Bedard und Wembanyama diskutieren über ihr Leben als Nummer-1-Pick

CHICAGO -- Connor Bedard und Victor Wembanyama sprachen darüber, warum sie ihre jeweilige Nummer gewählt haben.

Wembanyama sagte, er habe die Nummer 1 unter anderem deshalb gewählt, weil die San Antonio Spurs ihn beim NBA Draft 2023 mit dieser Nummer auswählten. Bedard, der von den Chicago Blackhawks beim NHL Draft 2023 als Nummer 1 ausgewählt wurde, sagte, er habe die Nummer 98 gewählt, „weil sie in der NHL zu der Zeit niemand hatte".

Wembanyama sagte zu Bedard: "Das Ziel ist es, diese Nummer legendär zu machen, weißt du. Wenn die Leute die Nr. 98 sehen, werden sie an dich denken."

Bedard und Wembanyama, die beide in ihrem Sport durchaus zu Legenden werden könnten, trafen sich letzten Monat in Chicago, um über die Erwartungen zu sprechen, die auf ihnen lasten, darüber, wie es war, die Nummer 1 zu sein, gegen ihre Idole zu spielen und vieles mehr.

Bedard und Wembanyama trafen sich am 20. Dezember, dem Abend vor dem Spiel von Wembanyama und den Spurs gegen die Chicago Bulls im United Center, in der Fifth Third Arena, dem Trainingszentrum der Blackhawks, zu einem Gespräch, einem freundschaftlichen Wettkampf außerhalb des Eises und einer Besichtigung der Einrichtungen. Sie sprachen über ihre Aufregung im Vorfeld des jeweiligen Draft, ihre Heimauftritte und ihre Erfahrungen im Eishockey und Basketball.

NHL Studios war vor Ort und hat das gesamte Treffen aufgezeichnet.

"Ich habe ihnen gesagt, so aufgeregt war ich vielleicht schon lange nicht mehr bei einem Interview", sagte Bedard nach dem Gespräch lachend. "Nein, es hat sehr viel Spaß gemacht. Wir haben darüber gesprochen, dass es selten vorkommt, dass man jemanden in der gleichen Situation hat, und seine Situation ist 100-mal so groß wie meine, wenn man bedenkt, wie groß alles in der NBA ist. Es war also ziemlich cool, seine Meinung zu hören und zu erfahren, was er denkt. Offensichtlich ist er ein besonderer Spieler und es war cool, ihn zu treffen.“

Bedard, ein Center, von dem die Blackhawks am Montag bekannt gaben, dass er wegen eines Kieferbruchs, den er sich bei der 2:4-Niederlage gegen die New Jersey Devils am 5. Januar zugezogen hatte, noch mindestens sechs Wochen ausfallen wird, führt Chicago und alle NHL-Neulinge mit 33 Punkten (15 Tore, 18 Assists) in 39 Spielen an.

Wembanyama, ein Stürmer/Center, führt die Spurs und alle NBA-Neulinge mit durchschnittlich 20,4 Punkten, 10,1 Rebounds und 3,1 Blocks pro Spiel an.

Von Bedard und Wembanyama wird erwartet, dass sie ihren jeweiligen Vereinen zu einer Rückkehr zum Erfolg verhelfen. Die Blackhawks gewannen den Stanley Cup in den Jahren 1934, 1938, 1961, 2010, 2013 und 2015; die Spurs gewannen die NBA-Meisterschaft in den Jahren 1999, 2003, 2005, 2007 und 2014.

Wembanyama, der am 4. Januar 20 Jahre alt wurde, wuchs in Frankreich auf und wurde als erster französischer Spieler und zweiter Europäer mit der Nummer 1 in der NBA gedraftet (Andrea Bargnani, 2006, Toronto Raptors).

"Für mich ist es in Frankreich manchmal fast verboten, von der NBA zu träumen, wenn man jung ist, weil es fast niemand schafft", sagte Wembanyama.

Bedard, 18, sagte, dass „jeder in Kanada in der NHL spielen will, aber wenn man jung ist, ist die NBA eine Art Fantasie".

Bedard gilt als der nächste Generationsspieler der NHL und als Erbe von Connor McDavid, der im NHL Draft 2015 von den Edmonton Oilers als Nummer 1 ausgewählt wurde und bereits dreimal die Hart Trophy als wertvollster Spieler der Liga (2017, 2021 und 2023) und fünfmal die Art Ross Trophy für die meisten Punkte in der NHL (2016-17, 2017-18, 2020-21, 2021-22, 2022-23) gewonnen hat.

Einer der Höhepunkte des Treffens war, als Wembanyama Bedard die Geschichte erzählte, wie er in der dritten Klasse beim Hallenhockey ein Torhüter-Tor schoss.

Bedard erzählte Wembanyama, dass er in der dritten bis siebten Klasse Basketball gespielt habe und "nicht sehr gut", aber dass er im Hockey "ziemlich gut" gewesen sei.

Nach ihrem Gespräch tauschten Bedard und Wembanyama ihre Trikots aus und machten sich auf den Weg nach oben zu einem freundschaftlichen Slapshot-Wettbewerb. Der 2,23 m große Wembanyama benutzte den Schläger des Blackhawks-Verteidigers Louis Crevier, der 2,03 m groß ist.

"Für das erste Mal war es ziemlich gut", sagte Bedard über den Schuss von Wembanyama. "Es ist schwer, wenn man etwas noch nie gemacht hat. Aber es ist schon lustig, zu sehen, wie er die NBA dominiert und dann versucht, einen Puck zu schießen. Das ist immer lustig."

Bedard hatte gehofft, mit Wembanyama Sprungwürfe vergleichen zu können, aber dazu kam es nicht.

"Das war meine erste Frage: 'Spielen wir H-O-R-S-E oder so etwas in der Art?'" sagte Bedard. "Das hätte sehr viel Spaß gemacht. Aber offensichtlich gibt es hier keinen Court."