033125 DE Michale Grabner Logan Cooley split

Wer Logan Cooley vom Utah Hockey Club Eishockey in der NHL spielen sieht, der erkennt sofort, welches Talent hier auf dem Eis steht. Unterhaltsam ist es noch dazu, ihm zuzusehen. Cooley, der im NHL Draft 2022 an insgesamt 3. Position von den Arizona Coyotes ausgewählt wurde, fällt mit seiner Nummer 92 immer wieder auf, vor allem durch seine flexible und schnelle Spielweise. Nach 44 Punkten (20 Tore und 24 Assists) in 82 Spielen der Saison 2023/24 für die Arizona Coyotes, liegt er nach dem Umzug nach Utah in dieser Saison bei 55 Punkten (22 Toren und 33 Assists) in 67 Spielen. So kann es für ihn weitergehen!

Dass es für den 20-jährigen US-Amerikaner in seinem zweiten NHL-Jahr so gut läuft und sich gut entwickeln wird, daran hat ein mittlerweile 37 Jahre alter Österreicher und ehemaliger NHL-Spieler seinen nicht unwesentlichen Anteil, auch wenn er dies in seiner bescheidenen Art sicher abwiegeln würde. Michael Grabner hatte sich nach seinem Karriereende mit seiner amerikanischen Frau Heather und den drei Kindern Aiden, Olivia und Benjamin Michael in einem Haus im Großraum Phoenix niedergelassen und nahm sich Cooley während dessen Rookie-Saison 2023/24 an.

„Sie haben jemanden gesucht, bei dem der Junge in diesem Jahr wohnen kann. Mit 19 Jahren alleine zu wohnen und sich eine Wohnung suchen zu müssen, das ist nicht ohne“, erzählte Michael Grabner im Interview mit NHL.com/de im November 2023. „Seine Eltern wollten schauen, ob er mit jemandem zusammenwohnen kann. Doch in der Mannschaft waren die meisten schon versorgt, von daher gab es nicht viele Optionen. Dann haben sie mit Clayton Keller geredet, der den gleichen Agenten hat und daraufhin hat mich Thomas Vanek angerufen, der ebenfalls bei diesem Agenten ist und gefragt, ob ich für das offen wäre. Ich habe dann mit meiner Frau geredet, wir hatten uns schon länger überlegt, jemanden aufzunehmen. Dann haben wir kurz mit Logan telefoniert und es hat uns nicht viel Überlegung gekostet, es zu tun. Wir haben Platz im Haus und der wird jetzt sinnvoll genutzt.“

Grabners Erfahrung ist für den jungen Cooley Gold wert und dieser nutzte sie in seinem ersten Jahr für sich. Der Villacher absolvierte in seiner NHL-Karriere zwischen den Jahren 2009 und 2020 in der regulären Saison 640 Spiele für die Vancouver Canucks, New York Islanders, Toronto Maple Leafs, New York Rangers, New Jersey Devils sowie Arizona Coyotes und verbuchte 276 Punkte (175 Tore und 101 Assists) in der regulären Saison sowie 40 Spiele der Stanley Cup Playoffs mit 15 Punkten (neun Tore und sechs Assists).

Michael Grabner

„Es war großartig“, schwärmt Cooley im exklusiven Gespräch mit NHL.com/de. „Sie bedeuten mir alles. Was für eine tolle Familie, und er hat mir letztes Jahr und auch dieses Jahr bei so vielen Dingen geholfen. Letztes Jahr war nicht das beste Jahr, mit vielen Höhen und Tiefen. Er hat mir sehr geholfen, mir gesagt, was mich erwartet, mir beigebracht, wie man mit so schwierigen Zeiten umgeht und auch die guten Zeiten genießt. Wie man auf und neben dem Eis ein großartiger Hockeyspieler wird. Die ganze Familie war unglaublich. Es war eine Freude, mit ihnen zu leben.“

Grabner bestätigte ebenfalls, was seine Aufgabe war. „Natürlich versuche ich ihm zu helfen, wo ich kann, wenn er Fragen zum Leben in der NHL hat“, erklärte der Kärntner damals. „Aber die größte Hürde ist, mit 19 aus dem College zu kommen, ins Leben gestellt zu werden und mit den einfachen Dingen des täglichen Lebens zurecht zu kommen, um die er sich bislang nicht kümmern musste. Wir versuchen, ihn an diese Dinge heranzuführen und ihm anderseits das Leben zu erleichtern, damit er sich auf das Eishockey konzentrieren und sein erstes Jahr in der NHL genießen kann.“

Das konnte Cooley sehr wohl, wenn man ihn heute über seine Zeit bei den Grabners sprechen hört. „Wie gastfreundlich sie waren… Ich erinnere mich, dass sie mich bei meinem ersten Besuch sehr herzlich aufgenommen haben“, verdeutlicht er. „Sie haben mich als Teil ihrer Familie behandelt. Ich erinnere mich, dass ich mit der Familie den Weihnachtsbaum gekauft und mit ihnen gefeiert habe. Es war wundervoll.“

Was er von Grabner gelernt hat und ob er sich von ihm auch dessen gefürchtete Schnelligkeit abgeschaut und angeeignet hat? Cooley lacht aus vollem Herzen und entgegnet: „Das ist schwer zu vermitteln. Insgesamt, wie gesagt, wie ich mich als Profi verhalte. Was es braucht, um an der Spitze seines Spiels zu stehen. Er ist superkritisch, was seine Ernährung angeht. Er trainiert, aber er ist immer noch topfit. Er hat mir viel erzählt.“

Eine Beratung, die in dieser Saison fortgesetzt wurde. Zwar nach dem Umzug der Franchise nach Salt Lake City verständlicherweise nicht mehr so intensiv, aber die beiden telefonieren regelmäßig miteinander. „Ich bleibe mit der ganzen Familie in Kontakt“, erzählt Cooley etwas stolz.

Kulturelle Dinge kamen allerdings während seines Aufenthalts etwas zu kurz und so verneint Cooley, dass er irgendetwas auf Deutch gelernt hätte und erinnert sich lediglich an eine sehr leckere Speise, die ihm serviert wurde und die er nicht kannte: Gefüllte Paprika mit gerösteten Kartoffeln.

Zum Schluss erzählt er doch, dass er schon einmal in Deutschland war und es ihm dort sehr gut gefallen hat: „Ich habe einmal an einem Turnier, ich glaube es war in Landshut, teilgenommen. Ein wunderschönes Land.“

Gut möglich, dass Cooley sich zu einem Superstar wie Sidney Crosby von den Pittsburgh Penguins entwickelt. Von dem ist bekannt, dass er schon häufiger im Sommer in Deutschland trainiert hat. Vielleicht findet Cooley in Zukunft auch Gefallen daran und wird einmal in Deutschland oder womöglich gemeinsam mit Grabner in Villach trainieren?

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