In einer Serie präsentiert NHL.com/de die aktuell besten Protagonisten in verschiedenen Bereichen. In dieser Ausgabe: Die Top 5 der Powerplay-Einheiten
Das Powerplay einer Mannschaft kann den Unterschied ausmachen. Fast alle der 32 NHL-Teams spannen in Überzahl einen Schirm auf und agieren in einer Plus-förmigen 1-3-1-Aufstellung.
In diesem System gibt es einen „Net“-Spieler (meist ein großgewachsener und wuchtiger Stürmer, der zur Sichtbehinderung und für Abfälscher im Slot steht oder direkt vor dem gegnerischen Torwart einparkt), einen „Bumper“ (Stürmer im hohen Slot, der entweder die Scheiben klatschen lässt oder auf die Abstauber geht), eine „Left Flank“ (linker Flügelstürmer, meist ein Rechtsschütze für Direktabnahmen), eine „Right Flank“ (rechter Flügelstürmer, meist ein Linksschütze für Direktabnahmen) und einen „Point Man“ (meist ein Verteidiger, der als Quarterback zentral an der blauen Linie die Pucks verteilt).
1. Edmonton Oilers
Das beste Powerplay der Saison 2023/24 stellten die Edmonton Oilers. In der regulären Saison hatte das Überzahlspiel eine Erfolgsquote von 26,3 Prozent (4.), in den Stanley Cup Playoffs entfaltete es sogar noch mehr Durchschlagskraft mit 29,7 Prozent (2.).
Die Oilers interpretierten die 1-3-1-Aufstellung ein wenig anders, denn der pfeilschnelle Connor McDavid verharrte nicht auf einer Bumper-Position, sondern war überall auf dem Eis zu finden und fungierte neben Verteidiger Evan Bouchard die meiste Zeit als Puck-Träger. Überhaupt setzte Edmonton auf viele Positionswechsel, um das gegnerische Penalty Killing auseinanderzuziehen.
Der wuchtige Zach Hyman (1,85 Meter groß, 96 Kilogramm schwer) parkte vor dem Tor - ein Bereich, in dem kein anderer NHL-Spieler in diesem Jahr mehr Treffer markierte - und erzielte 15 Powerplay-Tore in der Hauptrunde und deren sechs in den Playoffs.
Leon Draisaitl war zumeist in der sogenannten „Rock Star Zone“ zu finden. So nannten die Oilers den Bereich rechts vor dem Tor, aus dem der 28-jährige Kölner immer wieder mit fulminanten Direktabnahmen zuschlug (Punkte Reguläre Saison: 21-18-39; Playoffs: 6-9-15).
Evan Bouchard (RS: 8-27-35; PO: 1-13-14) verteilte die Pucks auf seine spiel- und schussstarken Mitspieler oder zog als Offensivverteidiger gleich selbst ab.
Linksaußen Nugent-Hopkins (RS: 4-22-26; PO: 5-5-10) und McDavid (RS: 7-37-44; PO: 5-10-15) boten immer wieder zusätzliche Optionen zu Draisaitl, was das Powerplay so schwer ausrechenbar machte.