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      Die Montreal Canadiens haben ein großes Ausrufezeichen im Rennen um die Stanley Cup Playoffs gesetzt und in einem Herzschlagfinale am Dienstagabend im Bell Centre den amtierenden Champion Florida Panthers mit 3:2 n.V. besiegt. Zum Matchwinner avancierte Canadiens-Kapitän Nick Suzuki, der seine Farben erst mit einem „Buzzer Beater“ in die Verlängerung rettete, wo er selbst nach nur 29 Sekunden den Siegtreffer per Bauerntrick erzielte. Montreals Arena stand Kopf.

      Bei noch 8,4 Sekunden auf der Uhr: Fans treiben Montreal zum späten Ausgleich

      „Die Zuschauer haben uns wirklich im Spiel gehalten, insbesondere im dritten Drittel“, sagte Suzuki. „Wir haben viele Angriffswellen anrollen lassen, dabei aber nicht viele Chancen kreiert. Die Jungs wurden dadurch aber motiviert, was uns bis zum Ende getragen hat. Es macht so viel Spaß, hier zu spielen, insbesondere in solchen Partien.“

      Montreal schien schon geschlagen, lag im dritten Drittel mit 1:2 zurück und verbuchte bis kurz vor Schluss nur zwei Torschüsse. Doch plötzlich änderte sich alles. Verteidiger Lane Hutson hielt den Puck gerade noch so auf der blauen Linie in der Offensivzone und erwischte bei seinem Verzweiflungsschuss den Puck nicht richtig. Genau die daraus entstandene Flugbahn der Scheibe aber führte dazu, dass sie vom Schlittschuh von Panthers-Spieler Sam Reinhart rechts neben das Tor abgefälscht wurde. Dort lauerte Suzuki, der sich das Spielgerät noch mit einer Bierruhe auf die Rückhand legte, um dann erfolgreich abzustauben (60.). In diesem Moment war die Uhr im Bell Centre bereits auf 8,4 Sekunden heruntergelaufen.

      „Ich hatte ein wenig Glück, weil die Scheibe über seinen Schlittschuh zu mir gekommen ist“, räumte auch Suzuki ein, der mit diesem „Buzzer Beater“ die Fans aus den Sitzen hob.

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          FLA@MTL: Suzuki gleicht das Spiel bei nur weniger als neun Sekunden auf der Uhr per Abstauber aus

          „Es hätte kaum besser laufen können. Der Puck ist glücklicherweise in der Zone geblieben und ich konnte ihn noch aufs Tor werfen“, beschrieb Hutson die Situation. „Dass er (Suzuki) so eine Ruhe hat, den Puck zu verarbeiten und reinzumachen, ist beeindruckend. Auch sein Overtime-Winner war schön anzuschauen.“

          Erfolgreicher Bauerntrick in der Overtime

          In der Verlängerung nämlich schickte Canadiens-Trainer Martin St. Louis mit Hutson, Cole Caufield und Suzuki drei pfeilschnelle und mobile Spieler aufs Eis. Letzterer setzte hinter dem gegnerischen Tor zum Bauerntrick an und besorgte per „Wrap-Around“ den 3:2-Siegtreffer n.V. (61).

          „Wir haben gute Strategien für die Overtime und gute Spieler, die für gute Spielzüge sorgen können“, sagte Suzuki, zwischen dessen Treffern nur 40 Sekunden lagen. Es war der drittschnellste Doppelpack eines einzelnen Spielers in der regulären Spielzeit und der Verlängerung in der NHL-Geschichte. Schneller waren nur Alex Ovechkin (37 Sekunden am 15. Dezember 2016) und Mikko Rantanen (38 Sekunden am 11. Dezember 2022).

          „‚Suz‘ ist ein besonderer Spieler, der herausgestochen ist, als wir ihn gebraucht haben“, strahlte Power Forward Brendon Gallagher über Suzkuki über beide Ohren. „Er ist ruhig, macht aber immer wieder die richtigen Dinge. Keine Situation ist zu schwer für ihn. Er sorgt für unseren Playoff-Push und glänzt in solchen Szenen. Wenn er die Chance bekommt, dann nutzt er sie. Ich sehe große Parallelen zwischen ihm und Danny Briere.“

          Sein Trainer lobte den hohen Hockey-IQ von Suzuki: „Er hat einen Elite-Computer. Seine Software ist natürlich hochwertig. Er hat alle Werkzeuge, um das umzusetzen, was ihm sein Gehirn sagt, was er tun soll“, malte St. Louis gleich mehrere Metaphern mit Worten. „Er ist immer voll da. Das war heute in jeder Situation zu sehen.“

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              FLA@MTL: Suzuki startet einen Wrap-Around in der Overtime und erzielt den Siegtreffer

              Suzuki explodiert nach der Pause

              Suzuki (2-0-2) schraubte sein persönlichen Punktekonto durch diesen Doppelpack auf 79 Zähler 25-54-79. Damit spielt er in seiner sechsten NHL-Saison ein neues Karriere-Jahr und pulverisierte bereits seinen bisherigen Bestwert aus der Vorsaison (33-44-77).

