Hier spielte sicherlich auch das Verletzungspech eine Rolle, denn mit Abwehrspielern wie Jamie Drysdale und Rasmus Ristolainen sowie mit Angreifern wie Morgan Frost oder Joel Farabee fielen viele Leistungsträger länger aus.
Offensichtlich mit Trainer Tortorella überworfen hatte sich Cam York, der teilweise überhaupt nicht mehr berücksichtigt wurde. Selbst Top-Talent Michkov fand sich zwischenzeitlich mal auf der Tribüne wieder.
Kein Prunkstück war auch die Defensive angesichts von 3,42 Gegentoren/Spiel (27.). Weil Philadelphia aber gleichzeitig nur 26,6 gegnerische Torschüsse pro Partie zuließ (T-7.), lohnt sich ein genauerer Blick auf die Torhüter: Weder Schwede Samuel Ersson (45 Spiele, 21 Siege, 3,15 Gegentore/Spiel, 88,1 Prozent Fangquote, zwei Shutouts) noch Russe Ivan Fedotov (25 Spiele, sechs Siege, 3,12 Gegentore/Spiel, 88,1 Prozent Fangquote) oder Weißrusse Aleksei Kolosov (15 Spiele, vier Siege 3,45 Gegentore/Spiel, 87 Prozent Fangquote) brachten Stabilität und - genauso wie die gesamte Mannschaft - Konstanz.
Was für die Zukunft optimistisch stimmt
In drei Jahren unter Tortorella gelang nicht einmal die Rückkehr in die Stanley Cup Playoffs. Als Stanley Cup Champion (2004 mit dem Tampa Bay Lightning), zweimaliger Trainer des Jahres (Jack Adams Award 2004 mit Tampa, 2017 mit den Columbus Blue Jackets) und Calder Cup Gewinner (AHL-Meister 1996 mit den Rochester Americans) ist der in Boston geborene Coach ein nachweislich guter Trainer, ist gleichzeitig aber auch ein Charakter, der gerne einmal aneckt. Die Flyers-Fans dürften mit Spannung erwarten, wer ihren Klub ab der neuen Saison trainieren wird und ob der neue Mann andere Wege findet, um mehr aus dem vorhandenen Kader herauszuholen.
Dieser gibt durchaus interessante junge Spieler her. Allen voran Michkov, der im NHL Draft 2023 in der 1. Runde an 7. Stelle ausgewählt wurde, ist ein echter „Steal“. Der 20-jährige Flügelstürmer hat einen brutalen Schuss, ein gutes Spielverständnis und sprüht vor Kreativität.
Die blaue Linie dürften offensiv-ausgerichtete Verteidiger wie Drysdale (22), Emil Andrae (23) oder Egor Zamula (25) beleben. Im Sturm haben Spieler wie Tyson Foerster (23), Bobby Brink (23) oder Jakob Pelletier (24) ihr Potenzial sicher noch nicht ausgeschöpft. Auch Torwart Ersson (25), der erst noch ins beste Torhüter-Alter kommt, ist eine Bounce-Back-Saison zuzutrauen.