COL MacKinnon 3-30

Die Colorado Avalanche haben das Nahziel erreicht. Nach einem 7:4-Heimsieg am Samstagabend (Ortszeit) gegen die Nashville Predators hat sich die Mannschaft von Trainer Jared Bednar zum siebten Mal in Folge für die Playoffs qualifiziert. Gegen das Team aus Tennessee brauchte der Motor des Heimteams allerdings etwas, bis er richtig rund lief. Den Unterschied machten am Ende die Special Teams.

„Das ist das Ziel, oder? In die Playoffs kommen und sich die Chance auf den Titel sichern“, meinte Bednar. Der Erfolg beweise die Einsatzbereitschaft und die harte Arbeit, die seine Spieler jede Saison ablieferten. Dabei versuchten sie, sich im Vergleich zur Vorsaison stetig zu verbessern. „Ja, das fühlt sich gut an“, bestätigte der Coach.

Zwei wichtige Punkte – in mehrfacher Hinsicht

Es waren zwei wichtige Punkte für das Team aus Denver, nicht nur im Hinblick auf die vorzeitige Qualifikation für die Endrunde. Die Avalanche beendeten damit auch eine kleine Negativserie nach den beiden Niederlagen gegen Montreal und die New York Rangers. Allerdings erwiesen sich die Predators um den Schweizer Kapitän Roman Josi erneut als dicker Brocken. Zu Beginn des Monats März hatte Colorado in Nashville eine 1:5-Pleite kassiert.

Auch diesmal sah es zunächst nicht gut aus für die Gastgeber. Die Gäste brachten die Zuschauer in der Ball Arena ziemlich bald zum Verstummen. Cole Smith, Mark Jankowski und Dante Fabbro trafen im ersten Drittel für die Gäste. Jonathan Drouin und Casey Mittelstadt hielten die Gastgeber im Spiel. Der Neuzugang aus Buffalo traf dabei im Powerplay. Es war eines von drei Überzahltoren der Avalanche in dieser Partie, die damit drei von sechs Chancen in nummerischer Überlegenheit nutzten. Nashville blieb bei fünf Überzahlsituationen ohne Tor.

Georgievs gebrauchter Tag

Die Wende im Spiel kam nach dem vierten Treffer der Gäste. Gustav Nyquist überwand nach 57 Sekunden im Mittelabschnitt Alexandar Georgiev im Tor der Gastgeber zum zwischenzeitlichen 4:2 für Nashville. Georgiev hatte einen gebrauchten Tag erwischt. Er kassierte vier Gegentore bei 13 Schüssen und nach Nyquists Tor auch noch eine Strafe wegen unsportlichen Verhaltens. Damit war der Arbeitstag des Russen beendet. Bednar beorderte Justus Annunen ins Tor. „Georgiev war nicht auf der Höhe. Also habe ich entschieden zu wechseln“, meinte Bednar.

Und der Finne, der vor wenigen Tagen erst einen neuen Vertrag bis 2026 in Denver unterzeichnet hat, hielt alle 22 Schüsse, die auf seinen Kasten kamen und gab seinem Team damit die Möglichkeit, die Partie zu drehen. „Ich denke, ,Jus‘ war richtig gut, als er reingekommen ist. Unter den Umständen war das echt hart. Man darf nicht übersehen, wie gut er war. Er hat uns definitiv beruhigt“, lobte Avalanche-Topscorer Nathan MacKinnon den Keeper. MacKinnon hatte mit zwei Toren und zwei Vorlagen ebenfalls einen großen Anteil daran, dass Colorado gegen die Predators am Ende jubeln durfte.

Lehkonen verkürzt

Doch zunächst waren seine Teamkollegen für die Torproduktion zuständig. Artturi Lehkonen verkürzte in Überzahl auf 3:4 (26.). Ryan McDonagh hatte zuvor nach einem Foul an Ross Colton eine Matchstrafe bekommen. Auch der Ausgleich fiel in Überzahl. Cale Makar markierte seinen 19. Saisontreffer, als Colton Sissons das Sünderbänkchen drückte. „Ich weiß gar nicht, was der Spielstand zu dem Zeitpunkt war. Aber wir mussten einen Weg finden, das Momentum auf unsere Seite zu ziehen, egal, ob es nun eine Zwei-Minuten- oder eine Fünf-Minuten-Strafe war. Ich denke, dass das für uns ein enorm wichtiger Treffer war“, meinte Makar zu seinem Tor. Nach seinen Vorlagen zu den Toren von Mittelstadt und Lehkonen hat der Verteidiger nun 62 Vorlagen in dieser Spielzeit und hat damit mit Steve Duchesne gleichgezogen, der 1992/93 den Saisonrekord für Abwehrspieler in der Historie der Colorado Avalanche/Quebec Nordiques aufgestellt hatte.

