Crosby und Letang schätzen Erlebnisse in Stockholm

Sidney Crosby, Evgeny Malkin und Kris Letang erreichten mit den Pittsburgh Penguins über die letzten zwei Jahrzehnte alles, was ein Spieler in der NHL erreichen kann. Drei Mal holten sie gemeinsam den Stanley Cup, ganz zu schweigen von zahlreichen individuellen Auszeichnungen. Crosby gewann mit der kanadischen Nationalmannschaft sogar noch Gold bei den Olympischen Spielen und der WM und ist nun das einzige Mitglied des Triple Gold Clubs, das alle drei Titel als Kapitän gewann.

Doch auch wenn man den drei Veteranen auf dem Eis ihr Alter kaum anmerkt, wird der Zahn der Zeit selbst vor ihnen nicht halt machen. Im Alter von 38 und 39 Jahren wird das Ende dreier großer Karrieren nicht mehr weit entfernt sein. Umso schöner, dass sie mit den Penguins nun nochmal die Chance kriegen, eine weitere besondere Erinnerung mitzunehmen. Am 14. und 16. November treten sie bei der NHL Global Series 2025 in Stockholm gegen die Nashville Predators an. Selbst der Trainer der Predators, Andrew Brunette, betonte die Klasse und die Bedeutung des Trios.

„Ich habe sie über die Jahre genug beobachtet“, sagte Brunette. „Das sind seit langer Zeit besondere Spieler. Ich habe noch gegen sie gespielt, das zeigt, wie lange sie schon dabei sind. Sie haben alles erreicht und als Fan, vielleicht nicht als Trainer, ist es gut, sie so wiederbelebt zu sehen. Die Penguins waren lange ein unglaubliches Franchise. Sie hatten Ikonen in der Mannschaft, von Mario Lemieux bis zu Sid und Geno. Das ist super für unseren Sport und es ist gut für unsere Mannschaft, gegen sie zu spielen. Wenn man gegen einige der besten Spieler aller Zeiten antreten kann, ist das immer eine besondere Erinnerung.“

Für die Stars des Teams ist es keine neue Erfahrung in Schweden zu spielen, auch wenn die Erinnerung an ihren letzten Ausflug nach Skandinavien in einiger Ferne liegt. Die Penguins waren bereits zu Beginn der Saison 2008/09 einmal im hohen Norden.

„Das hat Spaß gemacht“, erinnerte sich Letang. „Es war anders. Das war nicht mitten in der Saison, sondern im Training Camp und es war ein etwas längerer Trip. Aber es war schön. Wir haben etwas über die Kultur und das Essen gelernt und hatten unsere Abenteuer in der Stadt. Das hat echt Spaß gemacht.“

Crosby stand damals vor seiner vierten NHL-Saison, Malkin vor seiner dritten und Letang hatte gerade seine erste volle Spielzeit hinter sich. Es war der Auftakt einer Saison, die eine neue Ära für Pittsburgh einläuten sollte, denn am Ende gewannen sie zum ersten Mal seit 1992 wieder den Stanley Cup. Die Erfolgsgeschichte begann in Stockholm mit einem Duell mit den Ottawa Senators.

„Ich erinnere mich an die Vorfreude“, ließ Crosby wissen. „Ich glaube, LA hatte im Jahr davor in London gespielt. Das war also noch ein recht neues Konzept. Es war cool, ein Teil davon zu sein. Ähnlich wie beim Winter Classic, das war etwas, was es vorher nicht gab. Es war eine großartige Erfahrung für eine Woche hier zu sein. Es hat Spaß gemacht, gegen Ottawa zu spielen. Das war eine gute Woche zum Start der Saison.“

Doch auch nach all den Erfolgen und der Erfahrung von zusammengerechnet 3777 NHL-Spielen, sind solche Momente für drei der prägenden Spieler ihrer Generation alles andere als selbstverständlich.

„Ja, man schätzt diese Momente mehr, wenn man älter wird“, bestätigte Letang. „Man weiß nie, wie lange man in der Liga spielt. Ob es ein Winter Classic ist oder so ein Trip nach Europa, man will diesen Moment genießen.“

Dass sich Crosby, Malkin und Letang bewusst sind, wie schnell eine Karriere zu Ende sein kann und wie wertvoll diese Momente sind, ist nur zu verständlich. Alle drei verpassten während ihrer Zeit in Pittsburgh eine beachtliche Anzahl an Spielen aufgrund von Verletzungen. Trotzdem gelang ihnen eine Laufbahn, an deren Ende ein Platz in der Hockey Hall of Fame praktisch sicher ist. Doch noch ist das Ende nicht gekommen und Crosby freut sich über jeden weiteren Tag und jede weitere Erinnerung.

„Als wir angefangen haben, hatten wir gleich das Winter Classic unter freiem Himmel und wir sind hierher gekommen“, erklärte er. „Da dachte man, dass das alle paar Jahre so läuft. Das klappt nicht immer so... Jetzt, wo wir älter sind und eine andere Erfahrung haben, bedeutet es viel, diese Gelegenheit zu haben.“

Während Crosby nach dem Gastspiel 2008 noch mit der Nationalmannschaft auf europäischem Eis antrat, ist es für Letang das erste Spiel auf europäischem Eis seit jener Begegnung mit den Senators vor 17 Jahren. Das Erlebnis damals hinterließ aber offenbar einen bleibenden Eindruck.

„Das ist immer gut“, freute sich Letang. „Das ist ein Trip, der es dem Team erlaubt mehr Zeit miteinander zu verbringen und einander kennenzulernen, ob Mitspieler oder Mitarbeiter... Es macht immer Spaß in Europa zu spielen. Das ist eine andere Stimmung, wie beim Fußball. Nicht wie in Amerika. Das macht immer Spaß, die Atmosphäre ist eine ganz andere.“