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NHL.com/de präsentiert in der Rubrik Rookie Watch aktuelle Themen rund um die diesjährigen Rookies. In dieser Ausgabe: Die Minnesota Wild verlassen sich auf ihre Rookies.

Die Minnesota Wild sind wieder auf dem Weg nach oben. Nach einem missglückten Start in die Saison sind sie seit Anfang November mit einer Bilanz von 8-1-1 das beste Team der NHL. Die Wild verlassen sich auch in dieser starken Phase massiv auf ihre Rookies. Der Plan für die Saison sah ohnehin einige Neulinge im Kader vor, doch Verletzungspech zwang General Manager Bill Guerin und Trainer John Hynes dazu, noch mehr auf die jungen Talente zu setzen.

The Wall of St. Paul

Die Mauer von St. Paul, das ist der Spitzname von Rookie-Torwart Jesper Wallstedt. Die bisher sieben Einsätze des 23-jährigen Schweden haben nichts mit den Verletzungssorgen der Mannschaft zu tun. Nachdem Marc-Andre Fleury am Ende der vergangenen Saison seine Karriere beendet hatte, rückte Wallstedt als Nummer zwei im Tor hinter Filip Gustavsson nach.

Guerin draftete Wallstedt mit dem 20. Pick in der ersten Runde des NHL Draft 2021. Damit sicherten sich die Wild einen Spieler, der als eins der größten Torwarttalente der vergangenen Jahre gilt. Er kam in den vergangenen beiden Spielzeiten bereits fünf Mal in Minnesota zum Einsatz, seine Leistungen waren in diesen wenigen Spielen jedoch nicht wirklich überzeugend.

Das sieht diese Saison ganz anders aus. Wallstedt hat in sieben Spielen eine Bilanz von 5-0-2 und verlor noch kein Spiel in regulärer Spielzeit. Der Punktegarant ist derzeit einer der besten Torhüter der Liga. Mit 2,2 Gegentoren pro Spiel belegt er unter allen Torhütern Platz vier, seine Fangquote von 92,6 Prozent ist sogar die zweitbeste. Außerdem ist Wallstedt neben seinem Kollegen Gustavsson einer von nur vier Torhütern, die in dieser Saison schon zwei Shutouts verzeichnen konnten.

CAR@MIN: Boldy und Wallstedt führen die Wild zum Sieg im Penaltyschießen

Quarterback Buium

Es sieht so aus, als wären die Wild einer der großen Gewinner des NHL Draft 2024. Als in der ersten Runde der Pick der Wild näher rückte, hatte noch keine Mannschaft Zeev Buium gewählt. Es war damals bereits eine Überraschung, dass Buium zu diesem Zeitpunkt noch verfügbar war. Daher zögerte Guerin nicht, sondern tauschte den 13. Pick und einen Pick in der dritten Runde mit den Philadelphia Flyers für den zwölften Pick, um sich Buium zu sichern.

In seinen ersten 22 Spielen überzeugte der Offensivverteidiger. Buium ist ein wichtiger Teil von Minnesotas Abwehr und hat in der Mannschaft die viertmeiste Eiszeit im Powerplay (73:32 Minuten). Er erzielte bereits elf Punkte (drei Tore, acht Assists) und ist der siebtbeste Scorer der Wild und der viertbeste Scorer unter allen Rookies der Liga. Mit seinen starken läuferischen Qualitäten und erstklassiger Technik lässt der 19-Jährige seine Gegner oft alt aussehen und sorgt für spektakuläre Szenen.

CBJ@MIN: Buium scores PPG against Elvis Merzlikins

Yurov im Mittelpunkt

Von den vielen Verletzungen bei den Wild profitiert aktuell vor allem Danila Yurov. Besonders Minnesotas Center mussten leiden. Der deutsche Mittelstürmer Nico Sturm wurde im Oktober am Rücken operiert und bestritt noch kein Spiel. Der Österreicher Marco Rossi fällt nach einem geblockten Schuss einige Zeit aus. Zuletzt erwischte es Ryan Hartman, der sich am vergangenen Sonntag bei einem 3:2-Sieg gegen die Vegas Golden Knights verletzte.

Aufgrund dieser Ausfälle wurde es für Minnesota eng, was die Mittelstürmer angeht. Hynes entschied sich dagegen, Joel Eriksson Ek in die erste Reihe zu versetzen, um die zweite Reihe nicht zu schwächen. Stattdessen bekam Yurov seine Chance zwischen Superstar Kirill Kaprizov und Spielmacher Mats Zuccarello.

Für einen Rookie ist es ein hoher Anspruch, zwischen diesem Paar zu spielen. Yurov wirkte in seinen ersten beiden Partien mit seinen neuen Partnern aber keinesfalls fehl am Platz. Er sichert bei Angriffen zuverlässig nach hinten ab, kann mit der schnellen Spielweise von Kaprizov und Zuccarello mithalten und schaltet sich gut in das hochklassige Passspiel der beiden ein. In seinem ersten Spiel in dieser Position sammelte er sofort zwei Assists. Yurov hatte einen langsamen Start in die Saison und erzielte in den ersten zehn Spielen, die er in der dritten und vierten Reihe verbrachte, nur ein Tor. Nach 17 Spielen steht er nun bei zwei Toren und drei Assists.

MIN@NYR: Yurov versenkt den Puck zu seinem Ersten

Hunt hinterlässt guten Eindruck

Wallstedt, Buium und Yurov sind nicht die einzigen Rookies, die für Minnesota zum Einsatz kamen. Die Stürmer Liam Ohgren und Hunter Haight und Verteidiger Daemon Hunt bestritten ebenfalls schon einige Spiele. Den besten Eindruck hinterließ dabei Hunt, der ebenfalls aufgrund der Verletzungen zum Zug kam.

Die Wild mussten in der Abwehr phasenweise auf Jonas Brodin und Zach Bogosian verzichten. So kam der 23-jährige Hunt zu seinen ersten sieben Spielen der Saison. Er ist bei weitem nicht so spektakulär anzusehen wie Buium, erwies sich aber als verlässlicher Rückhalt in der Defensive und harter Arbeiter. Sein Einsatz zeigt sich auch in der Statistik. Mit 8,66 geblockten Schüssen pro 60 Minuten Eiszeit belegt er den ersten Platz der Mannschaft. In der Offensive kam Hunt erst zu einem Assist, er schaltet sich aber immer wieder in die Offensive ein und erspielt sich aussichtsreiche Chancen.

Mittlerweile ist die Abwehr der Wild wieder komplett und Hunt zum Ersatzspieler degradiert. Er wird wohl kaum ein schlagkräftiger Offensivverteidiger werden, doch als stabile Option in der Verteidigung wird er sicherlich noch öfter zum Einsatz kommen.

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