Buffalo Sabres v Winnipeg Jets

Das Warten geht weiter. Die Buffalo Sabres haben zum 14. Mal in Folge die Stanley Cup Playoffs verpasst. Kein Team wartet länger auf die Teilnahme an der NHL-Endrunde. Über Wochen hatten sich die Sabres gegen die Eliminierung gewehrt und acht der letzten neun Spiele gewonnen (8-1-0). Jüngst gelang sogar ein 3:0-Shutout gegen die Carolina Hurricanes, doch blieb auch der fünfte Sieg in Serie ohne Wert: Durch den 4:1-Sieg der Montreal Canadiens gegen die Detroit Red Wings wurde Buffalos Aus besiegelt.

„Wir wollen unser Spiel weiter verbessern“, sagte Sabres-Trainer Lindy Ruff. „Ich denke, heute Abend war ein weiterer Schritt gegen ein wirklich gutes Team, ein wirklich starkes Team. Wir wissen, woran wir sind. Ich bin enttäuscht, wo wir stehen, und daran können wir nichts ändern, aber wir können an unserem Spiel arbeiten, und wir werden weiter an unserem Spiel arbeiten.“

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      BOS@BUF: Thompson schnürt einen Dreierpack gegen die Bruins

      Die Gründe für das Aus

      Buffalo hatte eindeutig ein Defensiv-Problem. Dafür sprechen durchschnittlich 3,47 Gegentore/Spiel (29.) sowie ein schwaches Penalty Killing mit nur 76,6 Prozent Erfolgsquote (23.). Die Sabres hätten insbesondere ein besseres Unterzahlspiel dringend gebrauchen können, stellen sie doch die undisziplinierteste Mannschaft in der NHL: Buffalo kassierte mit 316 die meisten Strafen sowie mit 806 auch die meisten Strafminuten in der gesamten NHL.

      Ausbaufähig war auch das Goaltending: Weder Ukko-Pekka Luukkonen (53 Spiele, 24 Siege, 3,23 Gegentore/Spiel, 88,5 Prozent Fangquote zwei Shutouts), noch Devon Levi (neun Spiele, acht Siege, 4,12 Gegentore/Spiel, 87,2 Prozent Fangquote) sorgten für mehr Stabilität. Ein Lichtblick ist der jüngste Formaufschwung von James Reimer (19 Spiele, 16 Siege, 2,59 Gegentore/Spiel, 91,2 Prozent Fangquote, ein Shutout), der seine letzten sieben Starts allesamt gewinnen konnte. Es zeigt, wie viel besser das Team von den Niagarafällen auftritt, wenn ihnen ein Torwart mehr Sicherheit verleiht.

      Kritisch war auch der Umgang mit Führungen: 42-mal erzielten die Sabres das erste Tor in einem Spiel, konnten aber nur 24 dieser Partien gewinnen, 18-mal verließen sie das Eis als Verlierer, 13-mal gab es nicht einmal einen einzigen Punkt (24-13-5). Im ersten Drittel hatte Buffalo eine Tordifferenz von +19 (5.), hatte also oftmals gute Starts in ein Spiel. Allerdings steht sowohl im zweiten (T-25.) als auch im dritten Drittel (T-26.) jeweils eine Tordifferenz von -12, was den leichtfertigen Umgang mit Führungen sowie fehlende Konstanz statistisch stützt.

      Hinzu kommt mehr als noch eine Brise Pech: 124 Pfosten- oder Latten-Treffer sind mit großem Abstand der Top-Wert in der gesamten Liga. Die Sabres verloren 13 Spiele mit nur einem Tor Unterschied, kaum auszudenken, wo Buffalo stehen würde, wäre der eine oder andere Pfosten-Treffer im Tor gelandet.

