USA_wins_2023_WJC

Am Freitag standen die Finalspiele der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2024 auf dem Plan. Im torreichen Bronze-Medaillen-Spiel drehte Tschechien in den letzten beiden Spielminuten, mit einem Doppelpack, das Match und sicherte sich so das Edelmetall. Im Gold-Match waren die USA am Ende deutlich überlegen und konnten sich ihren sechsten WM-Titel in der Geschichte sichern. Die Gastgeber aus Schweden wehrten sich lange, scheiterten jedoch häufig am Torhüter der US-Amerikaner.

USA – Schweden 6:2 (1:0/2:2/3:0)

Der Traum vom Sieg bei der Heim-WM der Schweden zerschellte im Finale an einer starken US-Auswahl, die ihre Chancen konsequent nutzte und sich auf Trey Augustine im Tor verlassen konnte. Der 6:2-Endstand scheint am Ende deutlicher, als sich die Begegnung tatsächlich gestaltete.

Im ersten Abschnitt versuchten beide Mannschaften besonders Fehler zu vermeiden. Die Defensive stand an erster Stelle und die Absicherung bei Angriffen war meist vorhanden. Den einzigen Treffer konnte Gabe Perrault erzielen, der bei angezeigter Strafe auf 1:0 für die US-Auswahl stellte (17.).

Die Amerikaner überstanden zuvor eine Unterzahlsituation schadlos und Schweden konnte trotz viel Präsenz in der Angriffszone keinen Treffer erzielen. Auch Top-Scorer Noah Ostlund vergab drei hochkarätige Chancen, dabei stand Augustine im US-Tor immer wieder im Fokus und überzeugte am Ende mit einer Fangquote von 92,31 Prozent.

Der Mittelabschnitt begann und endete mit einem Hoffnungsschimmer für Schweden, doch die USA zeigte sich in den entscheidenden Momenten eiskalt. Otto Stenberg konnte nach nur 2:13 gespielten Minuten im zweiten Drittel ausgleichen (23.). Auch in der Folge kamen die Schweden in der Offensive immer besser zur Geltung. Neun zu sieben Torschüsse waren der Lohn.

Für die Amerikaner war Isaac Howard der Matchwinner im Mitteldrittel. Erst stellte er die Führung wieder her (30.) und etwas weniger als fünf Minuten später legte er direkt nach (35.). Besonders der zweite Treffer von Howard war sehenswert. Fast von der Grundlinie nutzte er den Schlittschuh des schwedischen Goalies, Hugo Havelid, als Bande und traf.

Mit dem Zwei-Tore-Vorsprung war das US-Team den Schweden enteilt, doch diese holten sich mit einem Powerplay-Treffer fünf Sekunden vor Drittelende das Momentum auf ihre Seite. Jonathan Lekkerimaki war der Hoffnungsgeber für die zahlreichen schwedischen Fans.

Die Zuversicht auf ein Comeback der Junioren-Tre-Kronor wich im Schlussdrittel schnell der Ernüchterung. Zeev Buium sorgte mit dem 4:2 nach weniger als zwei Minuten für Stille im Scandinavium. Als Ryan Leonard das 5:2 folgen ließ (57.) wich auch der letzte Funken Siegesglaube aus den schwedischen Anhängern. Hugo Havelid verließ für einen sechsten Feldspieler noch das Tor, doch bereits 17 Sekunden später traf Rutger McGroarty zum Endstand.

Trotz einer optisch ausgeglichenen Partie mit einem Schussverhältnis von 26:26 konnten sich die US-Amerikaner erstmals seit 2021 wieder die Goldmedaille sichern. Schweden muss hingegen weiter auf den Erfolg warten, den sie letztmals 2012 erreichen konnten.

Tschechien – Finnland 8:5 (1:2/2:3/5:0)

Zwei Doppelschläge waren für die Finnen der scheinbar entscheidende Faktor im Spiel um den dritten Platz. Bis zwei Minuten vor Ende der Partie sahen sie wie die Sieger aus, ehe vier tschechische Tore für den 8:5-Endstand sorgten.

Es schien wie ein Auftakt nach Maß, als Rasmus Kumpulainen und Jani Nyman binnen 1:30 Minuten eine finnische 2:0-Führung herausschossen. Zu diesem Zeitpunkt waren 7:43 Minuten gespielt und der Arbeitstag für den tschechischen Schlussmann, Michael Hrabal, beendet.

Der Wechsel zwischen den Pfosten schien ein Wachmacher für die Auswahl aus Tschechien. Sie konnten den ersten Abschnitt nach Schüssen noch ausgeglichen gestalten (6:6-Torschüsse). Als Emil Pieniniemi für ein Beinstellen auf der Strafbank saß, dauerte es lediglich 15 Sekunden, bis Jiri Kulich den Anschlusstreffer herstellen konnte (17.)

Die Pausenansprache in der finnischen Kabine schien jedoch den Schwung der Tschechen wieder einzubremsen. Auch wenn sie durch Jakub Stancl, in Überzahl, treffen konnten (29.) waren die Finnen, mit mehr Torschüssen (13:8) deutlich überlegen.

Nach dem Ausgleich dauerte es nur 15 Sekunden, ehe Finnland wieder führte (Konsta Helenius) und weitere 15 Sekunden bis zum neuerlichen Zwei-Tore-Vorsprung (Lenni Hameenaho). Mit dem dritten Treffer in Serie, erneut durch Hameenaho (35.), schien es eine klare Angelegenheit für die finnischen Junioren zu werden.

55 Sekunden vor Ende des Mitteldrittels war es Ondrej Becher, der in Unterzahl die Hoffnung der tschechischen Auswahl am Leben erhielt. Sein Treffer sorgte für den Glauben in der Kabine der Tschechen und ließ das Momentum kippen.

Im Schlussabschnitt entwickelte sich ein Spiel, das Großteils in Richtung des finnischen Schlussmanns lief. Eine weitere Überzahlsituation nutzte erneut Kulich, um mit seinem zweiten Treffer des Abends die Hoffnung auf ein neuerliches Comeback zu schüren (45.). Auch hier dauerte es nur elf Sekunden, nachdem Aleksanteri für Behinderung auf die Strafbank wanderte.

Die drückende Überlegenheit mit 17:4-Torschüssen, konnten die Tschechen bei Fünf-Gegen-Fünf nicht zum Ausgleich nutzen. Bereits knapp drei Minuten vor Ende der Begegnung ging Jakub Vondras für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Eine mutige Entscheidung von Trainer Patrik Augusta, die sich mehr als bezahlt machen sollte.

Becher nutzte einen Rebound für seinen zweiten Treffer des Abends (59.). Es roch nach Overtime, doch Tomas Hamara traf nur 15 Sekunden später zur ersten tschechischen Führung des Abends. Zwei Empty-Net-Tore später stand Tschechien als Sieger fest. Becher sicherte sich mit dem 8:5 dabei noch seinen Hattrick und die Mannschaft freute sich über eine, am Ende doch überraschende, Bronzemedaille. Alle vier Treffer zum Endstand fielen innerhalb von 50 Sekunden, ein neuer U20-WM-Rekord, und in der 59. Spielminute.

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