Bis zur zweiten Drittelpause hatte Colorado die Partie komplett gedreht, weil Yakov Trenin 29 Sekunden vor der Pausensirene das 5:4 gelang. Für Trenin war es ein besonderes Tor. Es war sein erstes im Trikot der Avalanche, seitdem er zur Trade Deadline aus Nashville nach Denver gekommen war. Für Trenin war es die erste Partie gegen sein ehemaliges Team. „Er hatte wieder mal einen tollen Abend. Er war sehr wichtig für uns, ein solider, defensiv versierter Spieler“, lobte Bednar Trenin. Der Neuzugang sei großartig in Unterzahl, habe das Penalty-Killing einen großen Schritt nach vorne gebracht. Und diesmal habe er auch noch einige sehr gute Einschussmöglichkeiten gehabt. MacKinnon machte im Schlussdrittel mit einem Doppelpack alles klar. Beim zweiten Treffer knapp vier Minuten vor dem Ende ging die Scheibe ins verwaiste Predators-Tor.

NSH@COL: MacKinnon erhöht für Avalanche auf 6:4

MacKinnon scort und scort

Mit seinen vier Scorerpunkten hat MacKinnon die Führung im Rennen um die Krone des Scorerkönigs übernommen. Er hat nun 127 Punkte (47-80) und liegt damit einen Zähler vor Nikita Kucherov (Tampa Bay Lightning). MacKinnon hat damit auch die zweitmeisten Scorerpunkte in einer einzigen Saison in der Franchisegeschichte der Quebec Nordiques/Colorado Avalanche. Er hat damit Peter Stastny (124) überholt – und jagt ihn weiter. Denn Stastny hält mit 139 Punkten aus der Saison 1981/82 auch den Franchiserekord. Acht Partien bleiben MacKinnon noch, um ihn einzuholen. MacKinnon ist jetzt auch der dritte Spieler der Franchisegeschichte, dem 80 Vorlagen in einer Saison gelangen. Stastny hatte 93 (1981/82) und 81 (1985/86), Peter Forsberg kam 1995/96 auf 86. Zumindest die Marke des Schweden sollte er bis zum Ende der regulären Saison noch knacken.

„Wir haben ein richtig gutes Spiel gegen eins der besten Teams der Liga abgeliefert“, sagte MacKinnon. Es sei schwierig, gegen Nashville zu spielen. „Und wir haben einen guten Job gemacht. Wir haben uns ein paar Fehler erlaubt, und sie haben sie genutzt. Aber es war nicht so, als ob sie uns an die Wand gespielt hätten. Für mich hat es sich so angefühlt, als ob wir schon früh viele Chancen herausgespielt haben. Also mussten wir nur bei unserem System bleiben.“

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Für die Predators, bei denen Josi ohne Scorerpunkt blieb, war es die zweite Niederlage in Folge, nachdem sie 18 Spiele in Folge einen Punkt geholt hatten (16-0-2). Komplett unzufrieden war man bei den Gästen aber nicht. „Um ehrlich zu sein, ich meine, wir haben ganz gut gespielt, speziell bei Fünf-gegen-Fünf. Wir haben es für sie richtig schwierig gemacht“, meinte Nyquist. Sein Team habe sich genügend Chancen herausgespielt, um sogar noch ein paar Treffer mehr zu erzielen. „Aber selbstverständlich verlieren wir die Partie in den Special Teams. Sie haben ein paar Mal in Überzahl getroffen, wir nicht. Also müssen Powerplay und Penalty Killing besser werden. Da verlieren wir das Spiel. Andernfalls denke ich, dass wir die Partie gewinnen.“

Colorado bleibt mit diesem Sieg in der Central Division weiterhin auf Platz zwei, drei Punkte hinter den Dallas Stars, die 3:0 bei den Seattle Kraken gewannen. Für Colorado stehen jetzt drei Auswärtspartien an, in Columbus, Minnesota und Edmonton. Nashville belegt nach der Niederlage mit 90 Punkten weiter den ersten Wild Card Platz in der Western Conference und hat drei Zähler Vorsprung auf die Los Angeles Kings. Für die Predators stehen jetzt zwei Heimspiele an, gegen die Boston Bruins und die St. Louis Blues.

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