GettyImages-2187693199

Die Zahl selbst ist keine besonders schöne, dafür hat sie einen umso schöneren Hintergrund: Am Donnerstag bestritt der deutsche Verteidiger Moritz Seider gegen die Columbus Blue Jackets (5:4) sein 284. NHL-Spiel in Folge. Er zieht mit einer Legende gleich und überholte sie zugleich in einer anderen Kategorie.

Seider verzeichnete in der Partie mit 25:49 Minuten die meiste Eiszeit seiner Mannschaft und verbuchte die 130. Karriere-Vorlage. Er überholte Nicklas Lidstrom (129) und steht nun auf Platz zwei der Verteidiger mit 23 Jahren oder jünger in der Franchise-Geschichte. Angeführt wird die Liste von Reed Larson (135).

„Iron Man“ Seider gleichauf mit Lidstrom

Seiders Serie startete bei seinem NHL-Debüt am 14. Oktober 2021, einem Heimspiel gegen die Tampa Bay Lightning. Seitdem verpasste der 23-Jährige aus Zell (Mosel) keine einzige Partie und absolvierte 284 Begegnungen in Folge. Damit zieht Seider mit der Detroit-Legende Lidstrom gleich. Es ist der zweitlängste sogenannte „Iron Man Streak“ in der Franchise-Geschichte der Red Wings hinter John Ogrodnick (345 Spiele in Serie).

„Das ist natürlich schön. Ich versuche, einfach nur gesund zu bleiben und bin stolz darauf, jeden Tag hart zu arbeiten. Ich will da draußen sein und mit meinen Jungs in den Kampf ziehen. Hoffentlich werden noch ein paar Spiele folgen“, sagte Seider. „Über die Jahre lernt man, wie man mit den vielen Spielen umgeht und wann man mal eine Pause braucht.“

TOR@DET: Seider überwindet Woll zur Führung

Reverse-Hits als Markenzeichen

Seider wurde im NHL-Draft 2019 in der 1. Runde an 6. Stelle von Detroit ausgewählt und startete nach je einem Ausbildungsjahr im AHL-Farmteam Grand Rapids Griffins sowie in der höchsten schwedischen Spielklasse SHL bei Rögle BK seit 2021 bei den Red Wings durch. Gleich in seiner Debüt-Saison räumte der Rechtsschütze die Calder Trophy für den besten Rookie des Jahres ab. Seit Tag 1 fährt der 1,93-Meter-Hüne harte Checks, blockt viele Schüsse und hat Reverse-Hits zu seinem Markenzeichen gemacht. In 284 Spielen kommt er zudem auf 155 Scorerpunkte (25-130-155) und übernimmt als Abwehrchef in Motor City viel Verantwortung.

„Es ist toll, dass er in seinem jungen Alter so eine gute Beständigkeit hat, zumal er extrem hart spielt. Genauso wie Niklas Lidstrom damals“, sagt sein neuer Trainer Todd McLellan. „Wenn der Name Lidstrom fällt, ich kenne ihn natürlich gut, dann muss ich sagen, dass ich hoffe, dass wir in 27 Jahren Mo im selben Atemzug nennen werden.“

Detroit (16-18-4) ist Siebter in der Atlantic Division und hat vier Punkte Rückstand auf einen Wildcard-Platz in der Eastern Conference. Unter McLellan, der am 26. Dezember das Amt von Derek Lalonde übernahm, haben die Red Wings eine 3-1-0-Bilanz.

Verwandte Inhalte