Die Gründe für das Aus
Wenn der Unterschied zwischen Glückseligkeit und tiefer Trauer nach 82 Spielen in der unterschiedlichen Anzahl von Siegen nach regulären 60 Minuten besteht, dann muss man nicht lange nach den Gründen für ein sportliches Scheitern suchen. In diesem Falle ist schlicht eine gehörige Portion Pech dabei gewesen.
Hätten die Red Wings nur einen einzigen Zähler mehr ergattert, wäre die Playoff-Durststrecke geendet. Eine einzige Verlängerung gewonnen, statt verloren, oder aber einmal mehr an entscheidender Stelle im Shootout getroffen, das hätte es schon gewesen sein können.
Vergleicht man die Abschlussstatistiken der Red Wings direkt mit denen der feiernden Capitals, dann fällt auf, dass die Zahlen Detroits in vielen Teilbereichen sogar besser sind. Die Tordifferenz ist mit +4 im Vergleich zu Washingtons -37 klar besser. Auch bei den erzielten Toren liegen die Red Wings mit 278 klar vor den Hauptstädtern, die es lediglich auf deren 220 brachten. Auf der anderen Seite sind es mit 274 Gegentoren klar mehr als bei den Capitals, die lediglich 257 Treffer der Gegner zuließen. Die mangelnde Abwehrarbeit ist also durchaus ein wichtiger Punkt.
Schaut man sich die einzelnen Monate der Saison an, sticht bei Detroit der Monat März negativ heraus. Hier haben die Red Wings lediglich drei von 14 Einsätzen siegreich beenden können. Eine Statistik von 3-10-1 und eine Siegquote von mageren 21,4 Prozent sind eines Playoff-Teilnehmers schlicht unwürdig. In dieser Phase der regulären Saison schmolz der Vorsprung von einst neun Punkten auf die Capitals zusammen. Wenn man also einen Grund für das letztendliche Scheitern der Red Wings in dieser Saison herauspicken will, dann ist es sicherlich dieser extrem schwache Monat im Saisonverlauf, mit einer Tordifferenz von -25, der ausgerechnet in den traditionell vorentscheidenden Wochen der Saison lag.
Das Abschneiden der DACH-Spieler
An den Darbietungen des deutschen Verteidigers Moritz Seider lag es mit Sicherheit nicht, dass es die Red Wings in dieser Saison erneut nicht in die Playoffs geschafft haben. Seider bestritt alle 82 Spiele und erzielte neun Tore und 33 Assists, was sich zu 42 Punkten aufaddiert. Damit liegt Seider genau bei der Anzahl, die er auch in 2022/23 schon vorzuweisen hatte. Damals waren es fünf Treffer und 37 Vorlagen. In seiner Rookie-Saison 2021/22 waren es mit sieben Toren und 43 Assists zu 50 Zählern geringfügig mehr. Aber als Verteidiger kann Seider natürlich nicht in erster Linie an seinen Offensivstatistiken gemessen werden.
Der Deutsche ist in Detroit inzwischen eine feste Größe und als eines der Aushängeschilder der Organisation fest etabliert. Er darf mit seiner persönlichen Spielzeit durchaus zufrieden sein, auch wenn er in diesen Stunden sicherlich wie alle im Kader, enttäuscht sein dürfte. Gespannt darf man für den anstehenden Sommer auf die Vertragsverhandlungen der beiden Parteien schauen, nachdem Seiders günstiger Einstiegsvertrag im Juni endet.
Was für die Zukunft optimistisch stimmt
Wenn eine Mannschaft sich innerhalb von zwölf Monaten in der Tabelle um elf Punkte verbessert, dann stimmt die Grundausrichtung. Das ist auch in Detroit der Fall. Der Kader beinhaltet viele junge, aufstrebende Spieler, die nach menschlichem Ermessen ihre besten Tage noch vor sich haben. Das gibt Grund zur Zuversicht für die Zukunft. Die Anzahl der Tore lag vor zwölf Monaten mit 240 noch um 38 niedriger als in dieser Saison, die Summe der Gegentore mit 279 im Vergleich zu 274 hingegen geringfügig höher.
Werden die positiven Tendenzen fortgesetzt, dürfte einem Einzug von Detroit in die Stanley Cup Playoffs 2025 nicht wirklich viel entgegenstehen. Gründe für Optimismus, die gibt es in diesem Falle einige. Nur will das dort wohl noch kaum jemand hören bzw. lesen, sondern in Zukunft Taten sehen.