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Tim Stützle hat in der Saison 2022/23 mächtig Eindruck hinterlassen. Der 21-Jährige aus Viersen ist zum Nummer-1-Center und zum Gesicht der Ottawa Senators aufgestiegen. Mit 90 Scorerpunkten (39 Tore, 51 Assists) in 78 Spielen legte er zudem ein Karriere-Jahr aufs Eis. Nach nunmehr 210 Karriere-Spielen in der NHL hat der 1,84 Meter große Linksschütze sogar eine bessere Punkteausbeute als der deutsche Superstar Leon Draisaitl (Edmonton Oilers) zum Beginn dessen Karriere. „Bei ihm sind nach oben keine Grenzen gesetzt“, ist sich Mitspieler Brady Tkachuk sicher.

Besser als Draisaitl? Tkachuk ist beeindruckt von Stützles steiler Entwicklung

Dem Vergleich mit Draisaitl weicht Stützle selbst immer gerne aus. Vergleicht man die beiden Mittelstürmer „made in Germany“ aber in ihren ersten 210 NHL-Spielen, schneidet Stützle (73-104-177) sogar besser ab als Draisaitl (56-98-154). Der siebeneinhalb Jahre jüngere Stützle ist zweifelsohne auf dem Weg, ein ultimativer Superstar in der NHL zu werden, glaubt auch Tkachuk: „Er ist besser, als viele Leute glauben. Draisaitl ist definitiv ein Spieler, zu dem er aufschaut. Beide kommen aus Deutschland und ich weiß, dass sie sich auch neben dem Eis gut verstehen. Ich glaube, dass bei Timmy nach oben keine Grenzen gesetzt sind. Man kann alleine in der ersten Woche zurück in Ottawa sehen, wie erwachsen er geworden ist und wie sehr er gewinnen möchte. Ich glaube, dass das auch den Rest des Teams ansteckt.“

Ein klarer Beleg dafür, dass Stützle in der Kabine mehr und mehr Verantwortung übernimmt. Auf dem Eis lässt sich seine Entwicklung in Scorerpunkten bemessen: Der Center wurde im Draft 2020 in der 1. Runde an 3. Stelle von den Senators ausgewählt und konnte seine Scoring-Ausbeute in den ersten drei NHL-Jahren stets steigern: 2020/21 waren es in 53 Spielen 29 Punkte (12-17-29), 2021/22 in 79 Spielen 58 Punkte (22-36-58) und 2022/23 in 78 Spielen 90 Punkte (39-51-90). Gelingt dem Senkrechtstarter nun die erste 100-Punkte-Saison seiner Karriere?

Stützles Top-5-Tore der Saison 2022/23

„Ich will nicht so hohe Erwartungen an ihn richtigen. Ich weiß, dass er an sich glaubt und auch ich glaube an ihn. Wenn es passiert, dass wäre das großartig“, so Tkachuk. „Alles, was für ihn zählt, ist zu gewinnen. Ich glaube, dass individueller Erfolg mit Team-Erfolg Hand in Hand geht. Wir alle wissen, dass er gut spielen wird, also wird er auch der Mannschaft helfen, Spiele zu gewinnen.“

Eine Frage der Konstanz?

Viel Lob kommt ebenso von Draisaitl: „Ich denke, dass er sehr talentiert ist und sehr gut skaten kann. Er hat viel Selbstvertrauen in sich und ist einfach ein talentierter Spieler“, sagt der Oilers-Stürmer. Ob Stützle der nächste Stern am NHL-Himmel wird? „Ja, das hoffe ich“, betont Draisaitl. „Es geht definitiv in diese Richtung. Es ist klar, dass die Konstanz darüber entscheidet, ob du ein Superstar bist oder nicht. Ich bin mir aber sicher, dass er dahin kommen wird.“

Was Draisaitl Stützle voraus hat, sind Spiele in den Stanley Cup Playoffs. Hier steht Draisaitl bereits bei 49 Partien (31-46-77), Stützle wartet noch auf seine Playoff-Premiere für Ottawa. Die Senators verpassten die Endrunde sechs Jahre in Folge (zuletzt 2016/17, 3:4 im Eastern Conference Finale gegen den späteren Stanley Cup Champion Pittsburgh Penguins). Entsprechend groß ist der Playoff-Hunger in der kanadischen Hauptstadt – und bei Stützle.

Talentewelle könnte mehr Deutsche in die Playoffs spülen

In der Vorsaison waren mit Draisaitl und Philipp Grubauer (Seattle Kraken) nur zwei Deutsche in den Playoffs vertreten. In diesem Jahr haben neben Stützle auch JJ Peterka (Buffalo Sabres) und Moritz Seider (Detroit Red Wings) gute Chancen, es in die Endrunde zu schaffen. Ein weiteres Zeichen für die positive Entwicklung des deutschen Eishockeys mit talentierten deutschen Spielern in der NHL, die in ihren Teams immer wichtigere Rollen einnehmen.

Draisaitls Top-5-Tore der Saison 2022/23

„Das ist überragend“, findet Draisaitl. „Es werden immer mehr Jungs hervorgebracht, die Schlüsselrollen in guten Mannschaften spielen. Genau das brauchen wir. Wir brauchen das auch über einen längeren Zeitraum. Ich freue mich schon auf ein Turnier, bei dem Deutschland alle seine besten Spieler aufstellen und bei dem auch ich mitspielen kann. Ich glaube, wir dürften ganz gut abschneiden…“

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