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      Die Vancouver Canucks lieferten am Dienstagabend im American Airlines Center einen packenden Überlebenskampf. Im Falle einer Niederlage wären sie aus dem Rennen um die Stanley Cup Playoffs eliminiert worden. Bis eine Minute vor Schluss sah es angesichts eines 2:5-Rückstands genau danach aus. Was dann passierte, war nicht weniger als ein Eishockey-Wunder: Binnen 54 der letzten 60 Sekunden erzielte Vancouver drei Tore, darunter ein Doppelpack des Schweizers Pius Suter, rettete sich in die Overtime und feierte am Ende einen nicht mehr für möglich gehaltenen 6:5-Sieg n.V. bei den Dallas Stars.

      Der nackte Wahnsinn in Dallas: Suter macht das Unmögliche möglich

      Stell dir vor, du liegst eine Minute vor Schluss mit 2:5 zurück und weiß, dass du im Falle einer Niederlage nach regulärer Spielzeit aus dem Playoff-Rennen eliminiert bist. In genau so einer aussichtslosen Lage befand sich Vancouver an diesem Abend in Dallas. Doch was in den folgenden 54 Sekunden passieren sollte, grenze am nackten Wahnsinn…

      Bei noch 60 Sekunden auf der Uhr traf Aatu Raty aus spitzem Winkel zum 3:5. Daraufhin zogen die Canucks ihren Torwart für einen zusätzlichen Angreifer, Conor Garlands Querpass erreichte Suter vor dem Tor, der bei noch 30 Sekunden zum 4:5 einschob. Der Momentum-Wechsel war nun für jeden im American Airlines Center spürbar. Also sollte das Unmögliche passieren: Sieben Sekunden standen noch auf der Anzeigetafel, als ein Pass von Filip Hronek auf der Kelle von Suter landete, der alles in diesen letzten Schuss legte und von zwischen den Faceoff-Punkten auf einem Knie zum 5:5 traf.

      Doch damit nicht genug: In der Verlängerung passte Garland von hinter dem Tor aufs Tape von Kiefer Sherwood, dessen Direktabnahme im Netz zappelte (64.). 6:5. Sieg. Die Canucks bleiben am Leben.

      Sherwood: „Es ist verrückt“

      „Es ist verrückt, wie widerstandsfähig die Mannschaft ist“, staunte Sherwood. „Ich war noch nie Teil eines Teams, das so viele verrückte Comebacks und so viele Achterbahnfahrten hinter sich gebracht hat. Das sagt eine Menge über die Mannschaft und die Qualität der Spieler aus. Wenn es hart auf hart kommt, geben wir nicht auf. Die Jungs sind in der Lage, das umzusetzen und etwas zu erreichen.“

      „Das war wahrscheinlich der schönste Sieg, den ich seit langem miterlebt habe“, jubelte Verteidiger Victor Mancini. „Ich denke, es spricht wirklich für unser Team und die Einstellung, nicht aufzugeben. Es zeigt, was für Persönlichkeiten und Spieler wir in der Kabine haben. Ich hatte das Gefühl, dass mein Spiel im zweiten Drittel nachgelassen hat, und die Jungs haben mir auf dem Eis und auf der Bank geholfen. Dadurch fühle ich mich besser, und ich versuche einfach, meine Energie für das Team aufzubringen. Es macht wirklich Spaß, ein Teil davon zu sein.“

      „Es war ein toller Sieg“, sagte Offensivverteidiger Quinn Hughes. „Wir haben nicht aufgegeben, das ist schon die ganze Saison so. Ich bin froh, dass wir einen Weg gefunden haben, das Spiel zu gewinnen."

      Vancouver erzielte zum zehnten Mal in seiner Franchise-Geschichte fünf Tore im dritten Drittel. Vorausgegangen waren nämlich noch zwei Powerplay-Treffer von Jake DeBrusk (41.) und Mancini (25.).

      „Insgesamt haben wir bis dahin gar nicht so schlecht ausgeschaut“, sagte Canucks-Trainer Rick Tocchet. „Sie haben drei Powerplaytore erzielt. Unser Penalty Killing war eigentlich die ganze Saison unglaublich, doch wir sind durch ein paar unglückliche Situationen auf die Verliererstraße geraten. Unser Kampf hat mir natürlich sehr gefallen. Es war ein Charaktersieg für die komplette Mannschaft.“

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          VAN@DAL: Sherwood entscheidet das Spiel in der Overtime und zeigt den Sägen-Jubel

          Dallas ringt nach Fassung

          Auf der anderen Seite war das Entsetzen entsprechend groß.

          „Ich habe in dieser Liga schon viele Spiele gewonnen und verloren, aber ich glaube nicht, dass ich jemals ein Spiel auf diese Weise verloren habe“, sagte Stars-Trainer Pete DeBoer. „Zum Glück war es kein Playoff-Spiel. Hoffentlich lernen wir daraus. Es ist schade, weil die Niederlage verdeckt einige wirklich gute Dinge, die wir heute gemacht haben. Aber du musst nun mal 60 Minuten spielen, was wir nicht getan haben. Aus welchem Grund auch immer, haben wir es nicht bis zum Schluss durchgezogen. Das ist enttäuschend, denn wir haben heute viel Arbeit reingesteckt.“

          Dallas hatte mit drei Powerplaytreffern durch Mikko Rantanen (14.), Mason Marchment (19.) und Matt Duchene (28.) eigentlich losgelegt, wie die Feuerwehr. Auch nachdem Vancouver Anfang des dritten Drittels auf 2:3 herankam, stellten Mavrik Bourque (58.) und Mikael Granlund (58., Empty Net) den alten Abstand wieder her. Allerdings wähnten sich die Texaner wohl gerade deshalb in trügerischer Sicherheit.

          „Insgesamt hatten wir heute ein ziemlich gutes Spiel - bis zur letzten Minute“, sagte Rantanen. „Wenn man eine Minute vor Schluss mit drei Toren führt und dann 5:6 verliert, ist das verrückt. Wir müssen alle in den Spiegel schauen und versuchen, besser zu werden. So etwas kann auch in den Playoffs passieren. Wir müssen bis zum Ende spielen und dürfen keine Tore herschenken. Das Ende war natürlich frustrierend.“

          Bei Routinier Jamie Benn entlud sich dieser Frust bereits beim 3:5 durch Raty, als er seinen Schläger am Pfosten zerschellen ließ. Der Versuch eines Weckrufs, der ungehört blieb.

          „Dass wir dieses Spiel verloren haben, ist inakzeptabel für unser Team“, so Benn. „Wir haben unseren Torwart im Stich gelassen.“

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              VAN@DAL: Canucks erzielten drei Tore in der Schlussminute, darunter deren zwei von Suter

              Macht es Vancouver noch einmal

              Die Stars (50-22-6) sind als Zweiter in der Central Division bereits für die Stanley Cup Playoffs qualifiziert.

              Die Canucks (36-29-13) sind Fünfter in der Pacific Division und haben sechs Punkte Rückstand auf den letzten Wildcard-Rang in der Western Conference. Am Donnerstag (9 p.m. ET; Freitag, 3 Uhr MESZ; NHL.tv) geht es für Vancouver auswärts bei der Colorado Avalanche also erneut ums nackte Überleben.

              „In zwei Tagen in Colorado haben wir eine neue Chance. Wir werden ein gutes Gefühl haben, aber dann müssen wir weitermachen“, sagt Sherwood. „Wir wissen, dass im Moment jedes einzelne Spiel entscheidend ist.“

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