Edmonton Oilers Center Leon Draisaitl (29) celebrates his game winning goal in the third period of the Edmonton Oilers game versus the Anaheim Ducks on January 03, 2025 at Rogers Place in Edmonton, AB. (Photo by Curtis Comeau/Icon Sportswire via Getty Images)

In der regulären NHL-Saison 2024/25 ist die Halbzeit-Marke heute Nacht überschritten worden. NHL.com/de wagt eine Prognose, welche Teams und welcher Spieler sich am Ende welche begehrte Trophäe sichern könnten.

Division Gewinner
In der Atlantic Division haben aktuell die Toronto Maple Leafs (27-14-2) die Nase vorne. Es ist davon auszugehen, dass die Maple Leafs als Top-Team abschließen werden. Zwar sind die Florida Panthers (25-15-2) ein heißer Verfolger, doch dürften diese nach zwei extrem langen Vorsaisons eher mit ihren Kräften haushalten, bevor es in die Stanley Cup Playoffs geht.

Die Washington Capitals (27-10-4) führen zur Halbzeit sehr überraschend die Metropolitan Division an. Doch halten die Capitals dieses Tempo über die vollen 82 Spiele durch? Zumal im Rennen um die Metro-Krone mit den New Jersey Devils (25-15-4) und den Carolina Hurricanes (25-15-2) zwei wesentlich tiefer besetzte Mannschaften als Jäger auftreten. Sollte Washington eine Schwächephase bekommen, werden die Devils sofort vorbeiziehen.

WPG@CHI: Niederreiter mit dem Ausgleich im 2. Drittel

Einen Start-Ziel-Erfolg könnte es in der Central Division für die Winnipeg Jets (28-12-2) geben, die ihre Staffel von Anfang an beeindruckend dominieren. Trotz starker Konkurrenz ist nicht davon auszugehen, dass die Jets weitaus weniger Punkte holen als ihre Verfolger. Winnipeg wird sich den Division-Titel sichern.

In der Pacific Division haben die Vegas Golden Knights (28-10-3) den komfortabelsten Vorsprung aller Tabellenführer (sechs Punkte). Trotzdem dürfte dieser in der zweiten Saisonhälfte schmelzen, denn die Edmonton Oilers (25-13-3) haben nach schwachen Saisonstart ordentlich an Fahrt aufgenommen und dürften mit deutlich mehr Schwung und Formstärke als Erster über die Ziellinie gehen.

Presidents’ Trophy
Erstmals in ihrer Geschichte werden die Winnipeg Jets die Presidents‘ Trophy gewinnen. Die Jets sind bislang extrem stark in ihrer Division (11-4-0 gegen andere Teams aus der Central) gegen deren Teams sie die meisten Spiele bestreiten. Verglichen mit der Eastern Conference, scheint die Leistungsdichte in der Western Conference nicht so hoch zu sein, weswegen von mehr Punkten auszugehen ist. Freilich wären auch Vegas Golden Knights und Edmonton Oilers ein heißer Tipp, doch wird sich das konstant punktende Winnipeg durchsetzen, da die Edmontons schwacher Saisonstarts am Ende als Hypothek bei der Trophäe für die beste Hauptrunden-Mannschaft der gesamten NHL herausstellt.

TBL@EDM: McDavid setzt sich gegen zwei Gegenspieler durch und trifft

Prince of Wales Trophy
Diese Trophäe geht an den Gewinner des Eastern Conference Finals in den Stanley Cup Playoffs. Hier bleibt der amtierende Champion Florida Panthers der heißeste Tipp, verfügen diese doch über mehr wertvolle Playoff-Erfahrung als etwa die New Jersey Devils. Mit ihrer Physis und Härte sind die Panthers für die Playoffs gebaut und sollten den Osten gewinnen, wenn der Titelhunger die Müdigkeit verdeckt.

