Stutzle1118

Vier Punkte hatten sich die Ottawa Senators bei der NHL Global Series 2023 in Schweden zum Ziel gesetzt, vier Punkte sind es geworden. Am Samstag zwangen sie in der Avicii Arena in Stockholm die Minnesota Wild mit 2:1 n.P. in die Knie. Am Donnerstag hatten sie sich an gleicher Stelle mit 5:4 n.V. gegen die Detroit Red Wings durchgesetzt. „Wir haben fest daran geglaubt und wie ich finde verdient die vier Punkte geholt“, lautete das Fazit von Tim Stützle nach dem Auftritt gegen die Wild.

Die Begegnung mit den Red Wings hatte der Angreifer der Senators mit einem spektakulären Treffer in der Overtime entschieden. Aus der Luft beförderte er den Puck volley in die Maschen. Das Video davon entwickelte sich in den sozialen Medien zum Renner. Den Hype darum bekam Stützle mit. „Ich wurde sehr viel markiert auf Instagram und habe etliche Storys gesehen. Aber viel wichtiger war, dass wir das Spiel gewonnen haben“, sagte er. Neben seinem Tor hatte der Deutsche noch zwei Assists zum Triumph beigesteuert.

Auf Sky Sport: Stützles unglaubliches OT-Tor

Gegen die Wild konnte sich Stützle dagegen nicht als Scorer in den Spielberichtsbogen eintragen. Ein Torschuss und eine Plus-Minus-Bilanz von +1 waren für ihn nach einer Einsatzzeit von 25:19 Minuten registriert. Im Penaltyschießen scheiterte er mit seinem Versuch im ersten Durchgang an Wild-Schlussmann Filip Gustavsson. „Ich war heute nicht gut genug. Ich habe irgendwie meine Beine nicht richtig gefunden und dazu noch Pech mit den Abprallern gehabt. Aber solche Spiele gehören dazu. Ein großes Lob gebührt unserem Torwart, der ganz stark gehalten hat. Er ist unser bester Mann gewesen“, urteilte Stützle über sich und Schlussmann Anders Forsberg.

Der Goalie der Senators entschärfte alle drei Penaltys der Wild und legte damit die Grundlage für seinen Eintrag in die NHL-Geschichtsbücher. Er ist der erste schwedische Goalie, der ein Spiel der regulären Saison in seinem Heimatland gewonnen hat. Josh Norris trug mit dem einzigen verwerteten Sololauf ebenfalls ein Scherflein dazu bei.

In den ersten zwei Dritteln gegen Minnesota taten sich die Senators schwer. Gute Chancen blieben Mangelware. Durch einen Treffer des Österreichers Marco Rossi lagen sie mit 0:1 hinten. Doch Erik Brannstrom rettete Ottawa mit dem 1:1-Ausgleich in der letzten Periode in die Verlängerung. Nachdem in der Zusatzschicht kein Tor gefallen war, hatten die Senators im Penaltyschießen dank ihres Torwarts und eines guten Moves von Norris das bessere Ende für sich.

Dabei kam eine Tugend zum Tragen, auf die Stützle vor der Partie ausdrücklich hingewiesen hatte. „Das Spiel gegen Detroit hat gezeigt, welche positive Mentalität wir haben und dass wir uns von Rückschlägen nicht umwerfen lassen. Nachdem die Red Wings zum 4:4 ausgeglichen hatten und wir unseren Vier-Tore-Vorsprung los waren, lag das Momentum nicht bei uns. Trotzdem sind wir zurückgekommen und haben gewonnen. Das zeigt, dass wir eine starke Mannschaft sind und dagegenhalten können.“

Tim Stützle spricht über OT-Sieg in Stockholm

Senators-Angreifer Mathieu Joseph pries nach dem Sieg gegen Minnesota die Qualitäten von Stützle. „Er kreiert Chancen aus dem Nichts. Es macht unheimlich Spaß mit ihm, weil man weiß, dass man viel Puckbesitz hat und zu guten Möglichkeiten kommt, wenn er auf dem Eis steht. Er ist noch sehr jung und hat in dieser Saison auch in der Defensive seine Fortschritte gemacht. Mit meiner eher defensiv orientierte Spielweise bin ich in den letzten Spielen die ideale Ergänzung für ihn gewesen“, ließ er verlauten.

Die zwei Erfolge bei der Global Series in Schweden verleihen den Senators nach Ansicht von Joseph zusätzliche Energie für die kommenden Aufgaben. „Die vier Punkte mitzunehmen ist großartig für uns und stärkt unser Selbstvertrauen.“

Der Sieg gegen die Wild war Ottawas dritter doppelter Punktgewinn hintereinander. Nach 15 Begegnungen haben sie 16 Zähler (8-7-0) auf dem Konto.

Nach dem Rückflug aus Schweden haben die Senators die Gelegenheit, sich von den Strapazen der Reise und der Zeitumstellung zu erholen. Die nächste Partie findet erst am Freitag vor eigenem Publikum gegen die New York Islanders statt (7:30 p.m. ET; NHL.tv; Sa. 1:30 Uhr MESZ).

Stützle freut sich auf die kurze Atempause. „Für uns war es wie für alle anderen beteiligten Mannschaften auch kein einfacher Trip. Wir müssen nun erstmal den Fokus darauf legen, uns zu regenerieren und fürs nächste Spiel bereit zu sein“, betonte er.

Verwandte Inhalte