Es gibt Spiele, da haben am Ende beide Seiten etwas zu feiern. Das 4:2 der Detroit Red Wings gegen die Washington Capitals am Sonntag in der Little Caesars Arena war so eine NHL-Partie.

Detroit behält die Zähler, Ovechkin setzt Rekordjagd fort

Während die beiden Punkte aus diesem Spiel letztlich an die Gastgeber gingen, deren neuer Trainer Todd McLelland dadurch im zweiten Spiel unter seiner Führung den ersten Erfolg feiern durfte, freute man sich auf Seiten der Gäste zumindest über den 870. NHL-Treffer von Kapitän Alex Ovechkin. Er benötigt nun nur noch 25 Tore, um Wayne Gretzkys NHL-Rekord von 894 Toren zu übertreffen.

Ovechkin traf in Detroit zum zwischenzeitlichen 1:2 in der 13. Minute. Es war sein zweiter Treffer im zweiten Spiel hintereinander, nachdem der gebürtige Moskauer zuvor 16 Partien aufgrund einer Verletzung verpasst hatte. In dieser Saison hat er in 20 absolvierten Spielen bereits 17 Tore erzielt. Sein Treffer war zugleich der 25., der ihm im Laufe seiner Karriere gegen Detroit gelang. Der Routinier hat damit gegen 16 NHL-Teams jeweils 25 oder mehr Tore erzielt.

Die große Jagd: Alex Ovechkin ist nur noch 25 Tore von Gretzkys Rekord entfernt

Washington kassiert vier Gegentore aus zwölf Torschüssen

Auch Nic Dowd traf für die Hauptstädter, bei denen Torhüter Charlie Lindgren 23 Schüsse abwehrte. Marco Kasper kam auf 10:35 Minuten Eiszeit. Moritz Seider stand gegen die Capitals insgesamt 25:49 Minuten auf dem Eis und bekam einen Assist gutgeschrieben.

Nachdem die Capitals am Samstag noch mit 5:2 gegen die Toronto Maple Leafs siegten, rutschte ihre Saisonstatistik durch die Niederlage gegen Detroit auf 24-10-2. Washington kassierte bei den ersten zwölf Schüssen der Gastgeber vier Tore und geriet im ersten Drittel mit 1:4 deutlich ins Hintertreffen.

„In einer Saison mit 82 Spielen sammelt man Erfahrungen, durch die die Gruppe hoffentlich viel lernt“, suchte Dowd nach der Niederlage Trost. „Wir haben im zweiten und dritten Drittel gut genug gespielt, um zu gewinnen, aber der Rückstand war schwer aufzuholen“, beklagte er.

DeBrincat hat großen Anteil am Sieg der Red Wings

Logisch, dass die Stimmungslage nach der Schlusssirene auf der Gegenseite eine andere war. Alex DeBrincat erzielte zwei Tore und sicherte seinem neuen Trainer McLellan damit maßgeblich den ersten Sieg mit den Red Wings (14-18-4), in dessen zweitem Spiel seit der Ernennung zum Nachfolger von Coach Derek Lalonde.

„Ich freue mich für die Jungs, dass sie gewonnen haben – es lief hier offensichtlich nicht so gut“, sagte McLellan. „Sie haben gestern im Training sehr hart gearbeitet und wurden heute dafür belohnt. Jetzt dürfen wir uns kurz freuen, aber morgen müssen wir uns wieder an die Arbeit machen.“

Detroits Kane darf sich über Meilenstein freuen

Patrick Kane erzielte ein Tor und eine Vorlage und erreichte dadurch 1300 Karrierepunkte in der NHL. Kane ist der vierte aktive Spieler, der diese Marke (477 Tore, 823 Vorlagen) erreicht hat, und schließt sich Sidney Crosby (1636 Punkte), Ovechkin (1577) und Evgeni Malkin (1326) an. Er ist zudem erst der zweite in den USA geborene Spieler, der diese Marke erreicht hat – vor ihm gelang dies nur Mike Modano (1374).

„Ich dachte, dass wir vor dem Spiel eine Menge positiver Stimmung hatten“, erklärte Kane. „Obwohl wir das letzte Spiel verloren hatten, hatten wir noch Energie vom gestrigen Training“, meinte er weiter.

WSH@DET: DeBrincat trifft nach Vorarbeite von Kane

Red Wings gelingt Traumstart

Das Spiel begann optimal für Detroit. DeBrincat brachte die Red Wings in der 4. Minute mit 1:0 in Führung, indem er Ben Chiarots Schuss abfälschte. Seider wurde hier mit einem Assist belohnt. Es war seine 16. Vorlage in der laufenden Spielzeit. Kane erhöhte mit einem Powerplay-Tor auf 2:0 (7., pp), indem er mit einem Handgelenksschuss vom rechten Anspielkreis aus traf. „Wir wussten, dass sie gestern gespielt haben und vielleicht nicht frisch sind“, erklärte McLellan die Strategie. „Deshalb wollten wir mit viel Energie starten.“

Ovechkins Tor reicht den Capitals nicht zur Trendwende

Top-Star Ovechkin brachte Washington auf 1:2 (13. Minute) heran, als er Jakob Chychruns Pass direkt verwertete. Doch die Red Wings antworteten prompt und stellten durch DeBrincat ihrerseits den alten Abstand wieder her.

„Wir hatten einen großartigen Start“, freute sich Kane. „Nach ihrem Anschlusstreffer war es wichtig, direkt zu reagieren.“ Lucas Raymond erhöhte in der 15. Minute auf 4:1, als er einen Abpraller verwandelte.

Washingtons Coach beklagt fehlenden Fokus

Capitals-Trainer Spencer Carbery bemängelte, dass sein Team in den kritischen Momenten des Spiels nicht ausreichend fokussiert war. „Nach dem Anschlusstreffer hätten wir ruhig bleiben müssen, aber stattdessen führten unnötige Fehler direkt zum nächsten Gegentor.“

Dowd verkürzte in der 51. Minute für die Capitals zum Endstand. Zu mehr sollte es für das Team aus der US-Hauptstadt an diesem Tag aber nicht mehr reichen. So blieb den Capitals am Ende nur die Freude über Ovechkins nächsten Schritt in Richtung Gretzkys historischem NHL-Torrekord.

McLellan und seine Mannschaft durften sich hingegen über ihren ersten gemeinsamen Sieg freuen, der ihnen aus ihrer Sicht hoffentlich den Weg für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ebnen wird. Weiter geht es für Detroit und Washington am Silvesterabend. Die Red Wings empfangen die Pittsburgh Penguins (8 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 2 Uhr MEZ) und die Capitals die Boston Bruins (12:30 p.m. ET; NHL.tv; 18:30 Uhr MEZ).

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