Auf die Frage, ob ihm das knappe Verpassen der Stanley Cup Playoffs im vergangenen Frühjahr besonders geärgert habe, da die Red Wings in entscheidenden Momenten relativ viele unglückliche Punktverluste erlitten hätten, gab sich Seider diplomatisch. „Am Ende einer Saison gibt es doch immer diese Momente, in denen man denkt, man habe hier oder dort wichtige Punkte unnötig liegenlassen. Das wird sich nie ganz vermeiden lassen und war bei uns natürlich auch so. Ziel muss es grundsätzlich sein, diese Ausrutscher möglichst auf das absolute Minimum zu reduzieren.“
Nach konkreten Erinnerungen an sein NHL-Debüt am 14. Oktober 2021 gefragt, als Seider bei seinem ersten Auftritt in der Liga mit den Red Wings mit 6:7 n.V. gegen den damals noch amtierenden Stanley Cup Champion Tampa Bay Lightning verlor, reagierte er bewegt. Als der Blueliner an jenem Tag im zweiten Abwehr-Paar neben Nick Leddy auflief und satte 20:21 Minuten Eiszeit (davon 5:26 im Powerplay und 3:06 in Unterzahl) erhielt, steuerte er auf Anhieb zwei Torvorlagen bei.
„Damals war ich sehr aufgeregt“, erinnert sich Detroits Aushängeschild drei Jahre später. „Das war eine tolle Erfahrung für mich, und das erste Spiel mit dem Team werde ich natürlich nie vergessen. Es war wirklich ein ganz besonderer Tag für mich“, ließ er wissen.
Gefragt danach, was er seither gelernt hätte, erklärte Seider mit: „Diese Liga ist mental und körperlich unheimlich fordernd. Das lernt man schnell. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Inzwischen habe ich deutlich mehr Erfahrung, kenne die Abläufe und die Arenen. Dann fällt es einem etwas leichter.“
Abwehrkollege Chiarot hatte zum Jahrestag nur lobende Worte für Seider übrig. „Moritz ist unglaublich talentiert“, betonte er. „Er kann alles, ist sehr stark, mental und körperlich. Er hat inzwischen recht viel Erfahrung gesammelt. Das merkt man ihm und seinem Spiel Tag für Tag an.“
Mit anderen Defensivstars der Liga wie Cale Makar (Colorado Avalanche) und Quinn Hughes (Vancouver Canucks) wollte Chiarot seinen Mitspieler aber nicht vergleichen. „Diese beiden sind unheimlich offensivstark. Moritz ist da ein etwas anderer Typ. Sein Spiel ist nicht unbedingt an Punkten zu messen. Er ist auf andere Art wichtig für die Mannschaft. Seine Bedeutung für das Team geht über die reinen Zahlen hinaus. Die erzählen bei ihm nicht die ganze Geschichte.“
Coach Lalonde sprach von Seider, nachdem er von dessen Ligajubiläum erfuhr, ebenfalls in den höchsten Tönen. „Er ist ein beeindruckender Spieler. Wir erwarten jeden Abend viel von ihm. Er geht damit aber unglaublich gut um und ist ein toller und mannschaftsdienlicher Akteur.“