Die New York Rangers haben einen Lauf und unterstrichen ihre aufsteigende Form mit einem 5:0-Heimsieg gegen die Ottawa Senators am Dienstagabend im Madison Square Garden. Torwart Igor Shesterkin feierte einen 20-Save-Shutout und behielt in zwei aufeinanderfolgenden Spielen eine weiße Weste. Die Rangers punkteten in jedem ihrer letzten neun Spiele (6-0-3) und meldeten sich eindrucksvoll konstant im so engen Playoff-Rennen in der Eastern Conference zurück.

Shesterkin unüberwindbar

Seit 164:03 Minuten hat Shesterkin kein Gegentor mehr kassiert. Dies ist die zweitlängste Shutout-Serie seiner NHL-Karriere. Seinen Bestwert hatte der 29-jährige Torwart in der Vorsaison aufgestellt (166:30 Minuten vom 4. bis 14. März 2024). Am Samstag hatte der Russe alle 27 Schüsse gegen die Columbus Blue Jackets abgewehrt (1:0 n.P.). Für seinen dritten Saison-Shutout ließ er 20 Saves gegen die Senators folgen. Es ist bereits das fünfte Mal in seiner NHL-Karriere, dass Shesterkin zwei weiße Westen hintereinander behielt. In der Franchise-Geschichte der Rangers kommen nur Lorne Chabot (sechsmal) und Ed Giacomin (fünfmal) auf eine solch hohe Anzahl.

OTT@NYR: Shesterkin zeigt 20-Save-Shutout beim 5:0 der Rangers gegen die Senators

„Wir haben heute großartig gespielt“, freute sich Shesterkin. „Defensiv war es eines unserer besten Spiele in der gesamten Saison. Offensiv auch. Wir haben den Gegner auf den Außen gehalten, haben ihnen in der neutralen Zone nicht viel gegeben. Sie konnten den Puck einfach nur wegschießen. Wir waren immer und überall einen Schritt schneller.“

Dadurch schaffte es New York, die Gäste aus Ottawa auf 20 Schüsse zu limitieren (10:5 im ersten, 10:7 im zweiten, 9:8 im dritten Drittel). Hinzu kamen 17 geblockte Schüsse. Die beiden Verteidiger Adam Fox und Braden Schneider kamen auf jeweils drei, die Stürmer Mika Zibanejad und Will Cuylle auf je zwei Blocks.

„Das war richtig gut und ziemlich konstant“, freute sich Rangers-Trainer Peter Laviolette. „Ich denke, dass wir heute von Anfang an defensiv sehr stark waren und im ersten Drittel in Führung gehen konnten. Auch wenn einige Dinge nicht so gelaufen sind, wie wir uns das vorgestellt haben, sind wir konzentriert geblieben und haben in der Verteidigung solide gespielt."

Kaliyev hat eine gute Idee - Erster Saisontreffer für Rempe

Die Führung besorgte Top-Talent Alexis Lafreniere mit einem Rückhand-Abstauber aus der Nahdistanz (19.). Kurz nach Wiederbeginn traf Arthur Kaliyev mit einem frechen Schuss aus spitzem Winkel von rechts ins Torwarteck (22.). „Ich habe gesehen, dass ein Schuss geblockt wurde und plötzlich lag der Puck vor mir. Ich habe mir gedacht: ‚Warum versuche ich es nicht von hier?‘. Das war eine gute Idee“, sagte Kaliyev zu seinem zweiten Saisontreffer.

Im dritten Drittel machten es New York dann eindeutig: In einem Konterangriff zog Matt Rempe zum Tor und vollendete sehenswert mit der Rückhand zum 3:0 (44.). Sein erstes Saisontor hatte der 2,06-Meter-Hüne, der eigentlich eher fürs Grobe zuständig ist, in der eigenen Zone selbst eingeleitet.

„Sich cleverer in der Defensivzone zu verhalten ist eines der großen Baustellen, an denen ich gearbeitet habe“, berichtete Rempe. „Ich habe den Pass gesehen, dann selbst einen gespielt, nicht viel nachgedacht und bin durchgestartet. Ich habe ‚Eddy‘ (Adam Edstrom) angeschrien, dass er auf mich zurücklegen kann. Ich lege mir den Puck gerne auf die Rückhand, das habe ich schon immer gemacht, und es hat funktioniert.“

Mit zwei Powerplay-Treffern (2/4) setzten die Rangers noch die Kirsche auf die Sahnetorte: Artemi Panarin (50., 20. Saisontreffer) und Cuylle (51., 13. Saisontreffer) schraubten den Endstand auf 5:0.

OTT@NYR: Panarin sticht im Powerplay in den Slot und jagt den Puck zum 4:0 in den Winkel

Bei New York verbuchten 13 von 18 Spielern mindestens einen Scorerpunkt, Lafreniere (1-1-2) und Fox (0-2-2) waren die einzigen beiden Multi-Punkte-Spieler.

Senators frustriert

Bei Ottawa war der Frust hingegen groß. „Das war nicht gut genug, um zu gewinnen“, räumte Senators-Trainer Travis Green ein. „So einfach ist das. Wir haben recht gutes Hockey gespielt, waren aber nicht gut genug. Wir haben das ganze Spiel um den Puck gekämpft, sind aber nicht gut genug mit der Scheibe umgegangen.“

Ein wenig besorgniserregend ist Ottawas Torgefahr in den letzten Tagen: Die Senators blieben in vier der letzten zehn Spiele ohne eigenen Treffer. In elf der letzten 14 Partien gelangen Ottawa nur zwei Tore oder weniger. Gegen die Rangers blieb selbst der deutsche Superstar Tim Stützle ohne Torschuss bei 19:19 Minuten Eiszeit.

„Es ist heute nicht viel für uns gelaufen“, so Senators-Abwehrchef Thomas Chabot. „Zuletzt war das nicht das Hockey, das wir spielen wollen. Wir können aufgrund der Niederlage frustriert sein, müssen es aber auch realistisch sehen: Wir haben insbesondere auswärts gutes Hockey gespielt und müssen uns jetzt einfach auf das nächste Spiel konzentrieren.“

Spannendes Playoff-Rennen im Osten

Das Rennen um die begehrten Plätze für die Stanley Cup Playoffs 2025 bleibt insbesondere in der Eastern Conference unfassbar spannend. Die Rangers (23-20-4) konnten neun Spiele in Serie punkten (6-0-3) und haben den Rückstand auf einen Wildcard-Platz auf zwei Zähler verkürzt.

Die Senators (24-19-4) gingen erstmals nach sieben Spielen komplett leer aus (5-1-1), stehen aber nach wie vor auf dem ersten Wildcard-Rang im Osten.

New York bekommt es am Donnerstag (7 p.m. ET; Freitag, 1 Uhr MEZ; NHL.tv) mit den Philadelphia Flyers zu tun. Ottawa ist gleichzeitig bei den Boston Bruins gefordert.

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