Connor McDavid

Insgesamt achtmal, so oft wie kein anderer Spieler, wurde Wayne Gretzky mit der Hart Memorial Trophy ausgezeichnet. Unter den Teams können sich die Montreal Canadiens mit 17 Preisträgern den Top-Platz sichern, und Joe Thornton war 2005/06 der ersten Spieler, der in einer Saison zum wertvollsten Spieler gewählt wurde, in der er den Verein wechselte. Die Hart Trophy wird nach einer Saison an den Most Valuable Player (MVP) verliehen. Entschieden wird über den besten Akteur durch ausgewählte Journalisten. Im Rahmen der Player Media Tour (PMT) standen einige Akteure nhl.com/de Rede und Antwort über ihre Favoriten.

Kein Vorbeikommen an McDavid

Der Vorjahrespreisträger Connor McDavid ist auch für die Saison 2023/24 wieder der absolute Top-Favorit auf die Auszeichnung als wertvollster Spieler. Er würde damit zum vierten Mal den Titel einheimsen und den Zähler der Edmonton Oilers auf 14 nach oben schrauben. Die Rekorde von Gretzky und den Canadiens würden plötzlich in Reichweite kommen.

Insgesamt 24-Mal wurde McDavid von den NHL-Akteuren als Top-Favorit genannt. Lediglich neun der insgesamt 33 Interviewten konnten sich durchringen einen anderen Namen für den Titel des wertvollsten Spielers zu nennen. Jedoch kam nur McDavid auf mehr als eine Nennung.

McDavids Top-5-Tore der Saison 2022/23

Für Mario Ferraro führt kein Weg an McDavid vorbei, auch wenn andere außergewöhnliche Spieler den Druck auf ihn durchaus erhöhen könnten. Ferraro nannte dabei unter anderem Leon Draisaitl, Nathan MacKinnon und Auston Matthews als mögliche Kontrahenten um den Titel. „Das pusht McDavid weiter herauszuragen“, legte Ferraro sich jedoch auf den kanadischen Superstar fest. „Ich schwöre euch, dass der Kerl immer besser geworden ist, seit er in die Liga gekommen ist – Es hat nicht aufgehört.“

Viele Fast-Herausforderer

Nahezu jeder befragte Spieler, der sich für McDavid als Favorit entschied hatte in seiner Erklärung den einen oder anderen Aktiven, der sich aus seiner Sicht ebenfalls für die Trophäe empfiehlt, doch am Ende war es immer wieder der Angreifer der Oilers, der als finaler Tipp eingereicht wurde.

„Ich denke an Spieler wie Jack Hughes, die im vergangenen Jahr ihren Durchbruch hatten“, schlug Matt Boldy eine neue Richtung ein, entschied sich dann aber doch für McDavid. Filip Forsberg brachte Juuse Saros in die Verlosung, denn „er war der einzige Grund, weshalb wir in Playoff-Reichweite waren“. Doch auch Forsberg setzte schlussendlich auf McDavid.

Hughes' Top-5-Tore der Saison 2022/23

Tim Stützle setzte seine Hoffnungen auf seinen Landsmann Draisaitl, konnte sich aber vom Tipp auf dessen herausragenden Teamkameraden doch nicht abbringen lassen. Für Anders Lee gäbe es mehr als ausreichend herausragende Spieler in der Liga. „Ich kann mir einen Torhüter vorstellen, der sein Team trägt“, schob er eine weitere Gruppe als Kandidaten nach vorne. „Ich könnte mir auch einen Spieler wie Erik Karlsson vorstellen, der eine phänomenale Saison spielt. Ich denke aber, dass McDavid es nur selbst verlieren kann, aber wir werden sehen.“

Die auserwählten Außenseiter

Neben dem alles überragenden McDavid wurden noch einige Spieler genannt. Darunter war neben Tage Thompson, Jack Hughes, Auston Matthews, Aleksander Barkov, Matthew Tkachuk, Patrick Laine, David Pasternak, Nathan MacKinnon und Mikko Rantanen auch Draisaitl.

„Ich wäre nicht überrascht, wenn jemand anders gewinnt, aber wen soll man da auswählen“, fragte sich Pierre Engvall. „Ja, ich kann mir Draisaitl vorstellen“. Der Deutsche war bereits 2020 für seine Leistungen 2019/20 ausgezeichnet worden, als McDavid es, zum einzigen Mal in den vergangenen fünf Jahren, nicht unter die Nominierten schaffte.

Draisaitls Top-5-Tore der Saison 2022/23

Johnny Gaudreau setzte bei seinem Tipp alles auf einen Underdog: „Ich denke, dass McDavid der sichere Tipp wäre, aber ich entscheide mich für Patrick Laine aus unserer Mannschaft. Wir werden als Team einen Schub haben, einen Schub in die Playoffs und er wird dabei wichtiges für uns leisten.“

Bowen Byram konnte sich nicht entscheiden und gab direkt zwei Tipps ab. Der Verteidiger der Colorado Avalanche setzte auf MacKinnon oder Rantanen und damit auf einen seiner Teamkollegen. Ähnlich handhabten es auch Matthew Tkachuck, der sich auf Barkov festlegte und William Nylander, der Matthews favorisierte.

Erfolgshoffnungen statt Favoriten-Tipps

Der eine oder andere Spieler wollte sich nicht auf einen Namen festlegen und gab auf die Frage nach dem MVP eine Antwort, die die Hoffnung auf den Mannschaftserfolg nährt. Mit dem wertvollsten Akteur der Saison im Kader kann man davon ausgehen, dass die Spielzeit für das eigene Team durchaus gelungen war und eine Chance auf einen tiefen Playoff-Lauf gegeben ist.

„Hoffentlich jemand aus unserer Mannschaft“, fasste sich der selbst genannte Barkov kurz und schloss damit sich selbst als möglichen MVP auch nicht aus. Konkreter ohne einen wirklichen Tipp abzugeben war Tom Wilson. „Ich denke es wäre ein heißer Tipp jemanden von den Washington Capitals zu wählen. Alex Ovechkin wäre mein Tipp.“

Doch ob jemand wie Ovechkin am Ende tatsächlich an McDavid vorbeikommen kann, das bleibt, zumindest in der Mehrheitsmeinung, umstritten. Calle Jarnkrok fasste pointiert zusammen, was es bräuchte, um den Favoriten zu entthronen: „Ich denke es ist unmöglich. Er ist es.“

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