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NHL.com/de präsentiert in der Rubrik Rookie Watch aktuelle Themen rund um die diesjährigen Rookies. In dieser Ausgabe: Torhüter im Mittelpunkt.

Rookie-Torhüter bekommen oft nicht die Aufmerksamkeit, die sie vielleicht verdienen. Skater, die viele Punkte erzielen, stehen meistens im Rampenlicht. In dieser Saison sind die Angreifer Macklin Celebrini und Matvei Michkov sowie Offensivverteidiger Lane Hutson das Dauerthema.

Einige Liganeulinge spielen sich aber auch zwischen den Pfosten mit beeindruckenden Leistungen und wichtigen Beiträgen für ihre Teams in den Fokus.

Der Überflieger

Der Star unter den Rookie-Torhütern ist Dustin Wolf von den Calgary Flames. Er eroberte die Startposition im Tor und bestritt bisher mehr als die Hälfte aller Spiele seiner Mannschaft. Dabei liefert er überzeugende Statistiken.

In 27 Spielen kommt Wolf auf eine Bilanz von 18-7-2. Mit 91,6 Prozent Fangquote liegt er unter allen NHL-Torhütern auf Rang sieben. Er kassierte 2,54 Tore pro Spiel und fuhr zwei Shutouts ein.

NSH@CGY: Wolf hält bei Sieg 29 Schüsse

Dank Wolf stehen die Flames mit 55 Punkten in 48 Spielen (24-17-7) auf dem zweiten Wildcard-Platz in der Western Conference. Falls sie in die Stanley Cup Playoffs einziehen, hat der Rookie großen Anteil daran.

Mit seiner starken Saison ist Wolf sogar im Gespräch für die Calder Trophy. Allerdings wird nur selten ein Torwart als bester Rookie der Saison ausgezeichnet. Zuletzt gelang das Steve Mason in der Saison 2008/09.

Unschlagbar

Bei den Montreal Canadiens macht sich langsam die vorsichtige Hoffnung breit, dass das Team seinen nächsten großen Star im Tor gefunden haben könnte. Jakub Dobes muss noch beweisen, dass er sein Niveau langfristig halten kann. Die ersten Spiele stimmen Fans, Trainer und Mitspieler aber äußerst optimistisch.

Der 23-jährige Tscheche feierte sein NHL-Debüt am 28. Dezember auf eindrucksvolle Art und Weise. Gegen die Florida Panthers hielt er alle 34 Torschüsse und verhalf den Canadiens zu einem 4:0-Sieg. In der weit mehr als hundertjährigen Franchise-Geschichte starteten nur drei andere Torhüter mit einem Shutout in ihre NHL-Karriere.

Seit dem gelungenen Einstand sammelt Dobes weiter fleißig Lorbeeren. Nach sechs Spielen gelang es noch keinem Gegner, ihn in der regulären Spielzeit zu besiegen. Er gewann fünf Partien und musste sich nur am 25. Januar den New Jersey Devils in der Verlängerung geschlagen geben. Selbst in dieser Begegnung kann man ihm trotz vier Gegentoren aber keine großen Vorwürfe machen. Immerhin parierte er 40 Schüsse und verschaffte Montreal wenigstens einen Punkt.

Als Dobes zum ersten Mal für die Canadiens antrat, lagen sie mit 31 Zählern nur einen Punkt vor den Buffalo Sabres, dem Schlusslicht der Eastern Conference. Seitdem holten sie 22 Punkte, elf davon mit dem Rookie im Tor. Montreal liegt nun nur noch zwei Zähler hinter der zweiten Wildcard und drei Punkte hinter dem dritten Platz der Atlantic Division.

Die Playoffs fest im Visier

Die Canadiens sind einem weiteren Team auf den Fersen, dessen Aufstieg tatkräftig von einem Neuling im Tor unterstützt wurde. Leevi Meriläinen kam am 21. Dezember zu seinem ersten Saisonspiel für die Ottawa Senators, nachdem er in der vorherigen Saison bereits zwei Partien bestritten hatte. Er durfte seinen ersten Sieg feiern, ein 5:4 nach Verlängerung gegen die Vancouver Canucks.

Wie viel Eiszeit auf ihn zukommen würde, hatte der Finne aber sicherlich nicht erwartet. Am nächsten Tag verletzte sich Linus Ullmark, der erste Torhüter der Senators. Seitdem ist Meriläinen für das Team von Tim Stützle unverzichtbar. Ullmark fehlt immer noch. Seit seinem ersten Auftritt startete der Rookie in zehn von 18 Spielen und wurde einmal eingewechselt. Mit ihm im Tor hat Ottawa eine Bilanz von 7-3-1, ohne ihn lautet die Ausbeute 2-4-1. Meriläinen hielt 92,1 Prozent aller Schüsse, kassierte 2,19 Tore pro Spiel und blieb zwei Mal ohne Gegentor.

OTT@NYI: Merilainen feiert einen 24-Save-Shutout gegen die Islanders

Die 15 Punkte, die der neue Torhüter mit einfuhr, verhalfen Ottawa auf den dritten Platz der Atlantic Division. Mit 56 Punkten in 50 Spielen (26-20-4) dürfen die Senators erstmals seit 2017 wieder auf den Einzug in die Playoffs hoffen.

Szenenwechsel wirkt Wunder

Ein weiterer finnischer Torhüter hoffte in dieser Saison bei den Colorado Avalanche auf seine große Chance. Justus Annunen zeigte in der vergangenen Saison in 14 Begegnungen schon reichlich Potenzial. Diese Spielzeit begann für ihn aber eher ernüchternd. Zwar gelangen ihm mit den Avalanche in zehn Spielen sechs Siege, die Fangquote von 87,2 Prozent und der Durchschnitt von 3,23 Gegentoren pro Spiel waren jedoch enttäuschend.

Am 30. November entschied sich General Manager Chris MacFarland für einen Transfer. Er schickte Annunen im Austausch für Torwart Scott Wedgewood zu den Nashville Predators. Dort zeigte sich der junge Torhüter von seiner besten Seite.

Annunens erstes Spiel in den neuen Farben fand am 5. Dezember statt. Zu diesem Zeitpunkt standen die Predators mit 20 Punkten in 26 Spielen (7-13-6) und einer Ausbeute von 38,5 Prozent der möglichen Punkte auf dem vorletzten Platz der Liga. Annunen stellte sich mit 29 Saves bei 31 Torschüssen (93,1 Prozent Fangquote) bei einer 0:3-Niederlage gegen die Canadiens vor. Das Ergebnis war nicht wie erwünscht, doch die Leistung des Neuzugangs war der Lichtblick des Abends.

Seitdem lautet Annunens Bilanz 6-1-0. Seine Fangquote für Nashville liegt bei 91,4 Prozent, sein Gegentorschnitt bei 2,65. Die Werte verbesserten sich deutlich im Vergleich zu seinen Statistiken in Colorado. Seit Annunens erstem Spiel schraubten auch die Predators ihre Leistungen deutlich nach oben. Sie holten in 22 Spielen (11-10-1) 23 Punkte, eine Ausbeute von 52,3 Prozent. Der Rookie stand bei sechs der Siege und nur bei zwei von zehn Niederlagen zwischen den Pfosten.

Trotz der Steigerung in den vergangenen Wochen rangiert Nashville noch zwölf Punkte hinter einem Playoff-Platz. In einer enttäuschenden Saison bietet Annunen aber zumindest eine vielversprechende Perspektive für die Zukunft.

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