Am Samstag endete die Juniorenweltmeisterschaft Division IA mit einer bitteren Enttäuschung für die österreichische U20-Mannschaft. Mit neun Punkten aus fünf Spielen landete das Team unter der Leitung von Trainer Philipp Pinter nur auf dem dritten Platz. Der Traum vom Aufstieg in die Top Division ist damit mindestens um ein Jahr aufgeschoben. Stattdessen tritt Norwegen im kommenden Jahr wieder auf höchstem Niveau an. Die Nordeuropäer gewannen das Turnier im slowenischen Bled deutlich mit 14 von 15 möglichen Punkten.
Pflichtaufgaben erfüllt, große Gegner zu stark
Österreich hatte zunächst einen vielversprechenden Start. Gegen Gastgeber Slowenien gab es einen 5:2-Sieg, gegen Frankreich ein 4:2. Dann folgte aber das Spitzenspiel gegen Norwegen. Der Klassenprimus setzte sich klar mit 7:3 durch, obwohl Österreich das Spielgeschehen mit 39:23 Torschüssen dominierte.
Gegen die Ukraine schossen sich die jungen Österreicher am nächsten Tag den Frust von der Seele und feierten einen 9:2-Kantersieg.
Am letzten Spieltag gab es sogar noch eine Chance auf den Aufstieg. Hätte Österreich am Nachmittag gegen Kasachstan, den letztjährigen Absteiger aus der Top Division, in der regulären Spielzeit gewonnen, hätte eine Niederlage der Norweger am Abend gegen Slowenien den Aufstieg für Pinters Team bedeutet. Kasachstan setzte sich aber mit 5:4 durch. Norwegen schlug Slowenien mit 9:2.
Torhüter und Unterzahl entscheidend
Entscheidend für das enttäuschende Abschneiden Österreichs waren Schwächen im Tor und in der Unterzahl. In den entscheidenden Spielen gegen Norwegen und Kasachstan kassierten die Österreicher drei von zwölf Toren in Unterzahl. Mit einer Quote von 64,29 Prozent stellte die Mannschaft die schlechteste Unterzahl des Turniers.
Die Torhüter erlebten ebenfalls nicht ihr bestes Turnier. Patrick Grascher stand in drei Spielen zwischen den Pfosten, Luca Haitzmann in zwei Partien. Gemeinsam hielten sie 81,63 Prozent aller Schüsse. Nur die französischen Torhüter hatten mit 79,88 Prozent einen schlechteren Wert.
Die positiven Seiten
Der Nachwuchs aus der Alpenrepublik machte aber auch einiges richtig. Die Abwehr funktionierte gut und ließ nur 98 Torschüsse zu. Die zweitwenigsten Schüsse kassierte Norwegen mit 132.
Die schwache Unterzahl wurde etwas dadurch entschärft, dass Österreich die disziplinierteste Mannschaft des Turniers war. Sie war nur 14 Mal in Unterzahl, keine andere Mannschaft stand weniger als 19 Mal mit einem Mann weniger auf dem Eis.
Gleichzeitig bestrafte Österreich die Fouls der Gegner gnadenlos. Die Powerplayquote von 41,38 Prozent war der absolute Spitzenwert des Turniers. Ganze zwölf Powerplaytore standen am Ende in der Statistik.
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Individuelle Leistungen
Eine Reihe von österreichischen Spielern konnte auch mit individuellen Leistungen glänzen, allen voran Konstantin Hutzinger, der in der BCHL für die Cranbrook Bucks aktiv ist. Mit zwölf Punkten (fünf Tore, sieben Assists) führte er die Scorerliste gemeinsam mit dem Kasachen Korney Korneyev (sechs Tore, sechs Assists) an.
Johannes Neumann (drei Tore, sechs Assists) und Vasily Zelenov (zwei Tore, sieben Assists) waren mit je neun Punkten ebenfalls unter den zehn besten Scorern des Turniers. Leon Kolarik, der für den NHL Draft 2026 unter Beobachtung der Scouts steht, erzielte fünf Tore und einen Assist. Nur zwei Spieler schossen mehr Tore, Korneyev und der Norweger Niklas Aaram-Olsen kamen auf jeweils sechs Treffer. Verteidiger Jakob Schnabl war mit sechs Punkten (ein Tor, fünf Assists) der zweitbeste Abwehrspieler.
Blick in die Zukunft
Mit dem Abschneiden auf dem dritten Platz ist klar, dass Österreich auch nächstes Jahr in der Division IA antreten wird, um den nächsten Anlauf auf den Aufstieg zu nehmen. Kasachstan, Slowenien und die Ukraine werden erneut zu den Gegnern gehören. Frankreich stieg in die Division IB ab und wird durch den diesjährigen Gewinner dieser Gruppe ersetzt, der sich am Sonntag entscheidet. Ungarn ist vor dem letzten Spieltag der Spitzenreiter. Statt Norwegen wird nächstes Jahr der diesjährige Absteiger der Top Division teilnehmen, die ihr Turnier am 26. Dezember beginnt.
In die österreichische Mannschaft wird einige Bewegung kommen. Nur elf der 23 Spieler aus diesem Jahr werden erneut teilnehmen können. Die anderen zwölf Spieler werden die Altersgrenze überschreiten. Die gute Nachricht ist, dass die Leistungsträger Hutzinger, Kolarik, Schnabl und Jonathan Oschgan weiterhin qualifiziert sind und erneut den Aufstieg ins Visier nehmen können.





















