Es läuft zurzeit bei den Ottawa Senators und einer ihrer wichtigsten Taktgeber ist Tim Stützle. So auch am Donnerstag beim 4:3 Shootout-Erfolg gegen die Calgary Flames im Canadian Tire Centre von Ottawa. Die knapp 17.000 Besucher im weiten Rund sahen eine ausgeglichene Partie, in der die Gastgeber Nehmerqualitäten bewiesen.

Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit

Ob vom frühen 0:1 nach knapp sechs Minuten bei eigener Unterzahl, ob beim zweiten Powerplaytreffer der Flames vier Minuten vor dem Ende des ersten Drittels oder nach dem Tor von Nazem Kadri für die Flames als noch knapp zwölf Minuten auf der Uhr standen, die Senators glaubten an sich und meldeten sich jeweils wieder zurück.

„Wir hatten keinen allzu guten Start und wollten mit viel Aufwand im Mittelabschnitt ein Tor schießen, dann ließen wir ein weiteres zu. Wir mussten unser Spiel durchziehen, härter und auch intelligenter spielen, selbst wenn die Beine nicht so mitmachen. Es hilft einen natürlich, wenn man das erste Tor schießt, doch wenn nicht, dann bleibt einem auch noch viel Zeit. Wir haben die ganze Zeit über an uns geglaubt. Letztendlich macht es nicht so viel aus, ob man mit einem Tor vorne oder hinten liegt, wenn man an sein System glaubt“, analysierte Stützle den Spielverlauf und beschrieb die Vorgehensweise der Mannschaft.

Lars Eller markierte einen Unterzahltreffer zum 1:1 in der 8. Minute, Artem Zub ließ die heimischen Fans mit dem lang ersehnten Ausgleichstreffer zum 2:2 nach gut 2 1/2 Minuten im dritten Spielabschnitt jubeln, und Jake Sanderson rettete die Senators in die Overtime als in der regulären Spielzeit noch 169 Sekunden auf der Uhr standen.

„Ich denke, das zeigt einfach die Reife unserer Gruppe und wie sie gewachsen ist. In der Vergangenheit hätten wir vielleicht aufgegeben und uns selbst fertiggemacht, aber dieses Jahr gab es mehrere Situationen, in denen wir durchgehalten und Geduld bewiesen haben“, so der Torschütze zum 3:3.

Stützle bekam die Scheibe von Jordan Spence sah an der blauen Linie den links einlaufenden Verteidiger, bediente ihn und Sanderson bezwang mit einem Gewaltschuss, durch Freund und Feind hindurch, Gästetorwart Devin Cooley. Ottawas dritter Ausgleichstreffer verfehlte nicht seine Wirkung. Die Hausherren nahmen das Momentum mit in die Verlängerung, erarbeiteten sich dort Torchance nach Torchance und belohnten sich schließlich mit dem Zusatzpunkt nach Penaltyschießen.

CGY@OTT: Sanderson gleicht zum 3:3 im 3. aus

Fehlerfreies Penaltyschießen

Ottawas treffsichere Schützen im Shootout waren Stützle und Drake Batherson, die beide bereits in den 65 Minuten zuvor einen Assist gesammelt hatten.

„Es war ein hartes Spiel. Wir wussten, dass diese Jungs hungrig auf einen Sieg waren und dass es ein harter Kampf werden würde. Mit dieser Einstellung sind wir reingegangen und daran haben wir festgehalten. Es war manchmal frustrierend, aber am Ende haben wir gewonnen“, freute sich Batherson.

Schlussmann Linus Ullmark war bei beiden Versuchen der Flames die Endstation, wie bei seinen 27 Rettungstaten in der regulären Spielzeit plus Overtime.

„Wir sind so gut, dass wir es uns erlauben können, geduldig zu spielen und einfach darauf warten, dann anzugreifen, wenn wir sie erwischen und versuchen, sie zu Fehlern zu verleiten. Wenn uns das gelingt, spielen wir ein wirklich solides Spiel über die gesamte Spielfeldlänge. Dank der herausragenden Fähigkeiten einiger Spieler in unserem Team hatten wir viele Torchancen“, so Ullmark.

CGY@OTT: Batherson und Stützle führen Senators zum Shootout-Sieg

Stützle unverzichtbar

Stützle war ein Aktivposten bei den Senators. Er bekam mit 24:57 Minuten die meiste Eiszeit unter den Stürmern, er schoss siebenmal auf den gegnerischen Kasten, nur Sanderson hatte einen Schuss mehr, und er baute seine Punkteserie auf vier Spiele aus, in denen ihm drei Tore und fünf Vorlagen gelangen. In zwölf NHL-Partien seiner Karriere hatte Stützle eine Eiszeit von mindestens 25 Minuten, die meiste mit 27:52 Minuten am 22. Dezember 2022 gegen die Washington Capitals.

Durch den doppelten Punktgewinn, ihrem vierten aus den letzten fünf Auftritten, rückten die Senators auf den dritten Platz in der Atlantic Division.

„Das war ein zermürbendes Spiel. Es war ein Kampf von zwei Teams, die nicht viel zugelassen haben; sie haben die neutrale Zone hervorragend blockiert. Wir haben dreimal aufgeholt. Das sind zwei schöne Punkte“, erklärte Ottawas Trainer Travis Green

Ihren nächsten Auftritt haben die Senators bereits am Samstag als Gäste beim Divisionsersten Montreal Canadiens (7:00 p.m. ET; 24:00 Uhr MEZ). Eine echte Bewährungsprobe.

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