Josi 2-29

In einem wichtigen Spiel konnten sich die Nashville Predators am Donnerstag auf ihren Schweizer Kapitän Roman Josi verlassen. Der Verteidiger führte sein Team zu Hause in der Bridgestone Arena mit drei Punkten zu einem 6:1-Sieg gegen die Minnesota Wild. Es war bereits der siebte Sieg für Nashville in Folge und das auch noch gegen einen direkten Konkurrenten um den Einzug in die Stanley Cup Playoffs.

„Das war ein emotionales Spiel“, zeigte sich Predators-Trainer Andrew Brunette nach dem Match erleichtert. „Da war von allem etwas dabei. Der Ausgleich zum 1:1 war ein entscheidender Moment. Mir gefiel unsere Haltung, besonders im zweiten Drittel, als es etwas ruppig wurde und das dritte Drittel war wieder super. Wir zeigen viel Reife, wenn es darum geht, das Spiel nach Hause zu schaukeln.“

Josi bringt Nashville auf den Weg

Die Verlauf der Partie war jedoch nicht so einseitig, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Wie so oft in letzter Zeit erwies sich die vierte Reihe der Wild als zuverlässig, als Connor Dewar die Gäste in der zehnten Minute in Führung brachte.

Josi leitete jedoch schnell die Antwort ein. Er ging mit einem starken Solo durch das komplette Drittel der Wild, legte vor das Tor ab und Yakov Trenin musste 49 Sekunden nach Dewars Tor nur noch den Schläger hinhalten, um auszugleichen. Nur acht Sekunden später drehte Cole Smith die Partie.

Das zweite Drittel war vor allem von vielen Strafzeiten geprägt. Eines der Powerplays nutzte Filip Forsberg auf Vorlage von Josi mit einem gut platzierten Schuss in der 38. Minute zum 3:1. Der Schlussabschnitt lief gerade seit 92 Sekunden, als Josi mit einem Schuss aus spitzem Winkel für das 4:1 sorgte. Ryan O'Reilly baute die Führung weiter aus (49.) und Ryan McDonagh lieferte den Endstand (54.).

Nashvilles Torwart Juuse Saros trug mit 33 Paraden seinen Teil zum Sieg bei. Im Tor der Wild musste Filip Gustavsson 25 von 31 Schüssen passieren lassen.

„Wir haben uns durchaus Chancen erspielt, aber sie haben ihre Möglichkeiten genutzt, wir nicht“, lautete das Fazit Minnesotas Stürmer Mats Zuccarello. „Wir sind natürlich enttäuscht. Wir wollten hier in einem wichtigen Spiel eine gute Leistung liefern. Jetzt kommt es darauf an, dass wir uns nicht zu sehr runterziehen lassen. Es liegen noch viele Spiele vor uns.“

Predators stürmen von Sieg zu Sieg

Die Niederlage ist bitter und kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt für Minnesota, doch es ist keine Schande, zurzeit gegen die Predators zu verlieren. Nashville konnte sich beim siebten Sieg in Folge einmal mehr auf seinen effektiven Angriff verlassen. In den sieben Spielen kommen die Predators auf ein Torverhältnis von 32:12. Sie trafen in jedem Spiel mindestens vier Mal.

„Wir spielen gerade ziemlich solides Eishockey“, erklärte Forsberg den Erfolg. „Heute hatten wir ein gutes erstes Drittel. Das zweite Drittel ist uns durch die Strafen etwas aus den Händen geglitten. Im dritten Drittel haben aber alle angezogen. Spieler, die im zweiten Drittel nicht viel Eiszeit hatten, waren phänomenal. Da haben wir den Gegner komplett in Schach gehalten. So müssen wir weitermachen.“

Die Nummer eins unter den Verteidigern

Die zentrale Figur des Spiels war natürlich Josi mit seinen drei Punkten und das ist nichts Neues. Erst am Dienstag waren ihm gegen die Ottawa Senators drei Punkte gelungen. Während der Siegesserie der Predators erzielte er 13 Punkte in sieben Spielen. Über den gesamten Februar war er mit 15 Punkten (5 Tore, 10 Assists) aus zehn Spielen der punktbeste Verteidiger und der einzige Abwehrspieler unter den 20 besten Scorern der Liga (Platz 19).

„Wir spielen sehr schnell“, gab Josi als Erfolgsrezept an. „Besonders wir Verteidiger bringen den Puck schnell nach vorne. Ich musste einen neuen Weg finden, mehr Offensive zu kreieren. Wir gewöhnen uns alle immer mehr daran. Es macht Spaß, in diesem System zu spielen, wenn wir alle so eine gute Verbindung zueinander haben.“

Für den 33-Jährigen war es bereits das dritte Mal in seiner Karriere, dass er in wenigstens zwei Spielen in Folge mindestens drei Punkte erzielte. In der Saison 2021/22 gelang ihm das sogar vier Mal hintereinander. Unter allen aktiven Verteidigern schaffte es nur Erik Karlsson öfter (6 Mal), in zwei aufeinander folgenden Spielen drei Punkte zu sammeln.

Wichtige Punkte im Wildcard-Rennen

Der Sieg gegen die Wild war für die Predators besonders wertvoll. Nashville steht mit 70 Punkten aus 61 Spielen (34-25-2) auf dem zweiten Wildcard-Platz der Western Conference. Minnesota zählt zu den vier Teams, die Nashville auf den Fersen sind, um ihnen den Platz in den Playoffs streitig zu machen. Durch die Niederlage liegen die Wild jetzt acht Punkte hinter den Predators. Bei einem Sieg wären es nur noch vier Punkte Rückstand gewesen.

„Wir waren in vielen Bereichen nicht annähernd auf dem Niveau, das wir gebraucht hätten“, bemängelte Wild-Trainer John Hynes. „Man könnte sagen, dass wir heute das bekommen haben, was wir verdient haben. Wir haben nicht genug in dieses Spiel investiert, um in dieser Phase der Saison eine Chance auf den Sieg zu haben.“

Nashvilles engste Verfolger sind nun die Calgary Flames, St. Louis Blues und Seattle Kraken, die alle sieben Punkte hinter den Predators liegen. Die nächste Prüfung wird allerdings nicht leicht für Josi und seine Kollegen, denn am Samstag empfangen sie die Colorado Avalanche (6 p.m. ET; NHL.tv; So. 0 Uhr MEZ), die neun Punkte vor ihnen auf dem dritten Platz der Central Division rangieren.