Timo Meier in win over CBJ

Die New Jersey Devils haben gegen die Columbus Blue Jackets am Mittwochabend im Prudential Center in Newark mit 4:3 n.V. gewonnen. Für den Siegtreffer in der Overtime sorgte der Schweizer Power Forward Timo Meier, der seine starke Form in den letzten Tagen bestätigte und per Alleingang und Tunnel den Extra-Punkt löste.

OT-Tunnel: Meier bleibt heiß

CBJ@NJD: Meier bricht durch und tunnelt den Torwart zum Sieg in der Overtime

Blue-Jackets-Stürmer Kent Johnston hatte den Torschrei wohl selbst schon auf den Lippen, als er in der Verlängerung in High-Slot-Position für einen Direktschuss abzog. Doch er traf den Puck nicht, also startete Meier einen Alleingang über die gesamte Eisfläche und tunnelte Columbus-Torwart Elvis Merzlikins (31 Saves, 88,6 Prozent Fangquote) zum Siegtreffer.

„Wir haben viel Talent in unserem Team. Wenn wir arbeiten und geduldig bleiben, dann wird sich dieses Talent auch durchsetzen“, sagte Meier hinterher. „Das wird den Unterschied ausmachen, aber wir müssen diszipliniert bleiben und einfach spielen.“

Meier spielte in der dritten Sturmreihe neben Michael McLeod und Dawson Mercer. Der 27-Jährige aus Herisau erhielt 18:55 Minuten Eiszeit, gab fünf Torschüsse ab und kam auf einen Plus-Minus-Wert von +2. In den ersten neun Spielen seit seiner Verletzung (vom 1. bis 19 Dezember) blieb Meier ohne einen einzigen Scorerpunkt. Zuletzt aber zeigte seine Formkurve steil nach oben: In den letzten drei Partien erzielte der Schweizer vier Tore (4-0-4).

„Es ist immer schön, wenn du triffst, denn das gibt dir Selbstvertrauen“, so Meier. „Aber diese Tore werden immer dann kommen, wenn du für dein Team spielst und der beste Spieler bist, der du sein kannst.“

Super-Solo von Hughes verzückt beide Trainer

Meiers Tor beendete eine Achterbahnfahrt der Gefühle an diesem Abend: New Jersey lag bereits mit 0:1, 1:2 sowie zweieinhalb Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit mit 2:3 zurück. Devils-Trainer Lindy Ruff hatte Torwart Vitek Vanecek (26 Saves, 89,7 Prozent Fangquote) für einen zusätzlichen Stürmer gezogen, da startete Luke Hughes ein unwiderstehliches Solo: Der mobile Verteidiger nahm Tempo auf, ließ auf dem Weg aus der Defensivzone ins gegnerische Drittel alle fünf (!) gegnerischen Spieler stehen wie Statisten, und traf zum 3:3 (59.).

„Das war schneller, als ich schauen konnte, das kann ich euch sagen“, zeigte sich Ruff beeindruckt. „Wenn du das siehst, dann denkst du sofort an die besten Skater unter den Verteidigern und musst es mit Brian Leetch und Paul Coffey vergleichen. Er ist explodiert, ein unglaubliches Tor!“

„Der Junge ist vielleicht gelaufen“, war auch Blue-Jackets-Headcoach Pascal Vincent beeindruckt. „Wir wurden beim Wechseln überrascht, also gab es ein Loch in der neutralen Zone, das er nutzen konnte. Er war brandheiß.“

„Ich bin mit Geschwindigkeit von der Bank gekommen, da war es leicht für mich, durchzubrechen“, kommentierte Hughes sein Traumtor ganz nüchtern. „Danach habe ich einfach nur versucht, den Puck aufs Tor zu bringen.“

Den primären Assist lieferte übrigens Lukes älterer Bruder Jack Hughes. Mit dieser Vorlage erreichte dieser die Marke von 40 Punkten (14 Tore, 26 Assists) – und ist damit schneller als jeder andere Devils-Spieler in der NHL-Geschichte vor ihm.

Comeback-Devils schlagen wieder zu

Für New Jersey war es bereits der zwölfte Comeback-Sieg in der laufenden Saison. So viele schafften ligaweit sonst nur die Dallas Stars. Damit knüpfen die Devils an ihre Comeback-Qualitäten aus der Vorsaison an, als es 26 Siege nach einem Rückstand zu bejubeln gab.

„Du musst im Moment bleiben, darfst nicht zu kritisch, aber auch nicht zu euphorisch sein. Du musst da rausgehen und alles möglich machen, um das nächste Tor zu schießen“, sagte Meier zur mentalen Stärke seiner Mannschaft. „Das waren zwei wirklich wichtige Punkte. Ich finde, wir haben insgesamt nicht gut gespielt, aber am Ende haben wir einen Weg gefunden zu gewinnen: Mercer war mit einem tollen Schuss, Hughes mit einem unglaublichen Solo erfolgreich. Das ist das Wichtigste.“

Drei-Spiele-Roadtrip

New Jersey (18-13-2) ist Sechster in der Metropolitan Division und hat nur noch einen Punkt Rückstand auf einen Wildcard-Platz in der Eastern Conference. Nach zwei Siegen in Folge geht es nun auf einen Drei-Spiele-Roadtrip mit richtungsweisenden Partien bei den Ottawa Senators, Boston Bruins und Washington Capitals. 

Nicht nur Meier, sondern alle Devils wollen die neue Formstärke konservieren und in der Tabelle weiter klettern.

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