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Der Auftakt der Global Series 2023 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm bot eine Menge Spektakel. Einen großen Anteil daran hatte der deutsche Center Tim Stützle von den Ottawa Senators, der beim 5:4-Sieg n.V. gegen die Detroit Red Wings den extravaganten Schlussakkord spielte.

„Das war unglaublich“: Stützle entscheidet das Spiel spektakulär

75 Schüsse, neun Tore und eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Das erste Spiel bei den Global Series 2023 am Donnerstag in der Avicii Arena in Stockholm hob das Publikum mehrfach aus den Sitzen. Die Senators legten vor wie die Feuerwehr und führten bereits mit 4:0. Dann aber feierten die Red Wings ein umjubeltes Comeback, kamen auf 4:4 zurück, verloren trotz eines Schussvorteils von 41:34 aber mit 4:5 in der Verlängerung.

Den Siegtreffer erzielte der Deutsche Tim Stützle, der den Puck spektakulär aus der Luft abnahm und ins Tor hämmerte. „Ich habe nie Baseball gespielt“, grinste Stützle hinterher. „Ich hatte Glück, wusste dass nicht mehr viel Zeit auf der Uhr war, und habe einfach versucht, den Puck aufs Tor zu bekommen. Es war auch ein toller Pass von Drake Batherson.“

„Das war unglaublich“, staunte auch Ottawas Kapitän Brady Tkachuk.

Doch schon in den Minuten zuvor sorgte der 21-Jährige aus Viersen für das eine oder andere Zuckerl: Im ersten Drittel verzückte er an der eigenen blauen Linie mit einem Spin-O-Rama-Move und legte das zwischenzeitliche 2:0 artistisch vor. Zunächst viel Stützle nach vorne aufs Eis, rappelte sich aber auf und spielte gedankenschnell einen Rückhand-Querpass von links auf den zweiten Pfosten, wo Brady Tkachuk nur noch einschieben musste (10.).

„Tkachuk zieht zum Tor und stoppt, was nicht viele Spieler können. Ich habe gesehen, dass er dort lauert und habe versucht, alles zu geben, um den Puck zu ihm zu spielen“, so Stützle. „Ich habe gesehen, dass jemand zum zweiten Pfosten kommt, und hätte nicht damit gerechnet, dass der Puck durchkommt.“

Die Tim-Stützle-Show

Überhaupt bestach Stützle durch seine Leichtigkeit, Spielfreude und viel Eiszeit (25:57 Minuten). In der Reihe neben Brady Tkachuk und Claude Giroux brachte es der Nummer-1-Center auf drei Scorerpunkte (1-2-3) und vier Torschüsse. 

Sehr zur Freude der zahlreichen deutschen Fans in Schweden, die mit Stützle-Trikots erschienen waren und ihren Lieblingsspieler bei den Starting-Six lautstark feierten.

„Bei den Starting-Six habe ich mich auf nichts fokussiert und war schon aufs Spiel fokussiert“, sagte Stützle, der mit einem breiten Grinsen auf dem Videowürfel zu sehen war. „Es war super. Ssehr viele deutsche Fans waren hier und ich habe immer, wenn ich aufs Eis gekommen bin gehört, dass Zuschauer auf Deutsch gerufen haben. Es hat Spaß gemacht, so nahe an zu Hause zu spielen. Viel wichtiger war aber, dass wir die zwei Punkte geholt haben.“

Reihenkollege Tkachuk schnürte einen Doppelpack (6., im Powerplay; 10.), Jake Sanderson (14.) und Josh Norris (22.) waren für die Senators erfolgreich. Nach einer effektiven Vorstellung im ersten Drittel sowie vier Gegentoren im zweiten Drittel, stabilisierte sich Ottawa im Schlussabschnitt (12:5 Tore) und machte in der Overtime alles klar.

„Es war sehr laut am Ende und für alle ein tolles Erlebnis“, strahlte Stützle hinterher und war auch mit seiner Gala-Vorstellung zufrieden: „Im ersten Drittel habe ich gut gespielt, danach habe ich ein wenig meine Beine verloren und mich nicht so gut gefühlt. Im dritten Drittel ging es darum, viel im System und einfach zu spielen. In der Overtime hatte jeder einen Extra-Schub bekommen und wollte dieses Spiel gewinnen.“

Direkte Duelle gegen Seider

Über 64:58 Minuten stand Stützle auch des Öfteren seinem Freund und Landsmann Moritz Seider gegenüber (29:53 Minuten Eiszeit, sieben Checks, +1). „Gegen Mo zu spielen ist immer schwer. Er ist ein super-stabiler Defensivverteidiger, der heute oft gegen meine Reihe gespielt hat“, so Stützle. „Er hat uns zwischenzeitlich gut aus dem Spiel genommen.“

Nach zwei Siegen in Serie fassen die Senators Nummer 3 ins Auge. Die Möglichkeit dazu hat Ottawa erneut im Rahmen der Global Series am Samstag (17 Uhr MEZ) gegen die Minnesota Wild.

„Wir wollen jetzt schlafen, vielleicht mit den Jungs noch ein bisschen abhängen, morgen hart trainieren und dann geht es am Samstag weiter“, sagt Stützle. „Wir müssen bereit sein und wollen die nächsten zwei Punkte holen.“