Bis zum Schluss haben die Columbus Blue Jackets alles darangesetzt, um doch noch auf den Zug in Richtung Stanley Cup Playoffs aufzuspringen. Mit fünf Siegen in Serie nach dem 8. April setzten sie die Montreal Canadiens, ihren einzig verbliebenen Rivalen im Kampf um die zweite Wildcard in der Eastern Conference, mächtig unter Druck. Die zeigten tatsächlich Nerven und vergaben mehrere Matchpucks. Doch am Mittwoch machte das Traditionsfranchise durch einen 4:2-Heimsieg gegen die Carolina Hurricanes alle Hoffnungen der Blue Jackets zunichte.
Damit fehlt Columbus zum fünften Mal in Folge in den Playoffs. Zuletzt waren sie dort 2020 vertreten. Nach einem 3:2 gegen die Toronto Maple Leafs in der Qualifikationsrunde zogen sie seinerzeit in der Ersten Runde mit 1:4 gegen die Tampa Bay Lightning den Kürzeren.
Die Gründe für das Aus
Der tragische Unfalltod von Johnny Gaudreau im Sommer hinterließ eine klaffende Lücke bei den Blue Jackets – menschlich und sportlich. In den zwei vorangegangenen Saisons war er der Topscorer der Vertretung aus Ohio gewesen. 2022/23 brachte er es auf 74 Punkte und 2023/24 auf 60. Zwar gelang es dem Team mit vereinten Kräften, die negativen Auswirkungen auf das Scoring in Grenzen zu halten. Doch mit seiner Ausstrahlung und Führungsstärke fehlte Gaudreau der Mannschaft an allen Ecken und Enden.
Nachdem die Blue Jackets lange Zeit auf Playoff-Kurs lagen, leisteten sie sich zur Unzeit eine längere Schwächephase. Diese kostete letztlich die entscheidenden Punkte. Im März, in dem in der Regel die Weichen für die Postseason gestellt werden, kam Columbus auf eine kümmerliche Matchbilanz von 4-8-1 und 13 Zähler. Mit dieser Ausbeute belegten sie im März lediglich den 30. Platz in der Tabelle. Mit 66 Punkten (29-22-8) aus 59 Partien zwischen 10. Oktober bis 28. Februar befanden sie sich zuvor auf dem 15. Rang. Diese Delle konnte Columbus nicht mehr ausbeulen.
Ein offensichtliches Manko war die fehlende Resilienz. Lediglich viermal gelang es ihnen, einen Rückstand nach dem ersten Drittel noch in einen Sieg umzuwandeln. Das war ebenso wenig Playoff-tauglich, wie die Erfolgsquoten der Special Teams: Im Powerplay belief sich diese auf mittelmäßige 19,7 Prozent (22.) und im Penalty Killing auf magere 76,1 Prozent (25.).
In der Defensive leisteten sich die Blue Jackets über den gesamten Saisonverlauf hinweg viele Aussetzer, die zu Gegentreffern führten. 265-mal schlug es im Gehäuse des Teams ein. Im Schnitt kassierte Columbus 3,40 Gegentore pro Partie (27. Platz).
Für einen Playoff-Anwärter fehlte außerdem die Tiefe in der Verteidigung und im Angriff. Vor allem die Defensivabteilung ist mit ihren zwei Top-Verteidigern Zach Werenski und Ivan Provorov zu dünn besetzt, um mit der starken Konkurrenz im Osten mithalten zu können.