Hinter den Colorado Avalanche liegt ein aufregendes Wochenende. Nach den spektakulären Trade-Nachrichten vom Freitag musste das Team aus Denver am Samstag eine bittere 1:3-Niederlage bei den Boston Bruins hinnehmen. Einen Tag später gelang den Avalanche im Rahmen des von FASTENAL präsentierten NHL Sunday der erhoffte Befreiungsschlag. Im Madison Square Garden gewann Colorado nach hartem Kampf gegen die New York Rangers mit 5:4. Der Siegtreffer durch Artturi Lehkonen fiel dabei erst 15 Sekunden vor dem Spielende.

MacKinnon zeigte sich nach dem Sieg erleichtert

„Es war heute schon allein wegen der Veränderungen im Kader schwierig, einen Sieg zu erringen“, zeigte sich Nathan MacKinnon nach dem Spiel erleichtert. „Ich glaube, wir waren ziemlich tot. Das waren zwei harte Spiele direkt hintereinander. Sie haben im zweiten Drittel definitiv die Initiative übernommen. Aber unser Torwart war großartig und hat ein unglaubliches Spiel gemacht. Zwei Tore von Makar und die Vorlage beim Siegtreffer, das hat uns heute den Sieg gebracht. Auch der Schuss von Lehkonen war toll. Er hat sich voll reingehängt“, lobte er.

Cale Makar kam in der siegbringenden Szene von der Strafbank, stürmte in die Verteidigungszone und fing einen Pass von Will Borgen an Artemi Panarin ab, wodurch ein 3-gegen-1-Angriff entstand, der zu Lehkonens Torerfolg führte. „Er hat den Puck super angenommen und ist einfach losgezogen, also habe ich versucht, ihm zu folgen und mich dem Angriff anzuschließen“, schilderte Lehkonen den Spielzug. „Er lief in die Offensiv-Zone und spielte einen tollen Pass zu mir.“

COL@NYR: Lehkonen trifft zur Führung 15 Sekunden vor Schluss

Makar glänzt mit zwei Toren und Necas punktet für neues Team

Nicht nur wegen der Aktion vor dem Siegtreffer und seinem Doppelpack zählte Makar zu den besten Akteuren der Avalanche. Beinahe hätte er sogar einen Hattrick erzielt. Sein vermeintliches drittes Tor wurde jedoch wegen Torwartbehinderung aberkannt. Martin Necas und Nathan MacKinnon assistierten bei beiden Toren von Makar. Für Necas waren es seine ersten Punkte mit den Avalanche (29-20-2), die den Stürmer in einem spektakulären Tauschgeschäft, an dem am Freitag auch die Chicago Blackhawks beteiligt waren, von den Carolina Hurricanes verpflichtet hatten.

Torhüter Mackenzie Blackwood zeigte in New York 33 Paraden für Colorado, das zuvor drei Spiele in Folge verloren hatte (0-2-1), darunter am Samstag das 1:3 gegen die Bruins, nur wenige Stunden nachdem der zweitbeste Torschütze des Teams, Mikko Rantanen, an die Hurricanes für Necas und Jack Drury abgegeben worden war.

Punkteserie der Rangers endete spektakulär

Für die Rangers endete durch diese Niederlage eine Serie von zuvor zehn Spielen, in denen sie stets gepunktet hatten (7-0-3). Dabei hatten die New Yorker auch in dieser Begegnung lange Zeit die Hoffnung, ihren Lauf fortsetzen zu können. Panarin erzielte 4:58 Minuten vor Spielende den Ausgleichstreffer zum 4:4. Die Rangers (24-21-4) kamen im Verlauf der Begegnung von einem zwischenzeitlichen 0:2- und 2:4-Rückstand zurück, doch am Ende setzten die Avalanche den Schlusspunkt.

Auffälligste Akteure bei den Hausherren waren Vincent Trocheck, der ein Tor und eine Vorlage verbuchen konnte, Reilly Smith mit zwei Vorlagen und Torhüter Igor Shesterkin, der 16 Paraden zeigte. „Alle sind frustriert und enttäuscht“, erklärte der New Yorker Trainer Peter Laviolette anschließend. „Die Jungs haben die ganze Zeit gekämpft, um wieder ins Spiel zu kommen und noch zu gewinnen. Das ist eine bittere Niederlage, allein aufgrund der vergeblichen Anstrengungen, die wir unternommen haben. Es ist frustrierend und sehr hart“, sagte der Coach der New Yorker.