              Insbesondere seit der 4 Nations Face-Off Pause scheint der 25-jährige Kanadier regelrecht zu explodieren: In den 18 Spielen seitdem markierte er 27 Scorerpunkte (10-17-27).

              „Er ist ein stolzer Spieler, der diese Mannschaft anführen möchte. Schon vor der Pause hat ‚Suzi‘ gut gespielt, jetzt spielt er sogar noch auf einem viel höheren Level“, attestierte St. Louis.

              Alleine in den letzten beiden Spielen, ein Home-and-Home gegen Florida, stach Suzuki mit fünf Punkten (3-2-5) gegen den amtierenden Stanley Cup Champion heraus und half entscheidend mit, die Saison-Serie gegen die Panthers zu sweepen (4-0-0).

              Hutson auf den Spuren von Chelios

              Diesbezüglich können sich auch die Zahlen von Hutson sehen lassen. Der 21-jährige US-Amerikaner legte in den beiden jüngsten Vergleichen mit Florida jeweils drei Tore auf und steht nun bei 57 Assists in der laufenden Saison. Dadurch brach er den Franchise-Rekord bei den Canadiens für die meisten Vorlagen eines Rookie-Verteidigers, den ursprünglich Chris Chelios in der Saison 1984/85 mit 55 Assists aufgestellt hatte. Den NHL-Rekord für die meisten Assists von Rookie-Verteidigern hält übrigens Larry Murphy mit 60. Eben diesen Murphy konnte Hutson mit seinem 15. Multi-Assist-Spiel in dieser Kategorie überholen und steht nur noch ein Multi-Assist-Spiel hinter den 16 von Chelios in dessen Rookie-Saison.

              „Er ist eine Legende oder?“, stellte Hutson eine rhetorische Frage. „Da ich in Chicago aufgewachsen bin, habe ich natürlich von ihm gehört. Das klingt natürlich gut, aber es laufen gerade auch viele Dinge richtig. Es ist einfach eine spaßige Saison.“

              Canadiens mittendrin im Playoff-Rennen

              Montreal (35-30-9) befindet sich Pole-Position bei der Jagd nach dem zweiten Wildcard-Spot in der Eastern Conference und hat je zwei Punkte Vorsprung auf die beiden stärksten Verfolger Columbus Blue Jackets und New York Rangers.

              „Für uns heißt es gerade Siegen oder Sommerpause“, sagte Canadiens-Verteidiger Kaiden Guhle. „Der Druck liegt auf uns. Diesen Druck wollen wir aber auch haben, wir scheinen unter ihm zu wachsen. Wenn die Fans so sind wie heute und für so viel Energie in der Arena sorgen, wir acht Sekunden vor Schluss ausgleichen, um dann in der Verlängerung zu gewinnen, dann ist das unglaublich. Für solche Spiele stehst du morgens auf. Ich bin so stolz auf diese Mannschaft, das ist unglaublich.“

              „Wir sind hungrig in diesem Playoff-Rennen“, betonte auch Hutson. „Wir lernen jeden Tag. Das macht so viel Spaß. Wir verfallen nie in Panik mit unseren Jungs. Wir vertrauen auf das, was wir tun und finden immer einen Weg.“

              Sorgen um Sturm

              Florida (44-26-4) ist nur noch Dritter in der Atlantic Division und sorgt sich außerdem um seinen deutschen Center Nico Sturm (00:34 Minuten Eiszeit), der sich früh im ersten Drittel gleich in seinem ersten Wechsel nach einem Zusammenstoß mit Mitspieler A.J. Greer verletzte.

              „Wir werden ihn uns morgen noch einmal anschauen. Er hatte das Gefühl, dass er nicht zurückkommen kann, also werden wir ihn morgen untersuchen“, sagte Panthers-Trainer Paul Maurice, der dieses Spiel schnell abhaken möchte: „Wir haben nur drei Torschüsse im dritten Drittel zugelassen. Das ist ziemlich gut, grundsolide. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir uns zurücklehnen würden. Wir haben ein ziemlich aggressives Spiel gezeigt. Und dann hast du einfach mal Pech, das kommt einmal in 82 Spielen so. Dabei sollten wir es belassen.“

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