Clarence Campbell Trophy
Als Gewinner der Western Conference könnten sich wie schon im Vorjahr die Edmonton Oilers herauskristallisieren, auch wenn es im Westen zu einem packenden Finale gegen die Dallas Stars, Colorado Avalanche oder Winnipeg Jets kommen könnte.

Stanley Cup Champion
Die Edmonton Oilers sind bereit für den ersten Stanley Cup Sieg seit 1990. Die Oilers profitieren von der Playoff-Erfahrung aus der Vorsaison, dürften sich vor der Trade-Deadline noch punktuell verstärken und haben sowohl den Willen und die Qualität, um den letzten Schritt zu gehen. Erneut wird es ein packendes Stanley Cup Finale gegen die Florida Panthers geben, in dem nun die Frische ein entscheidender Faktor sein wird.

SJS@EDM: Draisaitl und McDavid gemeinsam zum OT-Sieg

Conn Smythe Trophy
Leon Draisaitl wird nicht nur der sechste deutsche Stanley Cup Champion (nach Uwe Krupp, Dennis Seidenberg, Tom Kühnhackl, Philipp Grubauer und Nico Sturm), sondern räumt als erster Deutscher überhaupt auch die Conn Smythe Trophy für den Playoff-MVP (wertvollster Spieler) ab. Sein Teamkollege Connor McDavid gewann diese Trophäe schon im Vorjahr, in den Playoffs 2025 aber überragt der Kölner, der seine Torgefahr auch in den Stanley Cup Playoffs zeigt, sodass kein Weg an ihm vorbeiführt.

Hart Trophy
Im Kampf um den MVP der regulären Saison wird Leon Draisaitl ganz oben stehen. In Sachen Punkte liefert er sich zwar ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Nathan MacKinnon, doch die Vielzahl seiner Tore macht am Ende den Unterschied. Draisaitl gewann die Hart Trophy bereits 2020 und staubt die begehrte Trophäe erneut ab.

Norris Trophy
Der beste Verteidiger der Hauptrunde soll sich vor allem durch seine Allround-Fähigkeiten auszeichnen. Hier spielt also immer auch das Scoring eine entscheidende Rolle. Entsprechend dürfte es einen Vierkampf zwischen Cale Makar (Colorado Avalanche; 13-36-49; +14), Zach Werenski (Columbus Blue Jackets; 13-35-48; +7), Quinn Hughes (Vancouver Canucks; 8-37-45; +13) und Josh Morrissey (5-33-38; +11) geben. Seit 2008 (Niklas Lidstrom) gewann kein Abwehrspieler diese Trophäe hintereinander. Sollte dieser Trend fortgesetzt werden, spräche das gegen Hughes. In Sachen Scoring spielt Makar definitiv am spektakulärsten. Ein Geheimtipp aber ist Werenksi, der mit den Blue Jackets in der schlechtesten Mannschaft spielt, was seine eigene Leistung hervorhebt.

SEA@COL: Makar trifft in Überzahl

Vezina Trophy
Spannend wird die Frage, wer die Vezina Trophy für den besten Torwart in der regulären Saison gewinnen wird. Gleich mehrere Kandidaten haben einen bedeutenden Einfluss auf ihre Mannschaft und erwiesen sich als Top-Torhüter. Connor Hellebuyck (Winnipeg Jets), Jacob Markstrom (New Jersey Devils), Jake Oettinger (Dallas Stars), Filip Gustavsson (Minnesota Wild) und Linus Ullmark (Ottawa Senators) dürften allesamt heiße Kandidaten sein. Hellebuyck hat die besten statistischen Werte (25 Siege, 2,08 Gegentore/Spiel, 92,6 Prozent Fangquote und geht damit als Favorit ins Rennen. Er könnte im zweiten Jahr in Folge und zum dritten Mal insgesamt die Vezina Trophy gewinnen. Nicht zu unterschätzen aber sind Markstrom, Oettinger und Ullmark, die absolute Unterschiedsspieler in ihren Klubs sind und mit einer starken zweiten Saisonhälfte noch vorbeiziehen könnten.

