Es ist in diesen Tagen schwierig, sich die Tampa Bay Lightning ohne Nikita Kucherov vorzustellen. Der Russe sammelt Scorerpunkte am Fließband. Und von seinen herausragenden Leistungen profitiert auch die Mannschaft. Wie zum Beispiel am Freitag beim 4:3-Sieg der Lightning nach Verlängerung bei den Chicago Blackhawks. Dabei brachte es Kucherov auf zwei Vorlagen und ein Tor. Selbstverständlich war es der entscheidende Treffer in der Overtime.
Besondere Spieler schaffen auch besondere Leistungen. Da macht Kucherov, den die Lightning beim NHL Draft 2011 in der zweiten Runde an insgesamt 58. Stelle gezogen haben, keine Ausnahme. Gegen Chicago gelang ihm das 100. NHL-Spiel der Karriere mit drei Scorerpunkten. Er ist nach Steven Stamkos (103), der mittlerweile in Nashville spielt, erst der zweite Akteur des Franchise, dem das gelingt. Stamkos und Kucherov – das war lange Jahre das dynamische Duo des Teams. Doch selbst jetzt, nach Stamkos‘ Abgang, ist beim Russen kein Nachlassen bei der Punkteproduktion festzustellen.
Überragender Pass
In der vergangenen Spielzeit war er mit 144 Punkten (44 Tore,100 Assists) schon das Maß aller Dinge. Nun, nach 45 Partien in der regulären Saison 2024/25, schickt er sich an, wieder in Reichweite dieser Marke zu kommen. Nach dem Spiel im United Center hat er 73 Scorerpunkte (23 Treffer, 50 Vorlagen) auf dem Konto, womit er aktuell auf Platz drei der Scorerwertung hinter Nathan MacKinnon (75, Colorado) und Leon Draisaitl (74, Edmonton) liegt. Behält er die aktuelle Geschwindigkeit beim Punktesammeln bei, kann er durchaus wieder bei etwa 140 Scorerpunkten landen. Herausragend ist die Fähigkeit des 31-Jährigen, nicht nur selbst zu treffen, sondern auch seine besser postierten Mitspieler in Szene zu setzen. Wie zum Beispiel gegen die Blackhawks, als er in Überzahl mit einem No-Look-Rückhandpass Mitchell Chaffee im Slot fand, der kaum Mühe hatte, zu seinem neunten Saisontor zu kommen (11.).
Auch seine beiden anderen Scorerpunkte kamen bei numerischer Überlegenheit der Gäste zustande. 41 Sekunden vor dem Ende fand er präzise die Kelle von Jake Guentzel, der nur noch stabile Handgelenke haben musste, um den Puck über die Linie zu drücken. Guentzels 25. Saisontor war gleichbedeutend mit dem 3:3, das die Partie in die Verlängerung schickte. In dieser traf Kucherov dann selbst. Nach 58 Sekunden überwand er Arvid Soderblom im Tor der Gastgeber und sicherte den Gästen aus Florida den Zusatzpunkt. Kucherov erzielte damit 30 Scorerpunkte im Powerplay in dieser Saison – das ist im Moment der Spitzenwert in der Liga. Kucherov verlängerte ebenfalls seine Serie von Spielen mit mindestens einem Scorerpunkt auf elf. In dieser Spanne kommt er auf fünf Tore und 13 Vorlagen. Zum achten Mal in seiner Karriere hat er eine solche Serie am Laufen. Von den aktiven NHL-Spielern sind da nur Connor McDavid (13), MacKinnon (zehn) und Draisaitl (neun) besser.