Seit seinem Trade von den Chicago Blackhawks zu den Vancouver Canucks übernimmt der deutsche Nationalspieler Lukas Reichel mehr und mehr Verantwortung. In Chicago erhielt der 23-jährige Nürnberger in dieser Saison im Schnitt nur 9:52 Minuten Eiszeit pro Spiel - diese Zahl hat sich in Vancouver auf 16:02 Minuten nach oben geschraubt. Statt in den Bottom-Six-Reihen kommt Reichel mittlerweile als Center der zweiten Reihe neben Jake DeBrusk und Evander Kane zum Einsatz.
„Mir hat sein Spiel gefallen. Er bringt Geschwindigkeit mit und leitet Spielzüge ein, was jeder sehen konnte“, sagt Canucks-Trainer Adam Foote über den 1,83 Meter großen Linksschützen. „Er kann hohes Tempo gehen und verteidigt mit seinem Kopf und seinen Füßen. Er bringt seinen Körper in die richtige Position, was gut funktioniert.“
Eine lange Verletztenliste
Durch die angespannte Personallage in Vancouver dürfte Reichel mehr und mehr Verantwortung übernehmen. Auf seiner Position fehlen mit Filip Chytil und Teddy Blueger bereits zwei Center sowie mit Conor Garland, Nils Hoglander und Jonathan Lekkerimaki drei weitere Stürmer. Doch damit nicht genug: Mit Quinn Hughes, Derek Forbort, Victor Mancini, Jeff Woo und Guillaume Brisebois brechen auch noch fünf Verteidiger weg.
„Wir müssen einfach weiter machen“, fordert Foote. „Wir haben die Mentalität, dass es jetzt andere richten müssen.“
Reichel: „Ich muss mal einen machen“
Dazu zählt auch Neuzugang Reichel. In drei Spielen gab er schon sieben Torschüsse ab, was ihm allerdings noch fehlt, ist der erste Treffer für seine neue Mannschaft.
„Ich muss einfach mal einen reinmachen. Ich hatte viele Möglichkeiten, aber mein Vater hat mir immer gesagt, so lange du Chancen hast, musst du dir keine Sorgen machen“, sagt Reichel. „Es wäre schön, mein erstes Tor zu schießen und dem Team zu helfen, zu gewinnen. Ich werde weiter alles versuchen, hoffentlich klappt es schon im nächsten Spiel.“
Sushi als bisheriges Highlight
Dieses steigt am Donnerstag (8 p.m. EDT; Fr. 1 Uhr MEZ) auswärts bei den St. Louis Blues. Für Reichel ist es der erste Roadtrip mit den Canucks, der bei den Minnesota Wild und Nashville Predators zwei weitere Stationen in der Central Division vorsieht. Was Reichel in Vancouver bislang am besten gefallen hat? „Das Sushi“, lacht der Deutsche. „Ich hatte gestern Sushi zu Mittag und es war bislang das beste in der gesamten Liga.“
Vancouver (5-6-0) ist Sechster in der Pacific Division und hat zwei Punkte Rückstand auf einen Wildcard-Platz in der Western Conference.




















