stutzle 1-29

Die Ottawa Senators haben ihre Comeback-Qualität unter Beweis gestellt. Noch am Samstag schenkten sie gegen die New York Rangers einen 2:0-Vorsprung her und verloren schlussendlich mit 2:7. Zwei Tage später waren es Tim Stützle & Co., die einen 0:3-Rückstand gegen die Nashville Predators drehten und mit 4:3 in der Overtime gewannen.

„Wir haben unsere Reife durch all die Lektionen gezeigt, die wir gelernt haben“, sagte Brady Tkachuk, der Kapitän von Ottawa. „In der Vergangenheit hätte uns solch ein Spiel entgleiten können, aber wir sind drangeblieben, haben unser Spiel durchgezogen und uns wirklich darauf konzentriert, dies als Team zu tun, anstatt zu versuchen, es individuell mit Einzelaktionen hinzubekommen.“

Senators egalisieren Drei-Tore-Rückstand

Im ersten Spielabschnitt schienen die Predators das Spiel im Griff zu haben. Michael McCarron, Philip Tomasino und Yakov Trenin sorgten mit ihren Treffern dafür, dass Nashville mit einer soliden 3:0-Führung in die erste Drittelpause ging. Doch die Senators hatten im zweiten Drittel die passende Antwort parat. Drake Batherson, Tim Stützle und Tkachuk sorgten mit ihren Treffern für den Ausgleich zum 3:3.

NSH@OTT: Tkachuk fällt und trifft

Nachdem der dritte Spielabschnitt torlos blieb, ging es in die Overtime. Die Senators gewannen durch einen schnellen Gegenangriff, den Claude Giroux mit einem Doppelpass mit Stützle und schließlich per One-Timer aus spitzem Winkel zum 4:3 abschloss.

Bemerkenswert: Den Senators gelang der erste Drei-Tore-Comeback-Sieg seit fast drei Jahren. Der letzte Erfolg dieser Art ereignete sich am 15. Februar 2021 gegen die Toronto Maple Leafs (6:5 n.V.). Ottawas letzter Drei-Tore-Comeback-Sieg vor heimischen Fans liegt sogar noch länger zurück. Dieser ereignete sich vor gut sechs Jahren, am 5. Januar 2018, gegen die San Jose Sharks (6:5 n.V.).

Frust abgebaut und in Tore umgemünzt

Batherson erklärte nach dem Sieg die Gefühlslage seiner Mannschaft: „Natürlich waren wir ziemlich frustriert, nachdem wir im letzten Spiel so vernascht wurden und dann in diesem Spiel mit drei Toren im Rückstand lagen. Wir mussten einfach etwas tun. Ein paar unserer Jungs haben sich in der ersten Drittelpause zu Wort gemeldet. Danach kamen wir wieder raus und haben im zweiten Drittel offensichtlich ein ganz anderes Spiel gezeigt.“

Stützle sagte nach dem Spiel: „Ich weiß nicht, wie sich die anderen Jungs gefühlt haben. Aber ich wusste, dass wir zurückkommen würden. Nachdem wir in der Kabine miteinander gesprochen hatten, sind einfach alle aufgestanden und haben gesagt: 'Hey Jungs, wir müssen einfach einen besseren Job machen und unseren Torhütern helfen.' Ich denke, jeder hat heute gut gespielt."

NSH@OTT: Stutzle trifft gegen Juuse Saros

Die Senators haben nun in sechs der letzten sieben Spiele gepunktet. „Wir haben bereits in den Spielen zuvor gutes Eishockey gespielt“, sagte Stützle. „Gegen New York sind wir gut gestartet, aber haben danach nicht mehr gut gespielt. Jetzt sind wir schlecht gestartet, kamen aber zurück ins Spiel.“

Veränderungen sorgten für die Wende

Ein Schlüssel zum Sieg gegen Nashville war der Torwartwechsel der Senators. Nachdem Mads Sogaard im ersten Drittel bei elf Schüssen drei Gegentore kassierte, wurde Joonas Korpisalo zwischen die Pfosten gestellt und ließ mit seinen 17 Saves kein weiteres Gegentor zu.

Jacques Martin, der Trainer der Senators, erklärte seine Anpassungen: „Wir mussten die Jungs aufwecken. Also haben wir unsere Torhüter ausgetauscht, unsere Reihen gewechselt und quasi von vorne angefangen. Wir haben dann wirklich versucht, mehr Druck auszuüben. Ich denke, unsere Verteidiger hatten von diesem Zeitpunkt an mehr Zugriff. Vorne haben wir mehr Druck ausgeübt und konnten daraus Kapital schlagen. Zudem hatte Korpisalo einige wichtige Saves, als wir ein paar Fehler gemacht hatten. Ich fand, das war eine tolle Teamleistung.“

NSH@OTT: Giroux schließt einen Gegenangriff mit Overtime-Winner ab

Josi hadert: „Wir müssen einfach besser sein“

Dies lässt sich von den Predators nicht behaupten, nachdem sie einen Drei-Tore-Vorsprung so leichtfertig hergeschenkt haben. Der Schweizer Roman Josi haderte mit der Naivität seiner Mannschaft: „Wenn man in dieser Liga mit 3:0 in Führung liegt, weiß man, dass das Team, das am Boden liegt, hart wieder aus der Pause herauskommen und Druck machen wird. Niemand ist glücklich, wenn man mit einem 0:3-Rückstand in die erste Pause geht. Wir wussten also, dass sie noch einmal Druck ausüben würden. Wir müssen dann einfach besser sein.“

Das Fazit von dem Verteidiger lautete daher: „Ich denke, sie haben uns einfach niedergespielt. Sie waren die bessere Mannschaft. Im zweiten Drittel bekamen wir genau das, was wir verdient hatten. Aus irgendeinem Grund haben wir im zweiten Durchgang nicht unser Spiel gespielt.“

Die Senators (19-25-2) bleiben, trotz des Sieges und ihrer Bilanz von 5-2-2 zuletzt, weiterhin das Schlusslicht der Atlantic Division, konnten allerdings die Rote Laterne der Eastern Conference an die punktgleichen Columbus Blue Jackets abgeben. Die Predators (26-22-5) rangieren auf Platz 5 der Central Division, obwohl sie vier ihrer vergangenen fünf Partien verloren haben (1-3-1). Sie sind punktgleich mit den Los Angeles Kings und den St. Louis Blues, die die beiden Wild Card Plätze in der Western Conference belegen.

Verwandte Inhalte