111225 nsh roman josi

Viele Fans der Nashville Predators schauten sich das Training des Teams in der Hovet Arena in Stockholm an. Auch Maskottchen Gnash hat die Reise nach Skandinavien für die zwei Spiele im Rahmen der 2025 NHL Global Series Sweden presented by Fastenal mitgemacht. Einer fehlte jedoch bei der Übungseinheit im Schatten des Globen: Roman Josi. Der Schweizer Kapitän der Predators hat verletzungsbedingt die Reise über den Atlantik erst gar nicht angetreten. Die Predators haben ihn wegen einer Oberkörperverletzung auf die Injured-Reserve-Liste gesetzt. Der Berner hat in acht Partien in dieser Saison ein Tor geschossen und vier vorbereitet.

Unabhängig von der Reise nach Schweden sei es hart, Josi nicht in der Aufstellung zu haben, meinte Predators-Coach Andrew Brunette bei der Pressekonferenz nach dem Training. „Er hat uns schon in der vergangenen Saison gefehlt. Von daher waren wir dankbar, dass wir ihn zu Beginn der Saison im Team hatten. Unglücklicherweise hat er sich jetzt wieder verletzt. Wir versuchen, ihn so schnell wie möglich wieder zurückzubekommen.“ Es sei sehr schade, dass Josi die Reise verpasse. Er wisse, dass ihm diese viel bedeutet hätte.

NSH@TOR: Josi schickt einen Handgelenksschuss durch den Verkehr und erzielt sein erstes Saison-Tor

Selbstverständlich ist der Trainer nicht der einzige, dem der Schweizer während den Tagen in Schweden fehlt. Die Teamkollegen sind sich einig: „Er sollte hier sein“, sagten sie unisono in die Aufnahmegeräte und Kameras der Journalisten. „Er ist ein enorm wichtiger Teil des Teams, nicht nur auf dem Eis, sondern auch abseits davon“, sagte beispielsweise Nicolas Hague. Als Stammspieler vermisse man den Kapitän, aber auch, da die Reise nach Schweden eine gute Möglichkeit sei, als Mannschaft in einer schwierigen Phase enger zusammenzurücken. „Er hat uns Glück gewünscht. Für mich ist es das erste Mal, dass ich bei so etwas dabei bin. Es ist eine gute Möglichkeit, für uns wieder in die Erfolgsspur zu kommen.“

Die Nashville Predators bleiben auch in dieser Saison bislang hinter den hochgesteckten Erwartungen zurück. Die Mannschaft ist nach 18 Spielen Vorletzter der Western Conference. 14 Punkte (5-9-4) sind die magere Ausbeute. Lediglich die Calgary Flames sind mit zehn Punkten schlechter. Beim Blick auf die Statistik wird klar, woran es in der Hauptstadt der Country Musik hapert. Nashville hat mit 46 Toren eine der schlechtesten Sturmformationen der NHL, belegt hier lediglich Rang 25. Noch gar nicht zu ihrem Rhythmus gefunden hat zudem die Verteidigung: 65 Gegentore - damit ist man gemeinsam mit den Toronto Maple Leafs auf dem letzten Platz in der Liga. Dazu kommt ein Powerplay, das mit 17,5 Prozent Erfolgsquote noch die entscheidende Durchschlagskraft vermissen lässt. Lediglich das Penalty Killing genügt mit 80,7 Prozent höheren NHL-Ansprüchen.

Gerade in solch einer Situation bräuchte das Team seinen Kapitän - auf dem Eis und auch abseits davon. „Es ist brutal und traurig. Ich hoffe, dass danach seine Verletzungsmisere vorbei ist. Er ist ein toller Anführer. Wir vermissen ihn auf dem Eis, aber auch in der Kabine. Er ist der Kopf des Teams und der Organisation“, sagte Michael McCarron. Ähnlich drückte es auch Jonathan Marchessault aus: „Man kann ihn nicht eins zu eins ersetzen. In einer Situation wie dieser hätten wir ihn selbstverständlich gerne bei uns gehabt. Es ist ein Faktor, dass er nicht da ist. Aber das ist die Realität, in der wir leben.“ Er hoffe, dass sein Teamkollege so schnell wie möglich wieder gesund werde. „Wir haben derzeit als Team nicht die Erfolgserlebnisse, die wir gerne hätten. Aber wir arbeiten hart. Und die Stimmung im Team ist gut.“ Er habe die Trainingseinheit in der Hovet Arena vor all den Fans und mit den Anfeuerungsrufen genossen. „Es macht Spaß, dass wir zu unseren Anhängern auch in Europa kommen. Das hilft uns, Eishockey weiter wachsen zu lassen. Und es ist gut, zu lernen, wo die Teamkollegen aufgewachsen seien. Filip Forsberg und Adam Wilsby seien sehr gute Fremdenführer. Forsberg bezeichnete seinen Kapitän als „einen der Spieler, die einer Partie eine andere Richtung geben können“.

Begeistert von der Reise nach Schweden ist auch Steven Stamkos. Der Routinier hat schon gute Erfahrungen mit Touren nach Skandinavien gemacht. In der Saison 2019/20 spielten die Tampa Bay Lightning ebenfalls in Stockholm. Am Ende stand der Stanley Cup Sieg, weshalb „Stockholm“ auch auf dem Stanley Cup Ring zu finden ist. „Wir haben es damals als Sprungbrett in Sachen Zusammenhalt genutzt“, erinnert sich Stamkos. Die beiden Siege hier seien enorm wichtig gewesen. Von da an sei es nur noch aufwärts gegangen. „Man weiß nie, was es einem bringen kann.“

Schon alleine deswegen wünsche er sich, dass Josi hier sein könne. „Man will selbstverständlich, dass das komplette Team bei solch einer Reise dabei ist. Aber das ist die Natur unseres Geschäfts. Wir vermissen ihn definitiv. Er ist einer der nettesten Jungs, denen man über den Weg laufen kann - typisch Schweizer eben“, sagte er mit einem Lächeln. Er sei ein großartiger Kapitän, ein großartiger Teamkollege. „Hoffentlich ist er bald wieder zurück.“

Verwandte Inhalte