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      „The Gr8 Chase“, also die „be8liche Jagd” von Alex Ovechkin in Richtung neuer NHL-Tore-Rekord ging am Dienstagabend im TD Garden in die nächste Runde: Seine Washington Capitals setzten sich bei den Boston Bruins knapp mit 4:3 durch und kehrten damit in die Erfolgsspur zurück. Ovechkin traf zum zwischenzeitlichen 2:0. Sein Trainer Spencer Carbery aber hob trotz des Auswärtssieg den warnenden Zeigefinger und hielt einen Vortrag über Momentum-Management.

      Mitfiebern mit Ovechkin: Rekord könnte bald fallen

      „Tor ist Tor“, sagte Ovechkin nach seinem 891. NHL-Treffer, der wohl einer der leichtesten gewesen sein dürfte. Immerhin musste der Scharfschütze nach einem feinen Querpass von Dylan Strome nur noch aus der Nahdistanz ins halbleere Tor einschieben (16.). „Es waren großartige Pässe von Strome und (John) Carlson“, lobte der Kapitän seine beiden Vorarbeiter.

      Selten war es bei einem Tor des Auswärtsteams so laut in einer NHL-Halle. Doch auch die Bruins-Fans scheinen bei „The Gr8 Chase“ mit zu fiebern und freuten sich ehrlich für den 39-jährigen Routinier, der nur noch vier weitere Treffer braucht, um den Allzeit-Tore-Rekord von Wayne Gretzky (894 Treffer) zu brechen.

      Das scheint noch in dieser Saison ein realistisches Szenario zu sein: Die Capitals haben noch acht Spiele zu absolvieren, ihr Kapitän erzielt in dieser Spielzeit im Schnitt 0,66 Tore pro Spiel, käme also bei gleichbleibender Geschwindigkeit noch auf fünf Treffer in der laufenden Hauptrunde.

      Vielleicht zieht Ovechkin auch schon im anstehenden Gipfeltreffen der Metropolitan Division bei den zweitplatzierten Carolina Hurricanes mit Gretzky gleich. Dafür bräuchte Washingtons Nummer 8 einen Hattrick - ein Kunststück, das ihm in seiner NHL-Karriere bereits 32-mal gelang. Mit einem Viererpack hätte er den neuen Rekord - das gelang dem Russen allerdings erst viermal in zwei Jahrzehnten in der NHL.

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          The GR8 Chase: Ovechkin trifft im Powerplay und erzielt sein 891. Karriere-Tor in der NHL

          Carberys Standpauke

          Doch zurück zum Auftritt der Capitals in Boston. Ein Unterzahl-Treffer von Nic Dowd, der einen Konter eiskalt abschloss (14.) sowie Ovechkin (16.) sorgten für einen 2:0-Vorsprung im ersten Abschnitt.

          Im zweiten Durchgang aber kamen die Bruins auf 2:2 zurück: Vinni Lettieri, der noch am Sonntag von Boston auf die Waivers gesetzt worden war, meldete sich mit dem Anschlusstreffer zurück (27.). David Pastrnak besorgte den Ausgleich per Abfälscher im Powerplay (38.).

          Washington verspielte also einen 2:0-Vorsprung, was seinen Trainer Carbery zu seiner Predigt über Momentum inspirierte.

          „Da müssen wir vorsichtig sein. Im Eishockey gibt es Momentum-Wechsel. Wenn du diesen Moment einmal verlierst, dann passieren schnell Fehler“, hob Carbery den warnenden Zeigefinger. „Ich verstehe, wo wir stehen, wo die Jungs mit ihrem Kopf sind, aber trotzdem musst du immer in der Lage sein, das Momentum an dich zu reißen. Das habe ich ihnen schon im zweiten Drittel gesagt, in dem uns das nicht gelungen ist. Wir haben Fehler über Fehler gemacht. Das kann passieren, aber du musst so eine Phase dann auf fünf Minuten begrenzen. Du kannst nicht 20 Minuten in Folge die Spur verlassen. Plötzlich steht es 2:2 und es ist ein ganz anderes Spiel. Wenn du es in drei Wochen nicht schaffst, das Momentum zu managen, dann wirst du nur einen sehr kurzen Playoff-Run haben. Wir müssen sicherstellen, dass wir besser mit solchen Situationen umgehen, egal, wie die Umstände sind.“

          Capitals zurück in der Erfolgsspur

          Im Schlussdrittel waren die Capitals dann wieder ganz die alten. Dylan Strome staubte zur 3:2-Führung ab (51.). Tom Wilson profitierte von einem glücklichen Abfälscher und lenkte den Puck über Bruins-Verteidiger Mason Lohrei zum 4:2 ins Ziel (55.). Pastrnak verkürzte zwar noch einmal auf 3:4 (56.), doch Washingtons Torwart Charlie Lindgren (21 Saves, 87,5 Prozent Fangquote) hielt den ersten Sieg nach zuvor drei Niederlagen in Folge (0-2-1) fest.

          „Es war ganz allgemein ein wichtiger Sieg“, so Lindgren. „Die vorausgegangenen drei Spiele sind nicht so gelaufen, wie wir es wollten. Auch wenn es nur drei Niederlagen waren, hat uns das trotzdem gestunken. Es wurde Zeit, dass wir die Dinge herumreißen. Es war wichtig, dass wir wieder in die Gewinner-Spur gekommen sind. Wir nehmen die zwei Punkte gerne mit.“

          NHL-Debüt für Leonard

          Mit Ryan Leonard gab der 20-jährige Erstrunden-Pick aus dem NHL Draft 2023 (8. Stelle) sein NHL-Debüt und lief mit der Rückennummer 9 in einer Sturmreihe neben Strome und Aliaksei Protas auf.

          „Ich freue mich für ihn“, sagte Ovechkin über Leonard, der ihn nach dem unterschriebenen Entry-Level-Contract vor dem Spiel auf ein Getränk einlud. „Er hat solide und körperlich gespielt, hat den Puck gut kontrolliert und eine großartige Zukunft vor sich.“

          Bei seinem Debüt hatte das in Amherst/Massachusetts, knapp zwei Auto-Stunden westlich von Boston, geborene Talent sozusagen ein „Heimspiel“ vor der eigenen Familie, vielen Freunden und Teamkollegen vom Boston College, für das Leonard noch bis vor kurzen spielte (37 NCAA-Spiele, 30-19-49).

          „Ich kann es wirklich kaum beschreiben. Wenn du mir das vor ein paar Jahren gesagt hättest, wäre es einfach nicht real gewesen. Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll. Ich versuche nur, den Moment zu genießen“, Leonard.

          Bruins im freien Fall

          Die Capitals (48-17-9) sind Spitzenreiter der Metropolitan Division und Eastern Conference und liegt im Rennen um die Presidents‘ Trophy für das beste Team der Hauptrunde nur einen Punkt hinter den Gesamtführenden in der NHL, den Winnipeg Jets.

          Bei den Bruins (30-36-9) geht dagegen gar nichts mehr, sie wurden nach der neunten Niederlage in Serie (0-8-1) bis auf den letzten Platz in der Eastern Conference durchgereicht.

          „Die Jungs versuchen, einen Sieg zu holen“, sagte Bostons Trainer Joe Sacco. „Man will einfach sicherstellen, dass man weiter kämpft und weiterspielt, und ich denke, das haben wir heute Abend getan. Wir werden bis zum Ende hart spielen.“

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