Deutschland – Lettland 2:6 (0:3/1:2/1:1)
Lettland feierte einen überraschenden 6:2-Sieg gegen Deutschland in der Gruppe A und wahrte damit die Hoffnungen auf den Einzug ins Viertelfinale. Deutschland hat sein Schicksal jedoch noch selbst in der Hand. Allerdings benötigen die Jungs von Trainer Tobias Abstreiter gegen Kanada am Sonntag einen Punkt, weil sonst der direkte Vergleich mit den punktgleichen Lettland und Finnland gegen sie spricht. Für die Letten ist die Vorrunde beendet. Deutschland müsste erstmals seit 2020 wieder in die Relegation, die in diesem Jahr in nur einem Spiel am 4. Januar um 11 Uhr MEZ ausgetragen wird.
Lettland hat sich die drei Punkte durch großen Einsatz redlich verdient und ging im ersten Drittel mit 3:0 in Führung, während die Deutschen nicht ins Spiel fanden. Die lettischen NHL-Auswahlspieler zeigten sich von ihrer besten Seite: Sandis Vilmanis (Florida) erzielte zwei Treffer und einen Assist, während Dans Locmelis (Boston) drei Assists beisteuerte.
Die Torschüsse fielen mit 28:23 zugunsten Lettlands aus. Bislang hatte die Mannschaft von Trainer Artis Abols in Göteborg einen schlechten Lauf, denn in die ersten drei Spiele endeten mit einem Torverhältnis von 0:20.
Eriks Mateiko gelang schließlich der Durchbruch nach 2:46 Minuten. Der Stürmer der Saint John Sea Dogs kam von der Bank, nahm einen Pass von Darels Uljanskis an und schoss den Puck vom linken Bullykreis durch die Beine von Torwart Philipp Dietl.
Der lettische Goalie Deivs Rolos vereitelte eine der wenigen deutschen Chancen von Veit Oswald, ehe Rodzers Bukarts mit einem Heber im Powerplay bei 9:06 Minuten auf 2:0 erhöhte. Ähnlich das nächste Tor. Kurz nachdem Rolovs Julian Lutz mit einer schönen Parade abwehrte, baute Peteris Bulans die lettische Führung mit einem Schuss durch den Verkehr auf drei Tore aus (13:23). Die deutschen Junioren waren sichtlich geschockt.
Im zweiten Drittel verpatzten die Deutschen ihr erstes Powerplay. Doch kurz darauf verkürzte Samuel Schindler mit einem satten Schuss auf 3:1 (26:30). Wer dachte, dass es jetzt eine Wendung im Spiel geben würde, sah sich getäuscht. Nach 30:46 Minuten stellte Rainers Darzins den lettischen Drei-Tore-Abstand wieder her. Die Deutschen leisteten sich einige Undiszipliniertheiten, die in Strafzeiten mündeten. Gerade als eine Zwei-Mann-Überzahl endete, verwandelte Vilmanis einen harten One-Timer zum 5:1 (37:44).
Vilmanis beendete den Abend von Dietl mit einem schönen Angriff auf das Tor zum 6:1 nach 46:46 Minuten im dritten Drittel. Abstreiter wechselte für den Rest des Drittels den Ersatzmann Matthias Bittner ein. Julius Sumpf bereitete das zweite deutsche Tor vor, das Norwin Panocha erzielte. Doch Deutschland kam nicht mehr heran. Oswalds fünfminütige Strafe wegen eines Checks von hinten gegen Locmelis beendete jede Chance auf ein Comeback-Wunder.
„Das war nicht das Spiel, das wir uns vorgestellt haben und wir haben auch nicht die Dinge getan, die wir uns vorgenommen hatten", stellte Abstreiter ernüchtert fest. "Schon der Start ins Spiel war nicht gut und wir sind zu keinem Zeitpunkt richtig ins Rollen gekommen. Uns ist es nicht gelungen, uns durchzusetzen, Zweikämpfe zu gewinnen und so entscheidend vor das gegnerische Tor zu kommen. Da waren uns die Letten voraus und wir haben überdies noch einige unnötige Strafzeiten genommen, die uns Energie gekostet haben. Wir werden alles dafür tun, morgen eine gute Leistung gegen Kanada zu zeigen. Dafür müssen die Jungs verstehen, die einfachen Dinge richtig zu machen und nicht versuchen, Außergewöhnliches tun zu wollen."