      Was für die Zukunft optimistisch stimmt

      Hoffnung auf eine bessere Zukunft macht die Entwicklung der Abteilung Angriff: Mit im Schnitt 3,27 Toren/Spiel haben die Sabres schon jetzt die siebtbeste Offensive in der NHL. Mit Tage Thompson (44-27-71), Alex Tuch (34-29-63), Peterka (24-38-62) und Dahlin (15-47-62) haben vier Spiele über 60 Scorerpunkte erzielt. Zusammen mit Jason Zucker (21-30-51) haben vier Stürmer die Marke von 20 Saisontoren geknackt. Hinzu kommen 37 Verteidiger-Tore (T-8.) und 189 -Punkte (4.), was für gefährliche Blueliner spricht. Außerdem verfügt der Kader über jede Menge Geschwindigkeit.

      Die lange Playoff-Durststrecke hat zahlreiche frühe Draft-Picks in die Organisation gespült. Entsprechend verfügen die Sabres über eine große Dichte an hochkarätigen Talenten, die schon jetzt in der NHL wichtige Rollen übernehmen. Spieler wie Zach Benson (19), Jiri Kulich (20), Owen Power (22), JJ Peterka (23), Jack Quinn (23) oder Bowen Byram (23) sind alle 23 Jahre alt oder jünger. Kapitän und Abwehrchef Rasmus Dahlin ist gerade einmal 24 Jahre jung. Mit einem Altersdurchschnitt von 25,5 Jahren stellt Buffalo die jüngste Truppe der Liga. Allerdings würde genau deshalb der eine oder andere erfahrene Führungsspieler guttun. Enormes Talent und Entwicklungspotenzial ist jedenfalls in Masse vorhanden.

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          CAR@BUF: Peterka empfängt einen Querpass und trifft per Direktabnahme zum 3:0

          In der Talentschmiede Rochester Americans wird schon der nächste Schwung an künftigen NHL-Profis herangezüchtet. Konsta Helenius (18), Anton Wahlberg (19), Noah Östlund (21) oder Isak Rosen (22) zählen zu den hochspannenden Spielern aus dieser Kategorie.

          In der Hinterhand hält Buffalo bereits gedraftete Talente wie die Verteidiger Adam Kleber (19; Draft 2024, 2. Runde, 42. Stelle), Maxim Strbag (19; Draft 2023, 2. Runde, 45. Stelle) und Gavin McCarthy (19; Draft 2023, 3. Runde, 86. Stelle), Stürmer Brody Ziemer (19; Draft 2024, 3. Runde, 71. Stelle) oder Torwart Topias Leinonen (21; Draft 2022, 2. Runde, 41. Stelle).

          Neuer Vertrag für Peterka

          Aus deutscher Sicht ist JJ Peterka in den Kreis der NHL-Superstars aufgestiegen. Der 23-jährige Münchner ist eine vielseitige Offensivwaffe mit viel Tempo, einem gefährlichen Schuss und gutem Arbeitsethos. Der Flügelstürmer spielt ein Karriere-Jahr und kommt nach 72 Partien auf 62 Scorerpunkte (24-38-62). Er ist damit drittbester Scorer und drittbester Torjäger seiner Mannschaft und erhält viel Eiszeit im Powerplay.

          Zum Saisonende läuft Peterkas Vertrag aus, er wird zum Restricted Free Agent. Gespräche über eine Verlängerung wurden auf nach der Saison vertagt. Der Nationalspieler wird sich bei der Weltmeisterschaft 2025 für Deutschland zusätzlich ins Schaufenster stellen und kann seinen Marktwert dort noch einmal steigern. An Angeboten, auch von anderen NHL-Teams, sollte es nicht mangeln. Experten gehen davon aus, dass es Offer Sheets hageln könnte, sollten die Sabres nicht rechtzeitig verlängern. Vor Peterka liegt also ein spannender Sommer - eine goldene Zukunft sowieso.

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              BUF@PHI: Peterka lauert vor dem linken Pfosten und verwandelt per Tip-in zum 2:2

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