Calder Trophy
Die Calder Trophy geht an den besten Rookie der regulären Saison. Hier dürfte es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Stürmern Macklin Celebrini (San Jose Sharks) und Matvei Michkov (Philadelphia Flyers) sowie Verteidiger Lane Hutson (Montreal Canadiens) geben. Zum erweiterten Kreis zählen Torwart Dustin Wolf (Calgary Flames) sowie die Angreifer Logan Stankoven (Dallas Stars), Cutter Gauthier (Anaheim Ducks) und Maxim Tsyplakov (New York Islanders). Michkov ist ein geborener Scharfschütze. Hutson ein mobiler und spielmachender Offensivverteidiger. Celebrini ein Allrounder mit überzeugender Arbeitseinstellung, gutem Auge, Hockey-IQ, präzisen Pässen und einem unbekümmerten Abschluss. Letzterer hat aufgrund einer Verletzung weniger Spiele als seine Konkurrenten absolviert, hat die Nase aber ein Stück weiter vorne. Der First-Overall-Pick im Draft 2024 wird die Calder Trophy abräumen.

Dustin Wolf #32 of the Calgary Flames celebrates the 3-2 overtime victory over the Anaheim Ducks after the game at Honda Center on January 07, 2025 in Anaheim, California. (Photo by Nicole Vasquez /NHLI for Getty Images )

Art Ross Trophy
Wer wird Top-Scorer der Hauptrunde 2025? Zur Halbzeit hat Nathan MacKinnon von der Colorado Avalanche die Nase vorne (15-53-68) und konnte sich einen zarten Vorsprung auf das enge und prominent besetzte Verfolgerfeld um Leon Draisaitl (31-30-61), Mikko Rantanen (Colorado Avalanche; 25-35-60), Mitch Marner (Toronto Maple Leafs; 14-45-59), Nikita Kucherov (Tampa Bay Lightning; 17-41-58) und Connor McDavid (16-42-58) erarbeiten. Am Ende könnte es einen Dreikampf zwischen MacKinnon, Draisaitl und McDavid geben, den aber MacKinnon auch dank des Vorsprungs für sich entscheiden wird. Der Avalanche-Mittelstürmer ist schnell, wendig, giftig und weiß seine Mitspieler blind in Szene zu setzen.

Rocket Richard Trophy
Erstmals überhaupt wird ein Deutscher der Top-Torjäger in der NHL! Leon Draisaitl hat mit 31 Toren die besten Karten und schon jetzt einen beträchtlichen Vorsprung auf seine Verfolger namens Brayden Point, Miko Rantanen (beide 25 Tore) und William Nylander (24). Es ist nicht davon auszugehen, dass der brandheiße Draisaitl in der zweiten Saisonhälfte erkaltet. Der Kölner wird seine Trophäen-Sammlung mit der Rocket Richard Trophy erweitern.

Jack Adams Award
Der Jack Adams Award wird an den Trainer der Saison verliehen. Hier dürfte kaum ein Weg an Spencer Carbery vorbeiführen. Wohl nur Optimisten hätten geglaubt, dass sich die Washington Capitals überhaupt für die Stanley Cup Playoffs qualifizieren. Zur Halbzeit der Hauptrunde aber führen die Capitals sogar die starke Metropolitan Division als Spitzenreiter an. Einen großen Anteil daran hat Coach Carbery, der als Top-Kandidat für diese Auszeichnung gilt. Chancen haben aber auch Scott Arniel (Winnipeg Jets), John Hynes (Minnesota Wild) und Dean Evason (Columbus Blue Jackets), die mit ihren Teams deutlich besser dastehen als erwartet. Einen guten Job machte auch Sheldon Keefe, der in seinem ersten Jahr die New Jersey Devils zurück in die Stanley Cup Playoffs führen dürfte.

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