Alain Emery, Claude Emery,

Als der Schweizer Alain Emery vor sechs Jahren nach einem passenden Geschenk für den 70. Geburtstag seines Vaters Claude sucht, fasst er ein besonderes Event ins Auge: die NHL Global Series Challenge 2018 in Bern. Als Protagonisten angekündigt sind die New Jersey Devils mit einem vielversprechenden Talent namens Nico Hischier in ihren Reihen und die Lokalmatadoren des SCB. Vater und Sohn Emery sitzen im Publikum, als die Hausherren ihrem Gast aus der NHL alles abverlangen und nur knapp mit 2:3 den Kürzeren ziehen. Seitdem sind die beiden regelmäßig bei der NHL Global Series dabei, so auch am vergangenen Freitag und Samstag in Prag.

Marc Streit

Der Spielplan will es, dass sie dabei erneut die Devils zu sehen bekommen. Inzwischen ist Hischier bei der Mannschaft zum Kapitän aufgestiegen. Und mit Timo Meier und Jonas Siegenthaler zählen zwei weitere Schweizer zur Stammbesetzung der Vertretung aus Newark. Für die Emerys ein Grund mehr, sich die beiden Partien der Devils gegen die Buffalo Sabres anzusehen.

Hischier schätzen die zwei ganz besonders. „Ich finde, dass er einer der besten Zwei-Wege-Stürmer ist, die es gibt“, sagt Alain Emery im Gespräch mit NHL.com/de. Seine Sympathie für den Mannschaftsführer der Devils hat nicht nur sportliche, sondern auch geografische Gründe. Der 42-Jährige lebt in Sion im Wallis. Das ist die Region, in der auch der Spielführer der Devils geboren und aufgewachsen ist.

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Neben Hischier mag Alain Emery auch Roman Josi, den gebürtigen Berner und Kapitän der Nashville Predators. „Er ist eine der komplettesten Verteidiger in der Liga“, lautet seine Einschätzung.

Obwohl er grundsätzlich mit allen Schweizern und deren Klubs in der NHL sympathisiere, schlage sein Herz speziell für eine Mannschaft, in der momentan kein Eidgenosse im Kader steht. „Mein NHL-Lieblingsteam sind die Montreal Canadiens. Ich war ein paar Mal drüben, als Sven Andrighetto dort gespielt hat“, erzählt Alain Emery.

Der Name Andrighetto ist auch für Claude Emery das Stichwort. „Sein Skating und seine Spielweise begeistern mich“, sagt er. Doch ein wenig hat es sich der Stürmer der ZSC Lions mit den Emerys verdorben. Das liegt daran, dass er entscheidenden Anteil besaß, dass nicht „ihr“ Lausanne HC, sondern die Zürcher in diesem Jahr die Meisterschaft in der Schweiz gewannen.

Ihre Leidenschaft für den LHC ist gleich aus mehreren Gründen nachvollziehbar. Claude Emery ist in Lausanne zu Hause und auch seine Söhne Alain und Laurent sind dort großgeworden.

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Claude und Alain Emery sind zwar große Eishockeyfans, aber haben ihn nie auf hohem Niveau praktiziert. Ganz anders Laurent Emery. Er jagte in der ersten Dekade der 2000er-Jahre als Profi in der damaligen Nationalliga A dem Puck nach. Für welche Mannschaft? Natürlich den LHC, aber auch den EV Zug. Darüber hinaus war der Verteidiger noch in der Nationalliga B für den HC Ajoie, den HC La Chaux-de-Fonds und die Basel Sharks aktiv.

In der Saison 2004/05 stand Laurent Emery in der obersten Schweizer Spielklasse sogar mit Martin St. Louis, dem heutigen Trainer der Canadiens, auf dem Eis. Der ging seinerzeit wegen des Lockouts in der NHL seinem Job in Europa nach. Dieser Umstand erklärt das Faible seines Bruders Alain für das Team aus Montreal.

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Vater Claude hat dagegen keinen Favoriten unter den aktuell 32 NHL-Vertretern. „Ich erfreue mich einfach am schönen Spiel“, schildert er. Die erste Begegnung mit Mannschaften aus der Beletage des nordamerikanischen Eishockeys hatte er 1959, als sich die Boston Bruins und die New York Rangers bei einem Freundschaftsspiel in Genf gegenüberstanden. „Die Spieler trugen damals noch keine Helme und das Tempo war längst nicht so hoch wie heutzutage“, erinnert sich der 76-Jährige.

Bei der Weltmeisterschaft 1961 in der Schweiz hatte die kanadische Nationalmannschaft ihr Quartier in einem Hotel in der Nachbarschaft von Claude Emery in Lausanne bezogen. Dieses Ereignis verlieh seiner Eishockey-Begeisterung einen zusätzlichen Schub.

Ihr schönstes Erlebnis bei der Global Series hatten die Emerys nach eigenem Bekunden im Jahr 2019. In jenem Jahr gastierten die Philadelphia Flyers in Lausanne. Der LHC wuchs beim Aufeinandertreffen mit dem NHL-Team in der Vaudoise Arena über sich hinaus und bezwang den hohen Favoriten mit 4:3. „Dieses Spiel werden wir nie vergessen“, schwärmt Alain Emery.

Im vergangenen Jahr reisten die Emerys nach Stockholm, um sich das Match zwischen den Ottawa Senators und den Detroit Red Wings anzusehen. Und dieses Jahr konnten sie gleich zwei Siege der Devils mit ihren drei Schweizern bejubeln. Das war ein weiterer Höhepunkt der speziellen Vater-und-Sohn-Trips in die Welt der NHL.

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