nehmen“, erklärte Connor das Geheimrezept der Jets. „Wir lassen nicht viel zu, halten den Gegner auf den Außen. Die Schüsse, die er bekommt, sind keine Top-Chancen. Das ist unsere Basis. Darauf kann man aufbauen, dann kommt die Offensive wie von selbst.“

Winnipeg überzeugte in der Tat bei Defensivwerten wie geblockte Schüsse (20:16), Penalty Killing (2/2) und gewonnene Faceoffs (54,7 Prozent) und erarbeitete sich daraus ein Torschuss-Verhältnis von 33:24.

Matchwinner Connor hatte mit drei Blocks übrigens die meisten seiner Mannschaft (gleichauf mit Abwehrmann Ville Heinola), ging also auch in diesem Bereich mit gutem Beispiel voran.

Überzeugender Spitzenreiter der Western Conference

So verwundert es nicht, dass Winnipeg (30-12-3) als erstes Team in der Saison 2024/25 die Schallmauer von 30 Saisonsiegen durchbricht. Seit dem 10. Dezember haben die Jets eine 10-3-3-Bilanz mit Top-Werten wie 59 Treffer und einer Tordifferenz von +25 in diesem Zeitraum.

Unter diesen zehn Erfolgen war nicht nur der jüngste 6:1-Kantersieg gegen die Canucks, sondern auch deutliche Ergebnisse gegen die Verfolger in der Central Division wie die Colorado Avalanche (3:0 am 11. Januar) oder Minnesota Wild (5:0 am 21. Dezember).

Winnipeg komplettiert eine Heimspiel-Serie von acht Partien am Donnerstag (8 p.m. ET; Freitag, 2 Uhr MEZ; NHL.tv) gegen den Seattle Kraken sowie am Samstag (7 p.m. ET; Samtag, 1 Uhr MEZ; NHL.tv) gegen die Calgary Flames und kann seine beeindruckende Bilanz auf Heim-Eis (17-4-3) weiter ausbauen.

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