„Was für ein Spiel von ihm!“

Makar ging 2:24 Minuten vor dem Ende des dritten Spielabschnitts auf die Strafbank, weil er den Schläger von Alexis Lafreniere festgehalten hatte. Die Rangers hatten im anschließenden Powerplay drei Torschüsse, blieben aber erfolglos. „Auch wenn es eine Strafe war, hat Cale das ziemlich schnell wieder wettgemacht“, freute sich MacKinnon über den glücklichen Spielausgang aus Sicht seiner Mannschaft. „Was für ein Auftritt von ihm, um den Sieg für uns zu sichern“, befand er.

COL@NYR: Makars zweites Tor im Spiel und Necas' 300. NHL-Punkt

Colorado verspielt zweimal gute Ausgangsposition

Der Tag begann optimal für die Avalanche. Das Team ging im ersten Drittel mit 2:0 in Führung, nachdem Drury (6.) und Makar (7.) im Abstand von nur 43 Sekunden getroffen hatten. Sam Carrick verkürzte jedoch kurz darauf für New York auf 1:2 (8.). Trocheck egalisierte den Spielstand kurz darauf in Überzahl zum 2:2 (9.).

Makar brachte die Avalanche mit einem Powerplay-Tor, das er mit einem Handgelenksschuss von der Blauen Linie erzielte, noch vor Drittelende mit 3:2 (15.) in Führung. Es war Colorados erstes Tor mit einem Spieler mehr auf dem Eis in vier Spielen und das zweite in elf Partien. „Darauf müssen wir aufbauen“, sagte Makar. „Wir haben es offensichtlich drauf. Es hat Spaß gemacht. Wir haben Chancen generiert, und genau das muss man tun“, betonte er. Makar hat damit i18 Tore in der laufenden Saison erzielt, die meisten unter den NHL-Verteidigern.

Colorado baute die Führung in der 37. Minute auf 4:2 aus, als Juuso Parssinen nach einem Pass von Casey Mittelstadt mit einem One-Timer erfolgreich war. Aber die Rangers gaben sich nicht geschlagen und kamen erneut ins Spiel zurück. Borgen verkürzte den Rückstand zunächst auf 3:4 (39.), bevor Panarin das Spiel im Schlussabschnitt wieder ausgleichen konnte (56.).

Rangers über weite Phasen optisch klar überlegen

Die Hausherren profitierten dabei von einer optischen Überlegenheit auf dem Eis. Sie dominierten das Torschussverhältnis im dritten Drittel mit 14:3 und verbuchten auch in den letzten 40 Minuten mit 27:9 deutlich mehr Schüsse als die Avalanche.

„Heute waren alle mit vollem Einsatz dabei“, erkannte Smith trotz der Niederlage an. „Wir haben das Spiel phasenweise kontrolliert. Ein paar Fehler führten zu Gegentoren und wir mussten aufholen. Ich denke, wir haben uns als gesamte Gruppe gut bewegt, gut angegriffen und viele Chancen kreiert. An einem anderen Tag hätten wir das Spiel wahrscheinlich gewonnen“, gab er zu Protokoll.

Colorados Coach Bednar sieht gute Leistung seiner Schützlinge

„Wir hatten heute in der Defensive eine gute Einstellung und haben auch im Angriff gute Arbeit abgeliefert“, lautete auf der anderen Seite das Fazit von Avalanche-Trainer Jared Bednar. „Wir haben uns eine Menge Chancen erspielt. Das Powerplay war gut, das Penalty-Killing ebenfalls. Wir haben leider auch ein paar dumme Sachen gemacht, die wir künftig unterlassen müssen.“

Die nächste Gelegenheit, den veränderten Kader einzuspielen und weitere Punkte zu sammeln, bietet sich den Avalanche am Dienstag (5:30 p.m. ET; 23:30 Uhr MEZ; NHL.tv), wenn das Team ein paar Kilometer weiter bei den New York Islanders zu Gast sein wird.

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