Die Detroit Red Wings haben einen Lauf: Der 5:2-Sieg am Montagabend in der Little Caesars Arena gegen die Los Angeles Kings bedeutet den dritten Sieg in Serie. Einen großen Anteil am Erfolg hatte der österreichische Stürmer Marco Kasper, dem ein Drei-Punkte-Spiel gelang (2-1-3). Der deutsche Verteidiger Moritz Seider (0-1-1) steuerte einen Assist bei, leistete sich aber auch einen Fauxpas. Die schönste Geschichte aber schrieb ein gewisser Dominik Shine.

Fiala-Tor und Seider-Fauxpas

Recht viel unglücklicher hätte der Start ins Spiel aus Sicht der Red Wings kaum laufen können. Zunächst traf Los Angeles‘ Schweizer Kevin Fiala mit einem knallharten Schuss aus dem hohen Slot zum 1:0 (15.). Kurz darauf wollte Verteidiger Seider den Puck nach einem Bully-Gewinn in der Defensivzone in dem Bereich hinter dem eigenen Kasten ziehen, lenkte die Scheibe dabei aber unglücklich ins eigene Tor. Der Treffer wurde Kings-Center Quinton Byfield gutgeschrieben (18.).

LAK@DET: Fiala wird im High Slot angespielt und trifft mit einem Laser-Schuss

Doch trotz des Zwei-Tore-Rückstands ließ sich Detroit nicht aus der Ruhe bringen und antwortete mit fünf Treffern am Stück.

„Wir hatten nicht sehr viele Chancen, haben die vorhandenen aber genutzt“, fasste es Detroits Trainer Todd McLellan zusammen. „Wir wussten, dass wir gegen diesen Gegner mit viel Geduld spielen müssen. Genau das haben wir getan.“

Detroit startet die Aufholjagd

Die Wende leitete Kasper ein, indem er im Zweikampf vor dem gegnerischen Tor den Puck zu Lucas Raymond weiterleitete, der sich nicht zweimal bitten ließ und auf 1:2 verkürzte (18.).

In einem 5-gegen-3-Powerplay machte Seider seinen Fehler wieder gut und gab den sekundären Assist bei einer fulminanten Direktabnahme von Alex DeBrincat zum 2:2 (27.).

„Das Tor bei 5-gegen-3 war wichtig. Sie haben zwei Strafen in der Offensivzone bekommen, waren darüber wahrscheinlich nicht sonderlich glücklich und haben dann die Gegentore kassiert. Wir fühlen uns gut mit unserem Spiel und konnten die Zeit nutzen, um das Spiel zu kontrollieren“, analysierte McLellan.

Ein Abstauber von Elmer Soderblom brachte noch im zweiten Drittel die erste Red-Wings-Führung (37.). „Ich habe das Gefühl, dass ich als Spieler gewachsen bin, dass ich anfange, meine Größe und meinen Schuss zu meinem Vorteil einzusetzen“, sagte Soderblom, dem nach über zwei Jahren Wartezeit wieder ein NHL-Tor gelang. „Ich weiß jetzt, was es braucht. Das fühlt sich gut an.“

Kasper-Show: Drei-Punkte-Spiel gegen L.A.

LAK@DET: Kasper erzielt zwei Tore und gibt einen Assist bei Detroits 5:2-Sieg gegen Los Angeles

Im dritten Drittel lief Kasper zu Höchstform auf. In einer 2-auf-1-Kontersituation entschied sich der Österreicher für einen Schuss auf den er selbst im Fallen erfolgreich zum 4:2 abstaubte (51.).

Als Los Angeles in der Schlussphase den Torwart für einen Extra-Angreifer zog, war es erneut der 20-Jährige aus Innsbruck, der freie Bahn hatte und per Empty-Net-Treffer den Endstand besorgte (60., en).

Der achte Pick aus dem NHL Draft 2022 traf damit in zwei aufeinander folgenden Spielen (3-1-4) und steht bei neun Saisontoren (9-9-18). Seitdem Kasper in die Top-Reihe befördert und von der Center-Position auf den Flügel gestellt wurde, blüht er neben Dylan Larkin und Lucas Raymond auch offensiv voll auf. Das Top-Talent aus der Alpenrepublik erlebte das erste Drei-Punkte-Spiel seiner NHL-Karriere (2-1-3) und erhielt 18:38 Minuten Eiszeit (vier Torschüsse, zwei Checks, ein Block, +2).

Abwehrchef Seider (0-1-1) kam auf 24:31 Minuten Eiszeit (fünf Checks, drei Blocks, +1).

Punktbester Red-Wings-Spieler war Raymond (1-3-4), der mit einem Vier-Punkte-Spiel seinen bisherigen NHL-Bestwert einstellte.

Shine: NHL-Debüt im Alter von 31 Jahren

Für eine herzerwärmende Geschichte sorgte Detroits Shine, der im Alter von 31 Jahren und 284 Tagen ein nicht mehr für möglich gehaltenes NHL-Debüt feierte.

„Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Tag jemals kommen würde“, sagte Shine ganz ehrlich. „Letzte Saison gab es einen Punkt, an dem ich gedacht habe, dass es niemals klappen würde. Ich wollte noch ein Jahr spielen und sehen, was passiert. Ich kann nicht glauben, dass ich heute hier bin. Das ist überragend. Fantastisch. Völlig verrückt. Ich wollte es einfach halten. Die Nervosität war weg, als ich das Eis betreten habe.“

Shine, der neun Saisons im Farmteam Grand Rapids Griffins verbracht hatte und in der laufenden Spielzeit auf 40 AHL-Einsätze (11-21-32) kam, sprang kurzerhand für den erkrankten Vladimir Tarasenko ein.

„Schande über mich, denn ich wusste bis heute Morgen nicht, dass Dominik Shine existiert“, so McLellan. „Er hat sich seinen Vertrag verdient. Er hat es verdient hier zu sein. Und er hat es verdient, hier zu bleiben. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass wir das Spiel gewonnen haben. Aber auch, dass er ein Teil davon war.“

Red Wings mittendrin im Playoff-Rennen

Detroit (24-21-5) meldet sich nach drei Siegen in Serie im engen Playoff-Rennen in der Eastern Conference zurück und hat nur zwei Punkte Rückstand auf den letzten Wildcard-Platz.

Die Kings (26-15-6) sind nach vier Niederlagen aus den letzten fünf Partien (1-3-1) Dritter in der Pacific Division.

Verwandte Inhalte