PHI Matvei Michkov

Die Philadelphia Flyers haben nun Gewissheit: Nach der 2:3-Niederlage bei den Montreal Canadiens ist eine Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs 2025 rechnerisch nicht mehr möglich. Die Mannschaft aus der City of Brotherly Love verpasst diese bereits zum fünften Mal in Folge.

Die Gründe für das Aus

Wirkliche Konstanz kam in Philadelphia in der gesamten Saison nicht auf. Schon der Start war kein guter: Die Flyers holten nur einen Sieg aus ihren ersten sieben Partien (1-5-1) und liefen der Musik in der Metropolitan Division seitdem hinterher. Der Sargnagel war ein schwacher März mit nur fünf Siegen aus 16 Spielen (5-10-1). Darunter war auch eine Niederlagenserie von sechs Spielen, an deren Ende die Entlassung von Headcoach John Tortorella stand.

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      Der 66-jährige Trainer-Routinier hatte zuvor in Interviews seine Mitschuld am schlechten Abschneiden eingeräumt und angedeutet, für die derzeitige Situation nicht mehr der richtige Trainer zu sein. In der Folge übernahm der bisherige Associate Coach Brad Shaw als Interimslösung. Ein erster Effekt war durchaus spürbar: Unter Shaw gewann Philadelphia die ersten drei Spiele und hat insgesamt eine 3-1-0-Bilanz.

      Offensichtlich war die mangelnde Produktivität in der Offensive der Flyers, was 2,78 Tore/Spiel (24.), 26,9 Torschüsse/Spiel (27.) und 14,9 Prozent im Powerplay (30.) belegen.

      Die einzigen beiden zuverlässigen Punktesammler waren Top-Scorer Travis Konecny (24-50-74) sowie Top-Torjäger Matvei Michkov (24-34-58). Alle anderen Spieler blieben unter 40 Punkten sowie unter 20 Toren und damit auch weit hinter den Erwartungen. Zudem kam zu wenig Unterstützung von der blauen Linie: Philadelphias Verteidiger steuerten nur 124 Punkte zur Offensive bei.

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          BUF@PHI: Michkov startet einen Konterangriff und trifft ins Torwarteck zum 1:0

          Hier spielte sicherlich auch das Verletzungspech eine Rolle, denn mit Abwehrspielern wie Jamie Drysdale und Rasmus Ristolainen sowie mit Angreifern wie Morgan Frost oder Joel Farabee fielen viele Leistungsträger länger aus.

          Offensichtlich mit Trainer Tortorella überworfen hatte sich Cam York, der teilweise überhaupt nicht mehr berücksichtigt wurde. Selbst Top-Talent Michkov fand sich zwischenzeitlich mal auf der Tribüne wieder.

          Kein Prunkstück war auch die Defensive angesichts von 3,42 Gegentoren/Spiel (27.). Weil Philadelphia aber gleichzeitig nur 26,6 gegnerische Torschüsse pro Partie zuließ (T-7.), lohnt sich ein genauerer Blick auf die Torhüter: Weder Schwede Samuel Ersson (45 Spiele, 21 Siege, 3,15 Gegentore/Spiel, 88,1 Prozent Fangquote, zwei Shutouts) noch Russe Ivan Fedotov (25 Spiele, sechs Siege, 3,12 Gegentore/Spiel, 88,1 Prozent Fangquote) oder Weißrusse Aleksei Kolosov (15 Spiele, vier Siege 3,45 Gegentore/Spiel, 87 Prozent Fangquote) brachten Stabilität und - genauso wie die gesamte Mannschaft - Konstanz.

          Was für die Zukunft optimistisch stimmt

          In drei Jahren unter Tortorella gelang nicht einmal die Rückkehr in die Stanley Cup Playoffs. Als Stanley Cup Champion (2004 mit dem Tampa Bay Lightning), zweimaliger Trainer des Jahres (Jack Adams Award 2004 mit Tampa, 2017 mit den Columbus Blue Jackets) und Calder Cup Gewinner (AHL-Meister 1996 mit den Rochester Americans) ist der in Boston geborene Coach ein nachweislich guter Trainer, ist gleichzeitig aber auch ein Charakter, der gerne einmal aneckt. Die Flyers-Fans dürften mit Spannung erwarten, wer ihren Klub ab der neuen Saison trainieren wird und ob der neue Mann andere Wege findet, um mehr aus dem vorhandenen Kader herauszuholen.

          Dieser gibt durchaus interessante junge Spieler her. Allen voran Michkov, der im NHL Draft 2023 in der 1. Runde an 7. Stelle ausgewählt wurde, ist ein echter „Steal“. Der 20-jährige Flügelstürmer hat einen brutalen Schuss, ein gutes Spielverständnis und sprüht vor Kreativität.

          Die blaue Linie dürften offensiv-ausgerichtete Verteidiger wie Drysdale (22), Emil Andrae (23) oder Egor Zamula (25) beleben. Im Sturm haben Spieler wie Tyson Foerster (23), Bobby Brink (23) oder Jakob Pelletier (24) ihr Potenzial sicher noch nicht ausgeschöpft. Auch Torwart Ersson (25), der erst noch ins beste Torhüter-Alter kommt, ist eine Bounce-Back-Saison zuzutrauen.

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              NSH@PHI: Drysdale sticht in den Verkehr vor dem Tor und staubt ab

              Mittlerweile fünf Jahre ohne Playoffs haben einige Talente in die Organisation gespült. Jett Luchanko (18; Draft 2024, 1. Runde, 13. Stelle) debütierte bereits in der NHL (vier Spiele, 0-0-0). Als ein zukünftiger Ausnahme-Verteidiger gilt Oliver Bonk (20; Draft 2023, 1. Runde, 22. Stelle), der in der kanadischen Juniorenliga OHL bei den London Knights trifft wie ein Stürmer (52 Spiele, 11-29-40; vier Playoff-Partien, 0-3-3).

              Hinzu kommen weitere frühe Picks wie die beiden physisch-starken Spielmacher Jack Berglund (18; Sturm; Draft 2024, 2. Runde, 51. Stelle) und Spencer Gill (18; Verteidigung; Draft 2024, 2. Runde, 59. Stelle), Kreativ-Center Denver Barkey (19; Draft 2023, 3. Runde, 95. Stelle), der pfeilschnelle Flügelstürmer Samu Tuomaala (22; Draft 2021, 2. Runde, 46. Stelle) sowie die beiden Torhüter-Talente Carson Bjarnason (19; Draft 2023, 2. Runde, 51. Stelle) und Yegor Zavragin (19; Draft 2023, 3. Runde, 87. Stelle).

              Zusätzlich hält Philadelphia im kommenden Draft 2025 gleich drei (!) Erstrunden- und vier (!) Zweitrunden-Picks, um sich für eine bessere Zukunft aufzustellen.

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