Maple Leafs wollen den Divisionstitel
Die Division an der Tabellenspitze abzuschließen, wäre für Toronto eine Rarität. Seit die NHL in der Saison 1974/75 die Gruppen einführte, gelang es den Maple Leafs bisher lediglich zweimal, ihre Division zu gewinnen. Dies war in den Spielzeiten 1999/2000 und 2020/21 der Fall.
Der Vorsprung von vier Punkten auf den schärfsten Verfolger ist bei nur noch sechs ausstehenden Begegnungen zwar noch kein bequemes Ruhekissen für das Team, doch gewährleistet die Ausgangslage schon eine gewisse Zuversicht bei allen Beteiligten, dass Toronto die Tabellenführung in der Atlantic bis zum Saisonende verteidigen kann. Die Maple Leafs haben es nun in der eigenen Hand, die Hauptrunde mit einem psychologischen Vorteil zu beenden, der zudem mit erheblichem Prestigegewinn für die Organisation verbunden wäre.
Robertson und Nylander jeweils mit Doppelpack
Gegen Columbus glänzten in der Scotiabank Arena neben Goalie Stolarz vor allem Nicholas Robertson und William Nylander, die jeweils zwei Treffer zum Heimsieg der Maple Leafs beisteuerten. Auston Matthews erzielte ein Tor und eine Vorlage, und Morgan Rielly steuerte zwei Vorlagen bei.
„Im Spiel bleiben, auch in engen Spielen nicht nervös werden“, lautete das Erfolgsrezept von Torontos Trainer Craig Berube. „Nicht aufmachen, nichts erzwingen und nicht frustriert sein – dann im dritten Drittel übernehmen. Das ist das Wichtigste, was mir im Moment bei uns gefällt“, lobte er.
Playoff-Hoffnungen in Columbus schwinden
Trotz der 22 Saves von Torwart Elvis Merzlikins waren die Blue Jackets (34-32-9), die zwei Niederlagen in Folge hinnehmen mussten und in den letzten sechs Spielen eine Bilanz von 3-3-0 erspielten, gegen die Maple Leafs chancenlos. Columbus fiel auf sechs Punkte hinter die Montreal Canadiens für den zweiten Wildcard-Platz in der Eastern Conference zurück, nachdem Montreal die Philadelphia Flyers mit 3:2 besiegt hatte.
„Es ist die Realität, es ist schwierig, weil wir aus meiner Sicht ein wirklich starkes erstes Drittel gespielt haben“, beklagte Columbus-Trainer Dean Evason nach der Abreibung. „Wir haben richtig angefangen, mit der richtigen Einstellung, das Energielevel war großartig, aber aus irgendeinem Grund fehlt es uns gerade etwas an Selbstvertrauen, wenn etwas Schlimmes passiert, wie ein Gegentor, und plötzlich taumeln wir dann ein wenig“, erklärte der Coach der Gäste.
Toronto tat sich zu Spielbeginn schwer
Die Maple Leafs gingen in der 11. Minute mit 1:0 in Führung, als Robertson, der in den letzten drei Spielen nicht zum Einsatz gekommen war, einen Pass von Pontus Holmberg annahm und den Puck aus dem Slot an Merzlikins vorbeischoss. „Es fühlt sich großartig an“, sagte Robertson. „Man möchte das Spiel beeinflussen und ein paar Tore schießen, das ist der Fall. Man versucht einfach, daraus Kraft zu schöpfen und das Selbstvertrauen aufrechtzuerhalten“, ergänzte er kämpferisch.
Danach dauerte es etwas, bis die Fans in der Arena wieder in Jubel ausbrechen konnten. Robertson schoss das 2:0 in der 33. Minute. Max Domi schlug den Puck von Zach Werenski an der blauen Linie weg, sodass Robertson auf den herrenlosen Puck zusteuern und ihn zwischen Merzlikins' Pads hindurch schießen konnte.
„Das ist riesig“, sagte Stolarz über Robertson. „Er ist ein sehr talentierter Spieler und arbeitet extrem hart. Dass er sich nahtlos wieder in die Aufstellung einfügt und zwei wichtige Tore für uns erzielt, ist für uns und sein Selbstvertrauen von großer Bedeutung, da bin ich mir sicher.“
Im Schlussdrittel wird das Ergebnis deutlich
Das Schlussdrittel bestimmten dann eindeutig die Hausherren, die sich in den ersten beiden Spielabschnitten noch in Geduld üben mussten. Nylander erzielte in der 42. Minute das 3:0, als er einen Abpraller von Riellys Schuss von der Blauen Linie zwischen Merzlikins' Pads hindurch schoss. Kurz darauf erhöhte er auf 4:0 (45.), als er in der neutralen Zone einen Pass von Rielly annahm, in den Slot eindrang und auf die Seite des Blockers schoss, um sein 44. Saisontor zu erzielen. Nylanders zweiter Treffer des Tages war sein 261. Erfolgserlebnis in der Liga und brachte ihn auf Platz neun der ewigen Torschützenliste der Maple Leafs, vorbei an Wendel Clark.
„Ich glaube nicht, dass wir im dritten Drittel genug Einsatz gezeigt haben“, beklagte hingegen der Kapitän von Columbus, Boone Jenner. „Sie schießen praktisch sofort ein Tor, wenn sie aufs Eis kommen. Das liegt an uns, wir müssen uns zusammenreißen, was auch immer es ist, man muss rausgehen und hart spielen und sich die beste Chance auf den Sieg geben. Im ersten und zweiten Drittel hatten wir einige gute Minuten, aber das dritte war einfach nicht gut genug.“