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Für die San Jose Sharks ist am Donnerstag eine schwarze Serie zu Ende gegangen. Nach zwölf Niederlagen hintereinander gingen sie einmal wieder als Sieger vom Eis. Die Kalifornier gewannen in einer bis zum Schluss spannenden Partie mit 3:2 bei den Montreal Canadiens im Bell Centre. Nicht mit dabei war der deutsche Sharks-Angreifer Nico Sturm. Der Augsburger steht seit geraumer Zeit auf der Injured-Reserve-Liste.

„Ich fühle mich unheimlich erleichtert. Es war eine ziemlich gute Vorstellung von uns“, sagte San Joses Verteidiger Mario Ferraro. „Natürlich hätten wir das ein oder andere noch besser machen können. Aber erst einmal ist uns eine große Last von unseren Schultern gefallen. Das fühlt sich hervorragend an.“

Zu verdanken hatten Sharks den Erfolg in erster Linie ihrem überragenden Torhüter Mackenzie Blackwood. Der Schlussmann parierte 33 Schüsse und brachte damit zugleich seinen ersten Auswärtssieg in der laufenden Saison unter Dach und Fach. Die Tore für San Jose erzielten Luke Kunin, Fabian Zetterlund und Nikita Okhotiuk.

Sharks-Trainer David Quinn zeigte sich erleichtert, dass seine Mannen die passende Antwort auf die 1:7-Klatsche am Dienstag bei den Toronto Maple Leafs gegeben hatten. Nach diesem desaströsen Auftritt hatte er seinem Team öffentlich die schlechteste Leistung in dieser Spielzeit attestiert und es damit offensichtlich bei der Ehre gepackt. Denn im Vergleich mit der Partie in Toronto waren die Sharks nicht wiederzuerkennen.

„Das ist kein einfacher Gang gewesen. Vor allem nicht nach dem, was in letzter Zeit passiert ist. Aber die Jungs haben Charakter gezeigt und sich von den Widrigkeiten nicht beirren lassen. Der Sieg ist enorm wichtig für uns“, gab Quinn nach dem doppelten Punktgewinn in Montreal zu Protokoll.

Kunin (6.) und Zetterlund (18.) brachten die Sharks mit 2:0 in Führung. Brendan Gallagher verkürzte noch im ersten Drittel auf 1:2 (18.). Okhotiuk stellte im Mitteldrittel den-Zwei-Tore-Vorsprung von San Jose wieder her. Das 3:1 hatte bis weit in den Schlussabschnitt hinein Bestand. Nach dem 2:3-Anschlusstreffer der Canadiens durch Josh Anderson (57.) begann das Nervenflattern bei den Gästen. Doch einer behielt die Übersicht und erwies sich als Turm in der Abwehrschlacht: Torwart Blackwood. Montreal feuerte aus allen Rohren, doch der Goalie war nicht mehr zu überwinden.

SJS@MTL: Zetterlund, Hertl sorgen für das 2:0

„Unser Start war okay. Und je länger das Spiel andauerte, desto besser wurden wir“, erläuterte Quinn. „Nach allem, was wir zuletzt durchgemacht hatten, geht man nicht gerade mit viel Selbstvertrauen in so eine Begegnung. Man muss es sich neu erarbeiten. Genau das hat die Mannschaft in jedem Shift getan. Von daher ist das heute ein großer Schritt nach vorne gewesen.“

Das Bell Centre stellt generell ein gutes Pflaster für die Sharks dar. Ihr Erfolg am Donnerstag war der achte am Stück in dieser Halle seit der 0:2-Niederlage am 21. März 2015.

Die zwölf Pleiten von San Jose vor dem jüngsten Duell mit den Canadiens bedeuteten die längste Negativserie für ein NHL-Team seit der Saison 2014/15. Seinerzeit hatten die Buffalo Sabres 14-mal nacheinander den Kürzeren gezogen.

In der Franchise-Geschichte mussten die Sharks bereits viermal Niederlagenserien größeren Ausmaßes verkraften, die längste davon in der Spielzeit 1992/93, als sie 17-mal in Folge verloren. Damit halten sie bis heute zusammen mit den Washington Capitals den Minusrekord in der Liga-Historie. Den US-Hauptstädtern war 1974/75 das gleiche Missgeschick unterlaufen.

Der Sieg in Montreal ist zweifellos Balsam auf die geschundene Seele der Sharks, wenngleich er keine Auswirkungen auf deren Platzierung in der Pacific Division hat. Mit einer Matchbilanz von 10-23-3 und 23 Punkten aus 42 Spielen ist San Jose weiterhin das Schlusslicht in der Gruppe und darüber hinaus in der NHL-Gesamtwertung.

Das Gastspiel bei den Canadiens war die zweite Station der Sharks auf ihrem derzeitigen, insgesamt fünf Partien umfassenden Roadtrip. Nächster Gegner sind am Samstag (4 p.m. ET; NHL.tv; 22 Uhr MEZ) die Ottawa Senators im Canadian Tire Centre. Im Anschluss folgen noch Aufeinandertreffen mit den Buffalo Sabres und den Chicago Blackhawks.

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