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Leon Draisaitl brauchte eine gewisse Zeit, um die Enttäuschung der vergangenen Saison zu verarbeiten. Der Traum vom Stanley Cup platzte, als die Edmonton Oilers in der 2. Runde der Playoffs mit 2:4 am späteren Meister Vegas Golden Knights scheiterten. „Ich habe meinen Sommer in Europa und Toronto verbracht. Einfach mal Zeit für mich genommen, bisschen runterkommen, relaxen. Dann ging es aber auch schon wieder aufs Eis und die Vorbereitung auf die neue Saison hat gestartet“, verriet der Deutsche im Interview mit Sky Sport.

Der Blick richtet sich nun nach vorne. Die Saisonvorbereitung mit den Preseason-Spielen hat bereits begonnen. Das erste Saisonspiel der Oilers findet am 11. Oktober auswärts bei den Vancouver Canucks statt. „Mein Ziel ist es, persönlich ein besserer Eishockeyspieler zu werden. Und natürlich der Stanley Cup, das ist das ultimative Ziel für unsere Mannschaft, unseren Verein. Darauf arbeiten wir hin“, sagte Draisaitl. 

Die Oilers haben sich „selber in den Fuß geschossen“

Die Oilers standen seit dem Jahre 2006 nicht mehr im Finale um den Stanley Cup. Der letzte Stanley-Cup-Sieg datiert aus dem Jahre 1990. In der Ära von Draisaitl, Connor McDavid & Co. war im Jahre 2022 die Teilnahme am Western Conference Finale (0:4 gegen die Colorado Avalanche) das beste Saisonergebnis. Draisaitl hofft, dass sein Team in der bevorstehenden Saison noch erfolgreicher sein wird. „Ich glaube, die wichtigsten Schritte für uns als Mannschaft sind, dass wir aus unseren Fehlern aus den Jahren zuvor lernen. Gerade daraus lernen, sobald wir in die Playoffs reinkommen. Und hoffentlich am Ende ganz oben stehen“, sagte er. 

Doch was genau war der Grund dafür, dass die Oilers an den Golden Knights gescheitert sind? „Ich denke, wir haben einfach nicht zu unserem besten Spiel gefunden“, verriet er in einem Interview mit „Sportsnet“. „Das war gerade in den letzten beiden Spielen zu sehen. Wir haben in Spiel 5 mehrere kleine Fehler gemacht, haben uns Penaltys eingefangen. Das hat das Spiel gedreht, nachdem wir dieses eigentlich unter Kontrolle hatten. Wir haben uns quasi selber in den Fuß geschossen. Das sind die Dinge, aus denen wir lernen müssen. Wir müssen reifer werden und den Weg weitergehen.“ 

Draisaitl schätzt den Kader von Edmonton stärker ein 

Draisaitl blickt der kommenden Saison zuversichtlich entgegen, weil der Kader seiner Einschätzung nach stärker ist als in der vergangenen Spielzeit. „Ich denke, dass wir ein jetzt ein besseres Team sind. Wir sind reifer und wir haben aus der letzten Saison gelernt. Ich glaube, Brownie (Connor Brown, Anm.d.Red.) wird uns wirklich weiterhelfen. Natürlich muss man ihm auch erstmal ein bisschen Zeit geben. Aber ich glaube, er bringt viele gute Sachen in unsere Truppe. Insgesamt ist das Gefühl in unserer Kabine sehr positiv. Wir wollen loslegen und wieder beweisen, dass wir eines der Top-Teams der Liga sind.“

Draisaitls Top-5-Tore der Saison 2022/23

Allerdings ist Draisaitl bewusst, dass die Konkurrenz in der Pacific Division stark ist. „Das ist ein harter Wettbewerb. Auch Teams wie Vancouver… Ich meine, wenn man sich deren Kader anguckt, haben sie wirklich alles, um erfolgreich zu sein. Es ist hart, gegen sie zu spielen. Calgary wird wieder sehr wettbewerbsfähig sein. Seattle ist gut, Los Angeles ist gut, Vegas ist gut, wir sind gut. Das ist eine harte Division, aber das macht uns als Gruppe auch besser.“ 

Ein Erfolgsfaktor der Oilers ist das Superstar-Duo Draisaitl und Connor McDavid. In den vergangenen drei Spielzeiten gewann McDavid als Top-Scorer der NHL die Art Ross Trophy, im Jahr davor war es Draisaitl. Die beiden Stürmer sind voller Ehrgeiz und treiben sich zu Höchstleistungen an. „Es geht nicht darum, was wir untereinander sagen, sondern darum, dass wir den Großteil des Sommers zusammen aus dem Eis verbringen“, verriet Draisaitl. „Wir pushen uns gegenseitig, wir konkurrieren (bei den Drills, Anm.d.Red.) miteinander und wollen uns gegenseitig besiegen. Das ist so ein kleines Spiel von uns. Und wenn wir zusammenspielen, dann wollen wir dominieren. Jeder weiß, dass wir sehr gute Freunde sind. Er macht mich besser und ich denke, ich habe auch ihn über die Jahre noch etwas besser gemacht. Das ist eine sehr gesunde Competition zwischen uns.“

EDM@PIT: McDavid erzielt vier Punkte bei Sieg

Großes Lob an die Landsmänner: „Alle deutschen Spieler sind brutal talentiert“

Draisaitl ist das große Aushängeschild des deutschen Eishockeys – aber längst nicht mehr das Einzige. Andere deutsche Spieler, wie zum Beispiel Tim Stützle von den Ottawa Senators oder Moritz Seider von den Detroit Red Wings, zählen ebenfalls zu den Schlüsselspielern ihrer Mannschaft. „Alle deutschen Spieler sind brutal talentiert. Sie haben ein hohes Selbstbewusstsein und wissen, wie man Spiele gewinnt. Es würde mich freuen, wenn wir irgendwann mal mit Deutschland alle zusammenspielen könnten“, sagte Draisaitl. 

Zum Aufschwung der deutschen Eishockeyspieler passt, dass die deutsche Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in diesem Jahr die Silbermedaille gewann. „Ich glaube, dass das deutsche Eishockey auf einem guten Weg ist“, sagte Draisaitl. „Man sieht es in der NHL, dass wir viele junge Spieler haben, die wichtige Rollen in guten Teams haben. Hoffentlich kommen mehr und mehr junge Spieler dazu.“

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