092923 Niederreiter WPG

Nino Niederreiter von den Winnipeg Jets ist froh, dass die Zeit des Wartens und des bloßen Trainierens für ihn ein Ende gefunden hat. „Es ist wirklich gut, dass jetzt die Vorbereitungsspiele angelaufen sind. Dadurch ist es möglich, das System unter Wettkampfbedingungen einzustudieren und herauszufinden, wo der geeignete Platz für einen selbst ist“, sagte er dieser Tage in einem Interview während des Trainingslagers.

Am Sonntag hatte Niederreiter seinen ersten Auftritt in der diesjährigen Preseason absolviert. Die Partie im Rogers Place bei den Edmonton Oilers endete mit einem 2:1-Erfolg der Jets nach Penaltyschießen. Dabei machte der Schweizer deutlich, dass er sich bereits in einer ansprechenden Frühform befindet. Er stand 18:34 Minuten auf dem Eis, davon 2:15 im Powerplay, und gab vier Torschüsse ab.

Am Mittwoch gehörte der Churer zum Aufgebot, dass im heimischen Canada Life Center mit 2:3 n.P. gegen die Calgary Flames den Kürzeren zog. In dieser Begegnung stellte er seine Scorerqualitäten unter Beweis. Niederreiter lieferte die Vorlage zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung von Winnipeg im letzten Drittel durch Parker Ford bei einer Überzahlsituation. Alles in allem hatte der Rechtsaußen der Jets eine Einsatzzeit von 18:44 Minuten (3:06 im Powerplay, 1:37 im Penalty Killing) und drei Torschüsse zu verzeichnen. Beim Shutout scheiterte er mit seinem Versuch.

In der Vorbereitung hat sich eine Sturmreihen-Variante mit Niederreiter als Rechtsaußen, Cole Perfetti als Center und Vladislav Namestnikov auf Linksaußen herauskristallisiert. Dabei zeigte sich, dass die Chemie stimmt, besonders zwischen Routinier Niederreiter und Nachwuchstalent Perfetti, der 2022/23 seine erste volle Spielzeit in der NHL absolvierte. „Man merkt, dass er sich zunehmend wohlfühlt“, urteilte der Alte über den Jungen. „Ich sehe es als eine meiner Aufgabe an, viel mit ihm zu reden und dafür zu sorgen, dass es ihm gutgeht. Er ist ein glänzender Spielmacher. Von daher ist es mir wichtig, dass er möglichst oft den Puck bekommt“, fügte Niederreiter hinzu.

Perfetti

Von Namestnikov ist er ebenfalls begeistert. „Vladi kann alles spielen. Er ist, bezogen aufs Eishockey, eine Art Schweizer Messer mit vielen nützlichen Funktionen. Egal, welche Rolle er ausfüllen soll – er macht das ganz ausgezeichnet“, ließ Niederreiter verlauten. Namestnikov kam wie sein Teamkollege aus der Schweiz kurz vor der NHL Trade Deadline 2023 nach Winnipeg.

Ein Umstand, den Niederreiter als herausfordernd bezeichnet. „Man wird mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen und muss versuchen, sich möglichst schnell freizuschwimmen. Es gilt, einfach das Beste auf der Position zu bringen, auf die man gestellt wird“, erläuterte der 31 Jahre alte Linksschütze.

Dennoch machte Niederreiter seine Sache in den verbleibenden Wochen der regulären Saison 2022/23 mehr als ordentlich. In 22 Einsätzen brachte er es für Winnipeg auf 13 Punkte (sechs Tore, sieben Assists). In den folgenden Stanley Cup Playoffs verbuchte er vier Zähler (ein Tor, drei Assists) aus fünf Auftritten. Die Jets scheiterten in der ersten Runde mit 1:4 in der Serie am späteren Champion Vegas Golden Knights.

Aufgrund der Erfahrung nach seinem Transfer von den Nashville Predators zu den Jets schätzt sich Niederreiter glücklich, dass er eine komplette Vorbereitung im Team der Jets durchlaufen kann. „Es ist absolut von Vorteil, ein Trainingslager mitzumachen, das System gründlich zu verinnerlichen und an den Details zu arbeiten. Jetzt besteht die Möglichkeit, auch mal in Ruhe aufs Taktikboard zu schauen. So fühle ich mich definitiv besser.“

Auf Niederreiter und seinen Stürmerkollegen lastet mit Blick auf die bevorstehende Spielzeit enormer Druck. Sie müssen den Weggang von Blake Wheeler und Pierre-Luc Dubois kompensieren. Die beiden zählten zu den fünf besten Scorern im Team. Das Duo verbuchte zusammengerechnet 118 Punkte.

Der positive Verlauf des Trainingslagers stimmt Niederreiter im Hinblick auf die anstehende Spielzeit jedoch zuversichtlich. „Wir haben ein paar neue Gesichter in der Kabine. Bisher klappt alles prima. Deshalb freue ich mich sehr auf die kommende Saison“, sagte er.

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