Kevin Fiala #22 of the Los Angeles Kings celebrates scoring a goal with teammates Anze Kopitar #11, Adrian Kempe #9, Trevor Moore #12 and Quinton Byfield #55 in the second period during the game against the Anaheim Ducks at Crypto.com Arena on April 10, 2025 in Los Angeles, California. (Photo by Nicole Vasquez /NHLI via Getty Images)

Die Los Angeles Kings bringen sich in Playoff-Form. Am Donnerstagabend in der Crypto.com Arena gewann L.A. das Derby gegen die Anaheim Ducks deutlich mit 6:1. Schlüssel zum Erfolg war eine ungewöhnliche Aufstellung im Powerplay, das eine Erfolgsquote von 50 Prozent hatte (3/6). Der Schweizer Kevin Fiala donnerte in Überzahl zwei Direktabnahmen ins Tor und war damit Derby-Held Nummer 1.

Neuzugang Kuzmenko bringt die Würze ins Kings-Powerplay

Das Powerplay der Kings ist mit 16,9 Prozent das fünftschlechteste in der gesamten NHL. Doch es lohnt sich ein differenzierter Blick auf diese Statistik: Bis zum 7. März, dem Tag der Trade Deadline, hatte L.A. gar nur 15 Prozent in Überzahl, was ligaweit den drittschlechtesten Wert bedeutete. Seit dem 8. März hat sich die Erfolgsquote außerordentlich verbessert und rangiert mit 22,5 Prozent in diesem Zeitraum auf Platz 15.

Zweifelsohne ist die Akquise von Stürmer Andrei Kuzmenko ein Faktor, der am Deadline Day von den Philadelphia Flyers kam. Seitdem erhielt er mit 57:05 Minuten die meiste Powerplay-Eiszeit aller Kings-Spieler.

‚„‚Kuzy‘ ist Rechtsschütze und spielt im Powerplay mit vier Linksschützen zusammen. Mit ihm haben wir jetzt eine weitere Option für Direktabnahmen auf der anderen Seite“, erklärt Los Angeles‘ Trainer Jim Hiller.

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      Ungewöhnliche PP-Anordung: Hiller setzt auf die „Würfel-Fünf“

      Neu ist auch die taktische Ausrichtung in Überzahl. Hiller setzt nicht wie fast alle NHL-Teams auf eine plusförmige 1-3-1-Formation, sondern auf eine 2-1-2-Aufstellung, vergleichbar mit der Augenzahl Fünf auf einem Würfel.

      Gleichzeitig besetzt er alle Positionen mit Stürmern: Kuzmenko agiert links, Anze Kopitar rechts neben dem Tor. Quinton Byfield spielt in der Mitte. Adrian Kempe ist links, Fiala rechts an der blauen Linie zu finden.

      Durch diese Anordnung hat L.A. zwar weniger Männer vor dem Tor, stärkt dafür aber die Präsenz an den Banden und zieht die gegnerische PK-Box immer wieder mit mittellangen oder langen Pässen auseinander. Interpretiert wird dieses System durchaus variabel, es kommt zu Positionswechseln, auch werden die Abstände wie eine Ziehharmonika verengt oder ausgedehnt. Beispielsweise finden sich die beiden hohen Spieler mal an der blauen Linie wieder, mal pinchen sie bis in den jeweiligen Faceoffkreis.

      Die zweite Powerplay-Formation übrigens bleibt dem in der Liga vorherrschenden 1-3-1-System treu und setzt sich aus Brandt Clarke (zentral an der blauen Linie), Alex Laferriere (linker Flügel), Phillip Danault (Bumper), Trevor Moore (rechter Flügel) und Warren Foegele (vor dem Tor) zusammen.

      Fiala mit zwei Direktschüssen zum Derbyhelden

      Wie gut das neue Überzahlspiel funktioniert, demonstrierten die Kings im Derby gegen die Ducks und wussten drei von sechs Powerplays für ein Tor zu nutzen.

      „Zu diesem Zeitpunkt in der Saison willst du natürlich, dass das Powerplay gut funktioniert. Es ist genau die Zeit, um den Rhythmus zu finden und Erfolg damit zu haben. Es ist auch wichtig für die Entwicklung der Mannschaft“, betonte Verteidiger Mikey Anderson (0-2-2).

      Zweimal schlug der Schweizer Flügelflitzer Fiala im Powerplay zu: Erst spielte er einen Doppelpass mit Kempe und feuerte dann eine Direktabnahme aus rechter Position zum 3:1 ins Tor (26.). Später empfing er einen Kuzmenko Querpass im rechten Faceoff-Kreis und donnerte den nächsten Direktschuss zum 5:1 in die Maschen (42.).

      „Manchmal gehen die Dinger nicht rein. Heute war das anders“, freute sich Fiala. „Das ist ein weiterer Grund, warum wir einfach dranbleiben müssen und das fortsetzen, was wir tun. Wir glauben an unser System, wir glauben an uns, wir glauben an das, was wir tun und machen einfach weiter. Das Wichtigste war, dass wir erfolgreich waren. Das ist alles, was zählt. Wir haben den Puck gut bewegt und waren gefährlich. Die Special Teams sind immer ein wichtiger Faktor. PP und PK haben heute gezeigt, was sie können. Genauso wollen wir weitermachen.“

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          ANA@LAK: Fiala gelingen zwei Treffer gegen die Ducks

          Kings in Playoff-Form

          Los Angeles konnte fünf seiner letzten sechs Spiele gewinnen und läuft kurz vor Beginn der Stanley Cup Playoffs heiß. Die Kings (45-24-9) sind Zweiter in der Pacific Division und haben vier Spiele vor dem Ende der regulären Saison vier Punkte Vorsprung auf den stärksten Verfolger Edmonton Oilers (45-28-5).

          „Das waren heute natürlich Punkte, die wir gebraucht haben“, weiß Anderson. „Wir drücken weiter und versuchen, uns den Heimvorteil zu erarbeiten.“

          Nicht nur das stark-verbesserte Powerplay, sondern formstarke Top-6-Sturmreihen könnten L.A. einen enormen Schub für die Endrunde verleihen. Gegen Anaheim lieferte die erste Reihe mit Kuzmenko (0-3-3), Kopitar (1-1-2) und Kempe (0-3-3) zusammen starke acht Scorerpunkte (1-7-8). Die zweite Linie um Fiala (2-0-2), Byfield (1-1-2) und Laferriere (1-0-1) zeichnete kumuliert für vier Tore (4-1-5) verantwortlich. Hinzu kam eine solide Torwart-Leistung von Darcy Kuemper (24 Saves, 96 Prozent Fangquote).

          Nachdem die Kings in den letzten drei Jahren immer in der ersten Playoff-Runde an den Oilers gescheitert sind (2022: 3:4; 2023: 2:4, 2024: 1:4), soll nun eine neue Zeitrechnung beginnen. Ein stark verbessertes Powerplay, brandgefährliche Top-6-Stürmer und ein Fiala in Torlaune sind dafür schonmal gute Vorzeichen.

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