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Leon Draisaitl, der deutsche Superstar bei den Edmonton Oilers, befindet sich zum zweiten Mal innerhalb von kurzer Zeit im Verletztenstand. Mit NHL.com/de und anderen Medienvertretern sprach der 29-jährige Kölner am Donnerstag über seine persönliche Entwicklung, die Vorfreude auf die Stanley Cup Playoffs und sein Dilemma mit dem Daumendrücken für die Kölner Haie.

Verletzter Draisaitl auf dem Weg der Besserung

Zunächst hatte sich Draisaitl am 18. März im Heimspiel gegen den Utah Hockey Club (7:1) verletzt, verpasste in Folge dessen vier NHL-Spiele und kehrte am 29. März gegen den Erzrivalen Calgary Flames (3:2 n.V.) zurück. Nach dem 3:2-Sieg bei den Vegas Golden Knights verletzte sich der Mittelstürmer beim 3:2-Erfolg bei den San Jose Sharks, also im dritten Spiel nach dem Comeback, erneut. Bei der Frage nach seinem Zustand, antwortete Edmontons Superstar ein wenig nebulös.

„Ich kann keine wirkliche Antwort geben“, so Draisaitl. „Es wird langsam besser. Ich habe jetzt noch kein klares Update, wann ich wieder einsteigen werde. Ich fühle mich von Tag zu Tag besser und hoffe, dass es nicht allzu lange dauern wird. Ich probiere, mich so fit wie möglich zu bekommen, bis die Playoffs wirklich anfangen. Das ist gerade mein Ziel und meine Aufgabe. Ich möchte an einen Punkt kommen, an dem ich mich sicher und gut genug fühle, der Mannschaft helfen zu können.“

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      EDM@VGK: Draisaitl feuert im Powerplay eine Direktabnahme aus der "Rockstar Zone" ins Tor

      Die Rückkehr nach der letzten Verletzung war nicht weniger als spektakulär: Draisaitl lieferte direkt ein Drei-Punkte-Spiel gegen Calgary (2-1-3) und punktete auch in Las Vegas (1-0-1) und San Jose (0-1-1).

      „Manchmal dauert es ein bisschen, manchmal klappt es besser, um nach einer Verletzung den Rhythmus zu finden. Jede Verletzung ist einzigartig und die Ausfalldauer anders. Bei der letzten Verletzung hat es glücklicherweise sehr gut geklappt. Ich hoffe, dass ich auch jetzt so schnell wie möglich fit werde.“

      Etwas Positives, etwa ein wenig Pause vor der wichtigsten Zeit des Jahres, kann der 29-Jährige der aktuellen Zwangslage jedoch nicht abgewinnen.

      „Mental ist es schwer, nicht zu spielen“, betont Draisaitl. „Ich mache nichts lieber. Meine Routinen zu verlassen, ist nichts, was ich mir unter Spaß vorstelle. Ich wäre lieber im Rhythmus und Selbstvertrauen in die Playoffs reinzukommen. Die Situation ist also sicherlich nicht perfekt.“

      Die Jagd nach der Torjäger-Trophäe

      Die Oilers vermissen ihren Top-Torjäger und Über-100-Punkte-Mann (52-54-106) jedenfalls schmerzlich. In den letzten vier Wochen hatte Edmonton ohne Draisaitl eine 2-4-1-Bilanz, konnte also nur zwei von fünf Spielen ohne den Kölner gewinnen.

      Für Draisaitl selbst geht es um die Rocket Richard Trophy für den besten Torjäger der Saison, die noch nie ein Deutscher gewinnen konnte. Möglich sind durchaus auch noch die Art Ross Trophy für den Top-Scorer sowie die Hart Trophy und den Ted Lindsay Award, die an den MVP vergeben werden. Diese drei Pokale räumte Draisaitl bereits in der Saison 2019/20 ab und schrieb damit deutsche Eishockey-Geschichte.

      „Wenn es so kommt, dann würde mich das enorm freuen. Ich wäre sehr stolz darauf“, sagt der Center. „Auf der anderen Seite ist es ein Mannschaftssport. Auch wenn ich damit jetzt ein Klischee raushaue, würde ich jede persönliche Trophäe abgeben, um den Stanley Cup zu gewinnen.“

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          CGY@EDM: Draisaitls zweites Tor bringt Oilers den Sieg

          Trotzdem bleibt die steile Entwicklung Draisaitls zu einem der besten Eishockey-Spieler der Welt festzuhalten. Den Weg dorthin ebnete nicht nur Talent, sondern auch jede Menge harte Arbeit.

          „Es sind die Details, an denen ich täglich arbeite“, erklärt Draisaitl. „Egal ob das Schüsse aus spitzem Winkel sind oder Faceoffs, die ich trainiere. Ich probiere in vielen Sachen, nur ein Prozent besser zu werden, um in wichtigen Situationen einen Vorteil zu haben. Ich sehe auch, dass ich mich gut weiterentwickelt habe. Ich habe natürlich auch überragende Mitspieler, die wissen, wie sie mich in Szene setzen können. Ohne Mitspieler schießt niemand Tore. Ein riesiges Dankeschön geht daher raus an die Jungs.“

          Was ist das wahre Gesicht der Oilers?

          Zusammen mit seinen Jungs geht es in Kürze in die Stanley Cup Playoffs. Nach einer teils holprigen regulären Saison wird spannend sein, wie sich die Oilers in der Endrunde präsentieren werden.

          „Es war mit Sicherheit eine komische Saison für uns. Es ging hoch und runter“, sagt Draisaitl. „Wir wissen aber sicher, wie wir spielen müssen, um erfolgreich zu sein und wie wir Teams schlagen können. Unser Ziel ist, uns in den letzten Spielen zu finden, mit den Spielern, die wir zur Verfügung haben. Wir wollen mit voller Wucht in die Playoffs starten und so schnell wie möglich zu unserem Spiel finden. Wie du in den Playoffs spielst, erarbeitest du dir über 82 Spiele in der Hauptrunde. Wir sind eine ältere und erfahrene Mannschaft. Alle wissen, wie wir spielen müssen, um zu gewinnen.“

          Vorfreude auf die Playoffs

          Stand heute ginge es in der ersten Runde wie schon in den letzten drei Jahren gegen die Los Angeles Kings. Edmonton konnte sich in allen Vergleichen durchsetzen, machte es im Verlauf der Jahre sogar immer deutlicher (2022: 4:3; 2023: 4:2; 2024: 4:1).

          „So wie es aussieht, wird es wieder so kommen. L.A. hat eine überragende Saison gespielt Wir kennen sie nach den letzten drei Jahren gut. Es dürfte wieder eine enge Serie werden.“

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              Leon Draisaitl erzählt von seiner Kindheit und Jugend

              Die Erwartungshaltung an die Oilers dürfte jedoch deutlich weiter reichen als die erste Runde. Immerhin war Edmonton in der Vorsaison nur einen Sieg vom Stanley Cup entfernt (3:4 in der Finalserie gegen die Florida Panthers). Jetzt will Edmonton auch noch den letzten Schritt gehen.

              „Wir waren letztes Jahr enorm nah dran. Viel näher geht es nicht an den ultimativen Gewinn des Stanley Cup“, blickt kurz Draisaitl zurück - und sofort wieder vorwärts: „Es wird ein langer Weg, das wissen wir. Jede Playoff-Serie, jeder Playoff-Run ist hart und anstrengend. Aber wir sind bereit dafür. Alles beginnt von Neuem. Wir werden unser Bestes geben.“

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